Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Tis recht hat. Einen Dieb kann man doch eigentlich gar nicht bestehlen, oder?«
    »Natürlich kann man einen Dieb bestehlen!« Alicia schloss die Augen und ließ sich wieder in ihren Sessel sinken. »Ich dachte, du hättest die gleichen Wertvorstellungen wie ich!«
    »Hat sie ja auch, aber allmählich mache ich bei ihr Fortschritte. Sogar deutlich mehr als bei dir.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, murmelte Alicia und fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Also gut, wie viel habt ihr ihm denn abgenommen?«
    »Alles«, antwortete Megaira sehr leise.
    »›Alles‹? Was soll das denn heißen? ›Alles‹ wovon?«
    »Alles, was er hat. Wir haben auch sämtliche verborgenen Konten gefunden, nicht nur die frei zugänglichen, und wir ... na ja, die haben wir eben abgeräumt.«
    »Ihr ...« Alicia versagte die Stimme, und vielsagendes Schweigen breitete sich über ihre Gedanken. Doch dann riss sie entsetzt die Augen auf, als echte Panik den ersten Schock durchdrang. »Großer Gott, Megaira! Was meinst du wohl, was der tun wird, wenn er bemerkt, dass wir den ausgenommen haben?! Wir können es uns einfach nicht leisten, dass irgendjemand ...«
    »Ruhig, kleines Menschenkind. Er wird nicht begreifen, dass wir dafür verantwortlich sind.«
    »Woher willst du das denn wissen?! Verdammt noch mal, wen sollte er denn sonst verdächtigen?!«
    »Das vermag ich auch nicht zu sagen, aber uns wird er nicht verdächtigen, denn dieser Diebstahl ist noch überhaupt nicht erfolgt. Und das wird er auch nicht ... bis er den ersten transplanetaren Credit-Transfer zu einem seiner Drogenhändler-Spießgesellen einleitet. Megaira hat sich da sehr schlau verhalten, und ich vermute ...« - die Freude der Furie war unverkennbar - »... dass er eben genau denjenigen seiner Mitverbrecher verdächtigen wird, den zu bezahlen er dabei versucht.«
    »Du willst mir also sagen, dass ...?«
    »Ganz genau, Alley. Weißt du, das wird folgendermaßen ablaufen: Wenn er das erste Mal eine Zahlungsanweisung an eines der Konten eingibt, die in meinem Programm verzeichnet sind, wird automatisch von sämtlichen Konten jeder einzelne Credit, den er nur hat, abgebucht und dann aufweitschweifigen Umwegen weitergeleitet. Der eigentliche Empfänger dieser Zahlungsanweisung wird keinen Centicredit zu sehen bekommen. Das Programm - und auch der Transfer - werden durch sein SternenKom gestartet und sich dann eigenständig wieder deaktivieren. Und es wird sich selbsttätig aus jedem System löschen, das es durchläuft, bis der Transfer das Endziel erreicht hat.«
    »Ach du großer Gott!«, stöhnte Alicia und bedeckte die Augen mit den Händen. »Ich hätte euch beide niemals auf eine nichtsahnende Galaxie loslassen dürfen! Und wo - ich traue mich gar nicht zu fragen! - wird dieses ›Programm auf Wanderschaft‹ seine kriminellen Aktivitäten dann schließlich einstellen?«
    »Es wird wahrscheinlich mehrere Tage dauern, sämtliche erforderlichen Verbindungen aufzubauen, aber angesteuert ist Thaarvlhd. Ich habe es so eingestellt, dass es dort eigenständig ein Nummernkonto für die Gesamtsumme eröffnet, wenn der Transfer eintrifft.«
    »›Thaarvlhd‹?«, wiederholte Alicia verständnislos. Dann: »›Thaarvlhd‹?! Um Himmels willen, das ist in diesem Sektor der zentrale Geldverkehrsknoten der Quarn-Hegemonie! Verdammt, die Quarn nehmen alles, was irgendwie mit Geld zu tun hat, wirklich ernst, Megaira! Ein Verstoß gegen die Geldverkehrsgesetze von Thaarvlhd ist nicht bloß ein harmloser kleiner Scherz wie beispielsweise ein Mord!«
    »Ich habe gegen keinerlei Gesetze verstoßen. Derartige Transfer-Anweisungen sind die dort gewohnt, und ich habe auch sämtliche Unterlagen beigefügt, die dort benötigt werden.«
    »›Unterlagen‹?«
    »Klar. Namen interessieren die da überhaupt nicht, aber ich habe alles mitgeliefert, was sie bei für Menschen eingerichteten Konten haben wollen: deinen Retina-Abdruck, dein Genpro ...«
    »Meinen Abdruck?!«, jaulte Alicia auf. »Du hast in meinem Namen ein Konto eröffnet?!«
    »Selbstverständlich nicht. Ich habe dir doch gerade gesagt, dass sie Namen dort überhaupt nicht verwenden, Alley. Deswegen sind sie doch auch so beliebt.«
    »Jessasmariaundjosef!« Alicia wusste nicht, wie lange sie nur reglos dort gesessen und ins Nichts gestarrt hatte, doch dann kam ihr ein weiterer Gedanke. »Ohm ... Megaira?«
    »Ja?«
    »Ich heiße wirklich nicht gut, was ihr da gemacht habt - und ich verurteile es auch nicht, nur damit

Weitere Kostenlose Bücher