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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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deutlich leiser und presste gleichzeitig seinen Handkommunikator mit der rechten Hand fest gegen seine Oberschenkel, um das Mikrofon zu verdecken, »aber ich möchte keine weitere Eskalation, wenn sich das irgendwie vermeiden lässt. Erklären Sie Salaka, niemand feuert einen einzigen Schuss ab, außer in unmittelbarer Notwehr. Wenn er die Leute anders nicht zurücktreiben kann, dann soll er mir das mitteilen und meine unmittelbare, direkte Anweisung einholen, bevor er das Feuer eröffnen lässt. Klar?«
    »Jawohl, Sir!«, wiederholte Nawa.
    »Dann los!« Chiawa zog die Hand zurück und schaute dem Lieutenant hinterher, der nun wieder den Korridor hinunterstürmte. Anschließend legte er den Handkommunikator wieder an sein Ohr.
    »Ich sende jetzt Truppen hinaus, Colonel«, erklärte er. »Mit Ihrer Erlaubnis würde ich die Leitung dieses Einsatzes gerne persönlich übernehmen, und ...«
    »Das kann ich mir vorstellen, dass Sie das gerne möchten, Captain!«, fauchte Sharwa. »Bedauerlicherweise bin ich noch nicht ganz fertig mit Ihnen! Sondern ...«
    Lieutenant Tsimbuti Pemba Salaka atmete tief durch und blickte seinen Platoon Sergeant an.
    »Also gut«, sagte er. »Bringen wir es hinter uns.«
    Sergeant Garza nickte, doch seine Miene wirkte nicht gerade zuversichtlich. Salaka konnte es ihm nicht verübeln. Der Lieutenant hatte selbst versucht, so viel Selbstvertrauen auszustrahlen, wie ihm das nur irgend möglich war, doch er wusste, dass er dabei gescheitert war. Eine Lage wie diese hatte er sich nicht in seinen schlimmsten Albträumen ausgemalt, als er den Beschluss gefasst hatte, in die Planetarmiliz einzutreten.
    Noch einmal blickte er zu seinen Männern zurück - jeder einzelne von ihnen wirkte unendlich angespannt -, dann hob er das Megaphon und trat auf die geborstene Glastür zu.
    Die palastartige Lobby des Luxushotels lag in Trümmern. Riesige Glasscherben waren über die Blutlachen verstreut, an denen man genau ablesen konnte, auf welchem Weg sich die Angreifer der BFG den Zugang in das Gebäudeinnere freigeschossen hatten. Überall lagen die Ziegel, Pflastersteine und Bierflaschen, die man ihnen entgegengeschleudert hatte; sie wirkten wie stofflich gewordene Flüche, und das grollende Stimmengewirr der aufgebrachten Menschenmenge erschien Salaka wie das Fauchen eines riesigen, hungrigen Untiers.
    Dann flog ihnen durch eine der geborstenen Glasscheiben etwas Neues entgegen. Es prallte auf den Fußboden und zerbarst, und sofort schlugen Flammen aus dem primitiven Molotowcocktail. Fast augenblicklich aktivierte sich eigenständig die Sprinkleranlage des Hotels, und Salaka und sein Zug mussten durch einen unablässigen Platzregen vorrücken.
    Das hat uns gerade noch gefehlt, dachte der Lieutenant. Immer und immer wieder schluckte er und unterdrückte den völlig zweckfreien Impuls, sich die schweißnassen Hände an seinem Brustpanzer abzuwischen.
    Ein weiterer Molotowcocktail krachte in die Lobby, wieder loderten Flammen auf, und zwei oder drei seiner Männer zuckten sichtlich zusammen.
    »Ruhig!«, sagte Salaka und wünschte inständig, seine Stimme würde nicht ganz so zaghaft klingen. »Ruhig!«
    Was wir hier brauchen, ist die Bereitschaftspolizei, nicht die Miliz, dachte er. Warum haben die eigentlich keine Bereitschaftspolizisten abgestellt, um hier draußen für Sicherheit zu sorgen?
    Dann hatte er die Türen erreicht, atmete noch einmal tief durch und trat dann ins Freie; dabei wünschte er sich, er hätte etwas deutlich Gefährlicheres - oder zumindest Einschüchternderes - in der Hand als ein Megaphon.
    Das Brüllen der aufgebrachten Menschen wurde lauter, als sie die Männer des Lieutenants in ihren Uniformen sahen. Salaka spürte regelrecht, wie in diesem tiefen, rauen, fauchenden Laut der Hass aufloderte, und ein Teil seines Verstandes fragte sich verwirrt, woher all dieser Hass wohl stamme. Die Miliz hatte doch nur ein paar gewöhnliche Kriminelle festnehmen wollen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung von Gyangtse lehnte die BFG gänzlich ab - genau das besagten seit Jahren sämtliche nachrichtendienstlichen Verlautbarungen der Miliz und auch sämtliche Leitartikel aller Zeitschriften! Das Volk wollte Pankarma und seine Leute doch hinter Schloss und Riegel wissen! Und ihnen allen musste doch klar sein, dass niemand dieses Blutbad gewollt hatte - es war allein Schuld der BFG, schließlich hatte sie sich doch ihren Weg in das Hotel freigeschossen!
    »Bürger!«, rief Salaka, und dank des

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