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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Megaphons war seine Stimme jetzt laut genug, um sogar das tosende Chaos zu übertönen. »Bürger, bitte gehen Sie weiter! Diese unangemeldete Kundgebung und dieser Aufruhr sind illegal, und es werden Menschen zu Schaden kommen - weitere Menschen -, wenn dieser Aufruhr nicht augenblicklich aufhört. Wir wollen keine weiteren Verletzungen, also bitte ...«
    Tsimbuti Pemba Salaka hörte die drei Kugeln nicht. Eine traf seinen Brustpanzer und wurde einfach abgelenkt. Die zweite ließ seinen linken Oberarmknochen bersten.
    Die dritte erwischte ihn genau zwischen der linken Augenbraue und dem Rand seines Helms; der Einschlag ließ seinen Schädel platzen.
    »... und dann, Captain, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie die nächsten fünf oder zehn Jahre hinter Gittern verbringen!«, brüllte Sharwa Chiawa ins Ohr.
    Der Colonel schwadronierte nur noch. Selbst in diesem Augenblick musste ihm ebenso bewusst sein wie Chiawa, dass ein Großteil der extravaganten Rache, die er seinem Untergebenen androhte, niemals geschehen würde. Aber vielleicht glaubte er sogar, sie wirklich in die Tat umsetzen zu können. Und vielleicht hatte er damit sogar Recht. Je nachdem, wie schlimm sich das alles hier noch auswachsen mochte, war es durchaus denkbar, dass die Planetarregierung zu dem Schluss kam, ein gewisser Captain Chiawa sei ein geeigneter Sündenbock für all das, was dessen Vorgesetzte versaubeutelt hatten.
    Chiawa wusste es nicht. Er wusste nur, dass er etwas Besseres zu tun hatte, als herumzustehen und sich immer weiter die Beschimpfungen seines Vorgesetzten anzuhören, der ihm ohne Unterbrechung ins Ohr brüllte. Bedauerlicherweise stand es seinem Vorgesetzten allerdings durchaus zu, ihn immer weiter herumstehen zu lassen.
    Und dann blickte Chiawa von dem Handkommunikator auf, als Nawa wieder den Korridor hinabgerannt kam.
    »Sir, Salaka ist gefallen, und ...!«
    Das plötzliche Krachen zahlloser Gewehre übertönte Nawas weiteren Bericht. Das Schießen endete ebenso abrupt, wie es begonnen hatte, und dann hörte Chiawa das Gebrüll hunderter von Stimmen, als die Menschenmassen vor dem ›Annapurna Arms‹ das Gebäude stürmten.
    »... und ich hoffe doch sehr, dass Sie eine gute Erklärung für Ihr eigenmächtiges, illegales Handeln haben, Major!«
    Ákos Salgados Stimme hätte Panzerstahl schmelzen lassen können, doch die blonde Frau in der Uniform der Marines, die er auf seinem Kommunikatordisplay sah, blickte ihn nur ruhig an.
    »Bei allem Respekt, Mister Salgado«, erwiderte sie, »jegliche Erklärung werde ich Gouverneur Aubert abgeben, nicht Ihnen.«
    »Ich bin der Stabschef des Gouverneurs!«, fauchte Salgado aufgebracht. »Er hat mir die Befugnis erteilt, von Ihnen eine Erklärung für diese Idiotie Ihrerseits zu verlangen ... und darauf warte ich immer noch.«
    »Da können Sie lange warten, Mister Salgado«, erwiderte sie eisig. »Auf eine Erklärung meines ›eigenmächtigen, illegalen Handelns‹, meine ich. Denn, Sir, nichts von beidem trifft zu.«
    »Das ist doch Unfug!« Salgado blickte sie finster an. »Sie hatten keinerlei Befugnis - überhaupt keine Befugnis! -, den Raumhafen zu besetzen, oder das Wasserwerk und das Kraftwerk, und auch nicht, im Namen Seiner Majestät das Kriegsrecht über die Stadt zu verhängen!«
    »Gemäß Artikel 42 der Militärgerichtsbarkeit des Imperiums habe ich als ranghöchster Offizier dieses Planeten nicht nur die Befugnis, sondern die Pflicht, jegliche Maßnahme zu ergreifen, die nach meinem Ermessen zur Bewältigung einer Krisensituation erforderlich ist, sofern Anweisungen entsprechend befugter und sachkundiger Vorgesetzter ausbleiben«, erklärte sie, und Salgado lief puterrot an.
    »Gottverdammt noch mal, der Gouverneur ist Ihr Vorgesetzter!«, bellte er.
    »Ich bin mir der Weisungskette sehr wohl bewusst, Mister Salgado. Allerdings habe ich keinerlei Anweisung gleich welcher Art vom Gouverneur erhalten, ja, nicht einmal von Ihnen! Und im kritischen Moment war ich - was zweifellos der allgemeinen Verwirrung angesichts dieses plötzlichen Gewaltausbruchs zuzuschreiben ist - nicht in der Lage, auch nur einen von Ihnen beiden zu erreichen. Und ...« - sie blickte ihm unverwandt und geradewegs in die Augen - »da ich seit mehreren Wochen über jeweils beträchtliche Zeiträume hinweg bedauerlicherweise nicht in der Lage war, Gouverneur Aubert überhaupt zu erreichen, sosehr Sie mir auch versichern mögen, Ihre Leute von der Kommunikationsleitstelle würden sich nach

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