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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn das ein paar von unseren eigenen Leuten passierte. Das habe ich nicht gemeint, und das wissen Sie auch.«
    »Ja, wahrscheinlich schon«, gestand sie ein, dann schüttelte sie den Kopf, und ihre Miene wirkte mit einem Mal unendlich traurig. »Warum müssen manche Leute unbedingt im Trüben fischen, Sergeant Major?«
    »Weil sie Vollidioten sind«, antwortete Winfield geradeheraus, und voller Verbitterung lachte Major Palacios kurz auf.
    »Wahrscheinlich haben Sie damit Recht, auch wenn das wirklich sehr zynisch von Ihnen ist. Aber in der Zwischenzeit haben wir es möglicherweise mit einem weiteren Problem zu tun.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    »Also gut. Informieren Sie Captain Becker, ich muss mit ihr sprechen ... und auch mit Lieutenant Kuramochi, denke ich. Die bewahrt immer einen kühlen Kopf, und sie ist viel zäher, als sie eigentlich immer wirkt. Sagen Sie Becker, ich möchte sie und Kuramochi hier im Gefechtsstand sehen - persönlich.«
    »Jawohl, Ma'am!«
    Ohne ein weiteres Wort wandte sich Winfield ab, um die Anweisungen auszuführen, und Palacios' Lippen verzogen sich zu einem verkniffenen Lächeln. Beckers Bravo-Kompanie sicherte den nördlichsten, derzeit am wenigsten gefährdeten Abschnitt des Raumhafenkordons. Es passte Palacios überhaupt nicht, diesen Sicherungsbereich noch schwächen zu müssen, aber die Alternative wäre gewesen, Truppen aus einem deutlich stärker bedrohten Abschnitt abzuziehen oder auf Captain Shapiro zurückzugreifen, dessen Delta-Kompanie die Bataillonsreserve stellte - von der bereits ein Zug abgestellt worden war, um das Kraftwerk der Hauptstadt, das Wasserwerk und die Kläranlage zu sichern. Und es wäre gewiss besser, wenn Becker ihren Abschnitt des Kordons mit nur noch zwei Zügen sicherte, nicht mit drei, statt Palacios' taktische Reserve zu vergeuden, indem weitere Abteilungen davon abgezogen würden.
    Und wenn das, was sie über Lobsang Phurba Jongdomba allmählich vermutete, wirklich zutraf, dann brauchte sie auf dem Planeten unbedingt jemanden mit Kuramochis Fähigkeiten.
    Aber das erzählt man niemandem über das Kom, dachte Serafina Palacios. Wenn du schon jemanden in diese Hölle da draußen hinausschicken willst, dann solltest du ihm oder ihr das wenigstens persönlich sagen.

Kapitel 9
    »Heckenschütze! Auf elf Uhr, zehnter Stock!«
    Alicia DeVries warf sich zur Seite und presste den Rücken gegen die Wand des altmodischen Steingebäudes, kaum dass Corporal Sanduskys Warnung sie über das Kom-Netz erreichte und ein scharlachrotes Signal-Icon in der Ecke des virtuellen Head-up-Displays aufblinkte, das ihr Neuralzugang vor ihrem geistigen Auge erscheinen ließ. Sanduskys Schützengruppe Alpha führte diesen Einsatz, und Bravo folgte in einer Schützenreihe, die sich stets wechselseitig sicherte, durch die Straßen der Stadt. Vor sich hörte Alicia das charakteristische Fauchen eines Plasmagewehr-Abschusses. Mit einem ohrenbetäubenden Knall donnerte das Plasma in die Fassade eines Gebäudes, das sich etwa einhundert Meter weiter im Westen erhob. Steine und Mörtel lösten sich halb auf, halb barsten sie, als das Energiebündel sein Ziel traf. Ein zweiter Plasmaschuss schlug in ein Gebäude, und als der Thermoimpuls das gesamte Innere des Gebäudes in Brand setzte, leckten Flammen aus den neu gerissenen Löchern in der kaum noch bestehenden Wand. Dicker Qualm quoll hervor. Dann brachen langsam das ganze zehnte und elfte Stockwerk zusammen; ein erdrutschartiger Hagel aus Staub und Trümmern stürzte lautstark auf die Straße.
    »Gesichert«, erklärte Sandusky, und pflichtschuldig löschte Alicias Helmcomputer das Warn-Icon von ihrem virtuellen HUD.
    »Bestätigt«, meldete Lieutenant Kuramochi. »Also gut, Leute. Zurück ins Salzbergwerk!«
    Es erstaunte Alicia, wie tröstlich ihr die sachliche Stimme der Lieutenant erschien. Vom Kopf her war sie sich recht sicher, dass Kuramochi nicht mehr über die taktischen Gegebenheiten wusste als sie selbst, doch zumindest klang die Zugführerin so, als wäre es anders.
    Dieser Gedanke schoss Alicia völlig unbewusst durch den Kopf; es war kaum mehr als ein Aufflackern, während sie die Augen unbeirrbar auf den Rücken Gregory Hiltons richtete. Der Dritte Trupp ging an der Spitze des Zweiten Zuges, und demzufolge bildeten Hiltons Leute die Vorhut des gesamten Aufklärer-Bataillons, während es auf die Villa des Präsidenten vorrückte.
    Der erfahrene Scharfschütze schien dies deutlich gelassener zu nehmen, als Alicia es an

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