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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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oder ob man sich mit den Dreckskerlen an einen Tisch setzt, um irgendwelche politischen Abmachungen zu treffen! Und das sollte für einen Planetargouverneur ebenso gelten wie für einen First Lieutenant der Marines.«
    Einige der anderen Marines blickten Metternich an, als seien sie ebenso überrascht von dem unverhohlenen Zorn in der Stimme ihres Sergeants wie Alicia. Ihr entging nicht, dass Leo Medrano nicht zu diesen Marines gehörte, und es lief ihr eiskalt den Rücken herunter, als sie begriff, dass diese beiden Männer, die sie für die aufmerksamsten Beobachter des ganzen Dritten Trupps hielt, für Gouverneur Aubert nichts als Verachtung übrig hatten.
    Nein, es ist sogar noch schlimmer, dachte sie. Sie verachten ihn nicht nur. Sie machen sich richtig Sorgen! Die halten ihn für eine ›Politnase‹, die sich so richtig ›in die Nesseln setzen‹ wird. Und Grandpa war nicht gerade glücklich darüber, dass man mich nach hier draußen geschickt hat, oder?
    Endlich hatte Alicia den Verschluss gereinigt, legte ihn beiseite und griff nach dem Schloss, und wieder arbeitete ihr Verstand auf Hochtouren.
    Namkha Pasang Pankarma schenkte den vor dem ›Annapurna Arms«-Hotel aufgebauten Kameras ein zufriedenes Lächeln - obwohl ihm der Sinn nicht im Mindesten danach stand -, als er aus dem ersten der drei Fahrzeuge stieg. Kühle Herbstluft empfing ihn. Gyangtses neue Medien waren kaum das, was er als ›Vorkämpfer freiheitlicher Presse‹ ansah. Dafür waren zu viele der Zeitschriften und Nachrichtensender im Privatbesitz der planetaren Elite. Ihre Herausgeber machten sich nicht einmal die Mühe, ihre persönlichen Meinungen und Vorurteile zu verschleiern - was man ihnen wohl zugutehalten muss, dachte er -, wann immer sie sich dogmatisch über Lokalpolitik und aktuelle Ereignisse ausließen, doch jeder versuchte sich einzureden, sie würden wenigstens versuchen, in der Art und Weise, wie sie über derartige Ereignisse berichteten, doch zumindest eine gewisse Neutralität zu wahren.
    Pankarma war auch bereit, zuzugeben, dass zumindest einige der freiberuflichen Reporter sich redlich bemühten, tatsächlich neutral zu bleiben, doch es hätte schon fast eines Wunders bedurft, um dabei auch wirklich Erfolg zu haben. Und Wunder, so dachte er, gibt es auf Gyangtse in letzter Zeit erschreckend selten.
    Dennoch waren reichlich Medienfritzen erschienen, um über die Gespräche mit Planetargouverneur Aubert zu berichten. In den Leitartikeln wurde schon seit einiger Zeit ausgiebig darüber spekuliert, und es war sogar möglich, dass ein paar der Medienhanseln, die darüber berichteten, ernstlich glaubten, dabei würde tatsächlich irgendetwas herauskommen. Zumindest war es dringend erforderlich, dass sämtliche Teilnehmer zumindest so taten, als würden sie es glauben.
    Also stand er da, lächelte in die Kameras und winkte, während der Sturm seine Frisur zerzauste; mittlerweile stiegen auch Chepal Dawa Nawa und der Rest seiner Delegation aus ihren Fahrzeugen. Obwohl Pankarma selbst vorgeschlagen hatte, Ang Jangmu solle nicht Teil dieser Delegation sein, fehlte sie ihm im Augenblick doch. Nawa arbeitete schon fast so lange mit ihm zusammen wie sie. Dank seiner Erfahrung war er mittlerweile Pankarmas zweiter Stellvertreter, und der Gründer der BFG hatte keinerlei Zweifel an der Treue und der Entschlossenheit dieses Mannes. Doch all seinen Tugenden zum Trotze, war Nawa doch immer noch eher ein Werkzeug, kein Vordenker, und es fehlte ihm genau die rasche Auffassungsgabe und die wachsame Intelligenz, die Thaktu eben so sehr auszeichnete.
    Dennoch würde das wohl kaum von Bedeutung sein. Pankarma war zu dem Schluss gekommen, Ang Jangmu habe von Anfang an recht gehabt. Dieses ganze Zusammentreffen war nichts anderes als eine politische Schmierenkomödie, die Aubert arrangiert hatte, weil er glaubte, sie würde irgendwie seinen eigenen politischen Plänen zugutekommen.
    »Ich glaube, das sind jetzt alle«, merkte Lieutenant Salaka leise an. Er sprach über eine abgesicherte Überland-Verbindung, doch er flüsterte dennoch, als fürchte er, Pankarma könne ihn trotzdem irgendwie belauschen.
    »Sie glauben, dass sind alle?«, wiederholte Captain Chiawa in seinem Gefechtsstand unwirsch.
    »Ich meine, das ist die richtige Personenanzahl«, erwiderte Salaka, und gegen seinen Willen klang seine Stimme, als meine er, sich hier rechtfertigen oder verteidigen zu müssen. »Von hier aus kann ich die einzelnen Personen aber nicht richtig

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