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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mehr. Doch glücklich war Ben Belkassem deswegen noch lange nicht. In diesem kurzen Moment hatte er DeVries gesehen - hatte erkannte, wie schwach ihr Körper zitterte -, und sofort erinnerte er sich an die Einsatzbesprechung, die seinerzeit Tannis Cateau geleitet hatte.
    Alicia DeVries lag im Sterben, und Ben Belkassem fluchte lautstark, als er in den Kniestand ging und den zweiten Schützen mit seiner Heckler & Koch erledigte. Das Dröhnen der Schusswaffen ließ den ganzen Raum erzittern. Quintanas Wachen mussten längst auf dem Weg sein, weitere Schildbrechergeschosse frästen sich in den Schreibtisch, dann schaltete irgendjemand das Licht ab, und das Chaos im Raum war perfekt.
    Mit aller Kraft kämpfte Tisiphone gegen die Nervenblockade an, dann zwang sie sich dazu, diese vergeblichen Versuche endlich einzustellen. Sie musste Alicias Hauptprozessor erreichen, um das Pharmaskop zu aktivieren, doch diese Droge, die Alexsov eingesetzt hatte, blockierte alle willkürlichen Nervenimpulse und versiegelte den Input des Prozessors, der für Tisiphone doch so qualvoll leicht erreichbar war. Sie konnte nicht darauf zugreifen, aber genau das musste sie. Sie musste es einfach!
    Und dann kam ihr ein Gedanken. Dieser Blocker konnte keinesfalls auch die unwillkürliche Muskulatur betreffen, ohne das Opfer sofort zu töten, und der Output von Alicias Prozessor erreichte sämtliche ihrer Funktionen! Und das bedeutete ...
    Ben Belkassem schrie auf und ließ die Pistole fallen, als ein Wolfram-Schildbrecherprojektil seinen Oberarm durchschlug, und doch spürte er es kaum. Jeden Augenblick konnte jemand durch diese Fenster hinter ihm kommen, und dann wäre er ebenso tot wie Alicia DeVries. Jemand, der offensichtlich mehr Mut als Verstand besaß, stürzte sich auf ihn. Der Blitz seines Disruptors zerriss die Finsternis wie ein smaragdgrünes Gewitter, siebzig Kilogramm leblosen Fleisches stürzten zu Boden, und weißglühendes Mündungsfeuer flammte auf, nachdem er mit seinem eigenen Schuss dem Schützen der anderen Maschinenpistole seine genaue Position verraten hatte. Ben Belkassem verspürte keine Angst, als die Schildbrechergeschosse kreischend an ihm vorbeirasten - für Angst war noch keine Zeit-, doch neben der Hochstimmung, in die ihn das Adrenalin versetzte, spürte er auch, wie entsetzlich er hier versagt hatte.
    Doch dann schrie der Mann mit der Maschinenpistole auf. Es war ein furchtbarer, gurgelnder Laut ... und Ben Belkassem wusste ganz genau, dass er dafür nicht verantwortlich war.
    Kurz legte sich schockierte Stille über den Raum, und dann eröffnete jemand anderes das Feuer. Jemand, der nur kurze, tödliche Feuerstöße abgab, als sei es in diesem völlig finsteren Raum taghell - und dann feuerte kein Einziger der heulenden Disruptoren mehr auf Ben Belkassem. Vorsichtig ging der Inspector wieder in den Kniestand und blickte sich ungläubig um.
    Er hatte keine Ahnung, warum Alicia DeVries nicht tot war oder wie sie den Mann erreicht hatte, dessen Waffe sie gerade nutzte, und es war auch völlig egal. Mit der Präzision einer Hochleistungsmaschine erledigte sie völlig ruhig eine Wache nach der anderen. Sie war ein Geist, der nur im gleißenden Mündungsfeuer zu erkennen war und sofort danach wieder in der Dunkelheit verschwand wie eine grazile Tänzerin des Todes, und das Schreien und Kreischen der Sterbenden war die Musik, zu der sie tanzte.
    Doch dann war ihr Magazin erschöpft, und es befanden sich immer noch drei Gegner im Raum. Verzweifelt versuchte Ben Belkassem, sie auszuschalten, bestrich die rauchgeschwängerte Finsternis mit Disruptorschüssen, um DeVries irgendwie Deckung zu geben, doch dann stöhnte er verzweifelt auf, als ein smaragdgrüner Lichtspeer sie genau zwischen die Schulterblätter traf.
    DeVries stieß einen Grunzlaut aus, doch sie stürzte nicht zu Boden, und voller Entsetzen glitt Ben Belkassem der eigene Disruptor aus der Hand.
    Alicia war tot. Dieses Mal musste sie doch tot sein! Doch sie wirbelte zu dem Mann herum, der sie gerade eben getroffen hatte, und zwei weitere Disruptorstrahlen trafen sie. Mit einem heftigen Tritt brach sie dem ersten der drei Gegner das Genick, und die beiden noch verbliebenen Wachen schrien in ungläubigem Entsetzen auf, als DeVries auf sie zustürmte. Einer der beiden feuerte einen grünen Lichtblitz nach dem anderen auf sie ab, während sie näher kam, der andere suchte sein Heil in der Flucht. Es machte keinen Unterschied. Der Flüchtende schaffte es gerade

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