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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zwanzig oder dreißig Mann den Weg ins Hotel freigeschossen. Bei deren Eindringen habe ich weitere Männer verloren, und im Kreuzfeuer wurden mehrere Hotelangestellte getötet oder verletzt. Und ...« - er atmete tief ein - »Pankarmas Gruppe hatte sich nicht ergeben, als draußen das Feuer eröffnet wurde. Ich weiß nicht genau, was geschehen ist. Laut dem Bericht eines meiner Männer hat ein Mitglied der BFG-Delegation eine Waffe gezogen. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Falls ja, so habe ich diese Waffe zumindest bislang noch nicht gesehen. Aber was auch immer passiert sein mag: Anschließend haben meine Leute das Feuer eröffnet.«
    »Wollen Sie damit sagen ...?« Sharwa erschien unfähig, die Frage zu beenden, und Chiawa verzog die Lippen zu einem gänzlich freudlosen Lächeln.
    »Ich meine, Pankarma selbst ist tot, Sir«, erklärte er unumwunden. »Und das Gleiche gilt für mindestens die Hälfte seiner Delegation.«
    »Aber die anderen haben Sie in Gewahrsam genommen«, setzte Sharwa nach.
    »Nein, Sir, das habe ich nicht.« Chiawa wandte sich ab; er ertrug es nicht mehr, die Leichen und die zähflüssigen Blutlachen anzublicken. »Die Attentäter, die von draußen gekommen waren, haben sich dazu viel zu rasch einen Weg zur Delegation bahnen können. Soweit ich weiß, haben sie sämtliche Überlebenden ins Freie geschafft - es ist möglich, dass einige der Überlebenden verletzt sind.«
    »Scheiße!«, explodierte Sharwa. »Können Sie denn überhaupt nichts richtig machen? Jetzt wissen diese Dreckskerle, dass ihr geschätzter Anführer tot ist, oder zumindest verletzt, und wir haben überhaupt keine Verhandlungsbasis mehr!«
    »Sir, als diese Operation geplant wurde, hat man mir versichert, dass -«
    »Halten Sie die Schnauze! Halten Sie verflucht noch mal die Schnauze!«
    »Sir«, sprach Chiawa weiter; diesen rüde formulierten Befehl ignorierte er schlicht. »Wie auch immer diese Lage entstanden sein muss, sie wird eskalieren. Wir brauchen mehr-«
    »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen die Schnauze halten, Captain.« Mit einem Mal klang Sharwas Stimme kalt wie Eis. »Natürlich brauchen Sie mehr Männer. Und was daran, wie Sie diese Situation so brillant gehandhabt haben, bringt Sie dazu, anzunehmen, ich sei bereit, Ihnen auch nur einen Kindergarten anzuvertrauen? Wenn ich Ihnen mehr Männer gebe, dann werden Sie die Katastrophe nur noch verschlimmern!«
    »Sir, wir brauchen einen Mobilmachungsbefehl, ehe ...«, setzte Chiawa an, doch dann blickte er auf, als Lieutenant Tuchi Phurba Nawa, der Befehlshaber des Zweiten Zuges, den Flur hinabgerannt kam.
    »Am Eingang gibt es Schwierigkeiten!« Nawa keuchte heftig, die Augen hatte er weit aufgerissen. »Die Menschenmassen da draußen werden immer unruhiger. Jetzt werfen sie schon mit Ziegel- und Pflastersteinen. Und sie wollen Pankarma sehen - jetzt sofort!«
    Chiawa schloss die Augen. Dann öffnete er sie wieder, streckte Nawa in einer ›Warten-Sie‹-Geste die Hand entgegen und atmete tief durch.
    »Colonel«, sagte er in das Handkom und unterbrach dabei rücksichtslos eine weitere Schimpftirade seines Vorgesetzten. »Die Meute ...« - er verwendete dieses Wort mit Bedacht, in der Hoffnung, das ließe Sharwa aufhorchen - »vor dem Hotel wird gewalttätig. Und sie will Pankarma sehen.«
    »Und was soll ich da jetzt machen?«, fragte Sharwa sofort. »Sie sind doch das Genie, das diesen Mistkerl hat umkommen lassen! Wenn sich da eine Meute zusammenrottet, dann treiben Sie den Pöbel eben wieder auseinander!«
    »Sir, ich weiß nicht, ob das die beste Vorgehensweise ist«, gab Chiawa vorsichtig zurück. »Wenn wir jetzt
    »Verdammt noch mal, Chiawa! Schaffen Sie ein paar Leute nach da draußen und bringen Sie diesen Pöbel wieder unter Kontrolle! Es ist mir völlig egal, wie Sie das schaffen, Captain, aber Sie sollten das wirklich jetzt sofort erledigen!«
    Chiawa ließ den Kommunikator sinken und blickte Nawa an.
    »Nehmen Sie Ihre Leute ...«, setzte er an, dann hielt er inne. Sergeant Lakshindos Trupp hatte zu Nawas Zug gehört. Seine Zug-Kameraden waren vermutlich zutiefst aufgewühlt, und ohne Lakshindo wäre Nawa sowieso unterbesetzt.
    »Sagen Sie Salaka, sein Zug soll nach dort draußen gehen. Erklären Sie ihm, dass ich die Menschenmasse zerstreut wissen will.«
    »Jawohl, Sir!« Nawa wollte sich schon abwenden, doch Chiawas Finger umklammerten ruckartig den Ausrüstungs-Tragegurt des Lieutenants.
    »Ich möchte sie zerstreut wissen«, wiederholte er

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