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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wieder das Wort, während Alicia sich auszog, »du hattest noch nicht die Zeit, dir den ganzen Daten-Download des Port Admirals von MaGuire anzusehen, oder?«
    »Das weißt du doch genauso gut wie ich.« Alicia hielt inne, die Bluse halb abgestreift. »Warum fragst du?«
    »Na ja, ich wollte dich damit nicht beunruhigen, als Giolitti noch an Bord war, und ich wollte dir auch keine Albträume bescheren, aber darin werden wir erwähnt.«
    »Was meinst du mit ›wir‹?«
    »Ich meine ›wir‹, die ›wir‹, die mich aus dem Orbit von Soissons gestohlen haben. Es werden darin ganz ausdrücklich ›Captain Alicia DeVries‹ und eine illegal beschaffte AlphaSyntho-Einheit mit der Kennung Sieben-Neun-Eins-Eins-Vier erwähnt.«
    »Wirklich? Was besagen die Daten denn über uns?«, erkundigte sich Tisiphone neugierig.
    »Gut ist das nicht.«
    »Und das heißt?«, fragte Alicia scharf nach. »Wissen die, wohin wir wollen, oder so etwas in der Art?«
    »Nein, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Aber hier ist ein Eintrag ganz alleine über dich, Alley - hier heißt es, du seiest aus einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen und man müsse dich als außerordentlich gefährlich ansehen-, und dann kommt auch noch jede Menge Mist über mich. Ist eigentlich eine ziemlich zutreffende Beschreibung meiner Angriffsund Abwehrsysteme, auch wenn sie sich bei zahlreichen Details nicht richtig in die Karten schauen lassen, und über die anderen Dinge, die ich noch so kann, sagen sie natürlich gar nichts. Aber was mich hier wirklich beunruhigt, das ist der letzte Absatz.«
    »Was steht denn in diesem ›letzten Absatz‹?«
    »Da heißt es, die Navy habe eine Belohnung von einer Million Credits ausgesetzt - für Informationen, die zu deinem Auffinden und deiner Ergreifung führen«, erklärte Megaira, und Alicia musste sehr heftig schlucken. Doch die KI war noch nicht fertig. »Und ganz am Ende heißt es, dass auch die Flotte des Jung-Verbandes ganz offiziell die Anweisungen übernommen hat, die Gouverneur General Treadwell bei seinen eigenen Flottenverbänden hat ausgeben lassen.«
    Kraftlos ließ sich Alicia auf das Bett fallen, während Megaira ihren Bericht abschloss.
    »Sie haben Anweisung, ohne Vorwarnung scharf zu schießen, Alley. Die sollen nicht einmal versuchen, uns unbeschadet zurückzuholen.«

Kapitel 17
    Benjamin McIlhenny befestigte sein Headset an der dafür vorgesehenen Halterung und stand auf. Müde rieb er sich die schmerzenden Augen und versuchte, sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal sechs Stunden am Stück hatte schlafen dürfen.
    Dann ließ er die Hände wieder sinken und betrachtete mit finsterer Miene die Aufzeichnungschips und Computerausdrucke, die in seiner Bürokabine an Bord des Versorgungsschiffes HMS Donegal überall verstreut lagen. Irgendwo zwischen diesem ganzen Mist, das wusste er genau, befanden sich die Antworten auf seine Fragen - oder zumindest die Hinweise, die zu den richtigen Antworten führen würden. Wenn er sie doch nur finden könnte!
    Es schien ein Naturgesetz zu sein, dass jeglicher Nachrichtendienst sämtliche entscheidenden Daten stets in Griffweite hatte ... und es nicht wusste. Schließlich galt die alte Frage: Wie sollte man die eine, alles entscheidende Wahrheit in diesen Unmengen an Unwahrheiten, Halbwahrheiten und reiner Spinnerei finden? Die Antwort darauf: Hinterher war man immer schlauer. Und genau das war natürlich auch der Grund dafür, dass sämtliche Mitarbeiter der Nachrichten- und Geheimdienste stets von allen anderen gepiesackt wurden. Die glaubten nämlich, das alles wäre so verdammt einfach!
    McIlhenny stieß ein verbittertes Schnaufen aus und ging dann unruhig auf und ab. Das alles hatte er schon viel zu oft erleben müssen - vor allem von den Stabsangehörigen des Senats. Die stellten sich Offiziere des Nachrichtendienstes immer wie klassische Super-Spione vor, ganz im Sinne Machiavellis - die natürlich meistens irgendwelche undurchsichtigen, eigenen Pläne verfolgten. Deswegen wusste ja auch jeder aus der Zivilbevölkerung, dass man diese Mistkerle niemals aus den Augen lassen durfte. Und da sie alle so verdammt schlau waren, erzählten sie natürlich niemals alles, was sie wussten, selbst wenn sie gemäß der Verfassung dazu verpflichtet gewesen wären. Und das wiederum bedeutete, dass jegliches ›Versagen‹ dabei, ein entscheidendes Faktum rechtzeitig zu erkennen, in Wirklichkeit Teil eines viel weiterreichenden Planes war, um eine unschöne,

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