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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erkennen. Das wissen Sie doch selbst.«
    Chiawa verdrehte die Augen und zwang sich dazu, einmal tief durchzuatmen, um ein wenig seiner Anspannung abzubauen. Er wusste genau, dass Salaka genauso unglücklich darüber war, für diesen Einsatz eingeteilt worden zu sein, wie er selbst. Bedauerlicherweise hatte sich Brigadier Jongdomba nicht bereiterklärt, für diese Operation mehr als zwei Kompanien abzustellen, und Colonel Sharwa hatte beschlossen, die Kompanie unter Chiawas Kommando verdiene eine Gelegenheit, hier ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen - sozusagen als ›Belohnung‹ für Chiawas Geistesgegenwart während dieser katastrophalen letzten Übung mit Major Palacios' Marines. Allerdings vermutete Chiawa, zugleich sei dieser Einsatz auch eine Bestrafung für das, was eben diese Marines seiner Kompanie angetan hatten, all seiner Geistesgegenwart zum Trotz.
    »Mir ist wohl klar, dass Sie deren Gesichter nicht erkennen können, Tsimbuti«, erwiderte der Captain nach einer kurzen Pause, und nun klang er deutlich weniger angespannt. Es gelang ihm sogar, ein wenig belustigt zu klingen, als er nun fortfuhr: »Andererseits sollten wir das hier schon richtig hinbekommen, und ich bin mir sicher, der Colonel wäre zutiefst dankbar, wenn es uns gelänge, das hier durchzuziehen.«
    »Ich weiß«, antwortete Salaka. »Aber mit Sicherheit kann ich eigentlich nur sagen, dass die richtige Anzahl Personen aus den Fahrzeugen ausgestiegen ist. Jetzt gehen sie auf das Hotel zu, und die Wagen fahren in Richtung Parkhaus.«
    »Verstanden.«
    Chiawa nickte, auch wenn es natürlich völlig unmöglich war, dass Salaka diese Geste sah. Dem Captain der Miliz krampfte sich der Magen zusammen, als er spürte, dass der entscheidende Augenblick immer näher kam. Ein Teil von ihm - eigentlich sogar die überwiegende Mehrheit! - konnte es tatsächlich kaum erwarten. Pankarma und seine Extremisten-Spinner hatten Karsang Dawa Chiawas Heimatplaneten schon mehr als genug Unheil gebracht, und auch ihm persönlich. Deren Boykottaufrufe hatten sein eigenes Geschäft geschädigt, hatten es ihm zunehmend erschwert, seine eigenen Kinder zu ernähren - und wenn deren unablässiges Gerede von ›bewaffnetem Widerstand‹ tatsächlich ernst gemeint sein sollte: Auf wen würden die denn dann wohl schießen, na? Abgesehen davon gehörte es zu den Aufgaben der Miliz, gegen kriminelle Aktivitäten vorzugehen, oder nicht? Und der einzigen Organisation, die sich Gyangtses Eingliederung in das Imperium notfalls auch mit Waffengewalt entgegenstellen wollte, endgültig den Kopf abzuschlagen, fiel doch genau in den Aufgabenbereich, die Kriminalität einzudämmen, oder täuschte er sich etwa?
    Die einzige Frage, die Chiawa immer und immer wieder durch den Kopf ging - diese Sorge, die ihm zunehmend Zweifel einimpfte -, war die Art und Weise, in der hier gegen die BFG vorgegangen werden sollte. Gyangtse war ein Planet, auf dem das Wort eines Mannes noch etwas zählte, auf dem Versprechen noch galten - selbst wenn man dieses Versprechen eben Kriminellen und Verrätern gegeben hatte.
    Aber im Augenblick ist das wohl kaum von Bedeutung, dachte er. Einen Moment lang saß er nur reglos dort, dann nickte er seinem Kommunikationstechniker zu.
    »Senden Sie den Befehl«, wies er ihn an.
    »Jawohl, Sir«, bestätigte der Corporal knapp, dann aktivierte er das Mikrofon.
    »Alle Einheiten, hier spricht der Gefechtsstand. Operation ›Handstreich‹ einleiten«, sagte er klar und deutlich. Die Übertragung erfolgte über das Funknetz der Miliz, einfach, weil es sich als unmöglich erwiesen hatte, sämtliche von Chiawas Leuten via Überlandleitung zu erreichen.
    »Ich wiederhole«, sprach der Corporal weiter. »Operation ›Handstreich‹ einleiten.«
    »› ... streich‹ einleiten.«
    Ang Jangmu Thaktu zuckte zusammen, als ihr Kom die Übertragung abfing. Selbst in den Reihen der Miliz hatte die BFG ihre Sympathisanten. Und selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, gab es doch immer irgendwo einen Milizsoldaten, der ein wenig Geld gebrauchen konnte und daher bereit war, für die richtige Summe das eine oder andere Gerät zu ›verlieren‹. Deswegen war das Kom, das sie in der Hand hielt, auch ein Gerät der Miliz mit allen Signalverschlüsselungsprotokollen, die Captain Chiawas Kommunikationstechniker gerade verwendete.
    Thaktu konnte natürlich nicht wissen, was genau das Codewort ›Handstreich‹ bedeutete, aber ihr fiel sofort zumindest eine äußerst unschöne

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