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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihm durchgestellt! Abgesehen davon ist dieser ganze Schlamassel hier doch sowieso die Folge von deren hirnverbrannten Ideen, und es ist ganz offensichtlich, dass die sich redlich Mühe gegeben haben, den Schwarzen Peter der Miliz und Shangup zuzuschustern, falls irgendetwas schieflaufen sollte.«
    »Aber trotzdem -«, setzte Trammell an.
    »Nein.« Mit einem ruckartigen Kopfschütteln schnitt sie ihm das Wort ab. »Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen, und das kann ich nicht riskieren. Gerade jetzt, in diesem Augenblick, sind die da drüben wahrscheinlich in einer Art Schockzustand. Und Sie wissen genauso gut wie ich, dass das Einzige, worüber da im Augenblick nachgedacht wird, die Frage ist, wie sie wohl ihren eigenen Arsch retten können. Als Erstes schmeißt sich da jeder in Deckung und tut alles, damit man diesen Schlamassel irgendjemand anderem anlastet - ganz egal wem! Also werden die gerade alles so drehen, dass sie den ganzen Mist Jongdomba aufs Auge drücken können. Und Jongdomba wäre unter Druck nicht einmal fähig, eine Bottle-Party in einer Schnapsbrennerei zu organisieren! Oder glauben Sie allen Ernstes, der hat sich für diesen Fall einen Krisenplan zurechtgelegt? Falls Sie das nämlich glauben, hätte ich da noch direkt am Mare Imbrium ein schönes Grundstück mit Meeresblick zu verkaufen!«
    Trammell öffnete schon den Mund, um zu protestieren, doch dann schloss er ihn wortlos wieder. Einen kurzen Moment lang war er dankbar - aus tiefstem Herzen, voller Selbstsucht und mit immensen Schuldgefühlen -, dass nicht er den Befehl über dieses Bataillon innehatte.
    »Nein, Ma'am«, sagte er dann. »Ich glaube nicht, dass diese Miliz jemals auch nur gehört hat, was so ein ›Krisenplan‹ eigentlich ist. Aber ohne Zustimmung des Gouverneurs ›Blockhaus‹ zu verhängen, das wird einen Riesenärger geben! Falls irgendetwas schiefgeht - wirklich ganz egal, was! -, wird Aubert versuchen, Sie dafür an den Strang zu bringen.«
    »Meine Mutter hat mir immer gesagt, den Charakter eines Menschen kann man wirklich nur danach beurteilen, wen er sich zum Feind macht«, erklärte Palacios mit eisigem Lächeln. »Das Risiko muss ich also eingehen, Kevin. Und jetzt gehen Sie.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    Es überraschte Trammell ebenso wie seine Vorgesetzte, dass er kurz Haltung annahm und förmlich salutierte. Dann befolgte er den Befehl und verließ ihr Büro.
    Captain Karsang Dawa Chiawa stand in dem leichenübersäten Korridor und blickte sich entsetzt um.
    So hatte das nicht laufen sollen, erklärte ihm sein Hirn stumpfsinnig immer und immer wieder. Die sollten sich doch ergeben!
    Hatten sie aber nicht.
    »Sir?« Wie betäubt blickte er von den verrenkten Leichen und dem Todesgestank geplatzter Organe und geronnenen Blutes auf. Irgendwie, ging ihm wie von Ferne der Gedanke durch den Kopf, wird es doch eher der Geruch sein und nicht dieser Anblick, der mir für den Rest meines Lebens Albträume bescheren wird.
    »Ja?«, fragte er.
    »Sir«, wiederholte sein Kommunikationstechniker und wandte entschlossen den Blick von den Leichen ab, während er seinem Vorgesetzten einen Handkommunikator entgegenstreckte. »Colonel Sharwa möchte Sie sprechen.«
    Na, das kann ich mir gut vorstellen, dachte Chiawa verbittert, doch er nickte nur und streckte die Hand nach dem Gerät aus.
    »Chiawa hier, Colonel«, meldete er sich.
    »Chiawa, Sie Vollidiot!«, bellte Sharwa ihm ins Ohr. »Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht?!«
    »Colonel, ich -«, setzte Chiawa an, ohne sonderlich darauf zu hoffen, diesen Satz jemals beenden zu können.
    »Halten Sie die Schnauze, verdammt noch mal!«, brüllte Sharwa. »Ich will keine Ausreden hören, verflucht! Der Einsatz war doch nun wirklich nicht so kompliziert, und jetzt, dank Ihrer Unfähigkeit, weiß nur Gott allein, was jetzt alles passieren wird!«
    Chiawa schwieg und knirschte mit den Zähnen, während er sich weiterhin das Kom gegen das Ohr presste.
    »Wie schlimm ist die Lage?«, fuhr der Colonel fort.
    »Sir, ich habe mindestens dreißig Mann verloren«, antwortete Chiawa mit rauer Stimme. »Mein Außenbereichssicherungstrupp wurde aus dem Hinterhalt angegriffen - anscheinend hatten sich einige bewaffnete Attentäter unter die Medienfritzen gemischt.« Die Medienfritzen, denen wir auf deinen ausdrücklichen Befehl hin keinesfalls den Zugang zum Hotel verwehren durften, ›weil wir sonst alles verraten‹ hätten, dachte er verbittert. »Anschließend haben sich mindestens weitere

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