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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte Alexsov ihnen bislang noch nicht einmal eine Begrüßung zukommen lassen? Er musste doch wissen, welche Sorgen sich Howell machte, und ...
    »Nehmen Sie Kontakt mit Captain Alexsov auf, und fragen Sie ihn, wo er sich herumgetrieben hat.«
    Mit Lichtgeschwindigkeit jagte diese Nachricht der Megaira entgegen, und das Schiff hielt genau darauf zu. Achthundert Sekunden, nachdem sie abgeschickt worden war, erreichte sie die Empfänger der Megaira, und Alicia stieß einen lauten Fluch aus.
    »Ich wollte noch näher herankommen, verdammt noch mal!« Hinter ihren Augen glommen ihre eigenen Displays, und zwischen ihr und der Procyon lagen noch dreizehn Lichtminuten. Sie befand sich bereits in Reichweite der SBFs des Dreadnoughts ... doch die Megaira führte keine SBFs mit sich. Sie musste weitere fünfundsechzig Millionen Kilometer zurücklegen, und das bedeutete fünfzehn weitere Minuten des Abbremsens, bis sie den Feind mit ihren eigenen Waffensystemen erreichen würde - und zweiundsiebzig Millionen Kilometer, bis sie den Kontakt abbrechen und ›die Flucht antreten‹ könnte - auf dem Vektor zu dem mit Monkoto vereinbarten Rendezvouspunkt.
    »Können wir eine hinreichend große Verzögerung hinbekommen, Megaira?«, fragte sie.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte die KI unglücklich. »Wenn wir keine Antwort übermitteln, würden wir damit genau das Gleiche erreichen, wie wenn wir uns melden - es sei denn, dieser Howell ist deutlich dümmer, als wir glauben, und Schlachtkreuzer Drei befindet sich in genau der richtigen Position, um uns kurz vor der Kursänderung abzufangen.«
    Einen Teil ihrer Gedanken nutzte Alicia dazu, einen Blick auf das Chronometer zu werfen. Achtzig Sekunden waren vergangen, seit das Signal eingetroffen war, und Megaira hatte ganz recht, wenn sie noch lange wartete, würde genau diese Verzögerung für den Gegner zur Antwort werden ...
    Irgendwo in ihrem Hinterkopf glomm eine heiße, primitive Glut, schrie nach dem süßen Duft frischvergossenen Blutes, und Alicia kniff die Lippen zusammen.
    »Ach, pfeif drauf! Rede mit dem Mann, Megaira.«
    »Übertragung eingeleitet«, entgegnete die KI nur.
    James Howell trommelte mit den Fingerspitzen auf die Armlehne seines Kommandosessels, und mit zunehmender, wenngleich nicht näher erklärbarer Unruhe wurden die Falten auf seiner Stirn tiefer und tiefer. Das musste die Harpy sein, aber Gregor nahm sich wirklich reichlich Zeit, ihnen zu antworten.
    Er blickte auf das Chronometer und fletschte die Zähne, als ihm bewusst wurde, was er hier gerade dachte. Kaum siebenundzwanzig Minuten waren vergangen, seit er sein eigenes Signal abgesetzt hatte; so früh hätte eine Entgegnung kaum eintreffen können, selbst wenn Gregor augenblicklich geantwortet hätte. Das wusste er selbst, aber trotzdem ...
    Er verkniff sich diesen Gedanken und zwang sich dazu, tatenlos zu warten. Achtundzwanzig Minuten. Die Entfernung betrug nun nur noch elf Lichtminuten. Neunundzwanzig Minuten. Dreißig.
    »Sir?« Mit verwirrtem Gesichtsausdruck blickte der Signaloffizier auf. »Wir haben eine Antwort erhalten, aber sie stammt nicht von Captain Alexsov.«
    »Was?!«, fauchte Howell den bedauernswerten Offizier unwirsch an.
    »Sie haben gesagt, sie hätten Gefechtsschäden, Sir«, gab der Mann tapfer zurück. »Eine Bildübertragung hat uns noch nicht erreicht, und deren Signal ist sehr schwach. Ich denke ... Warten Sie, ich leite es an Ihre Konsole weiter.«
    Howell lehnte sich zurück und blickte mit finsterer Miene die Harpy an, die als blauer Stern auf dem Display dargestellt wurde. Gefechtsschäden? Wie das? Gefecht mit wem? Was zum Teufel ging denn hier vo ...
    Der Gedanke erstarb, als er in seinem kleinen Ohrhörer eine kaum verständliche Stimme hörte.
    »... nal ist sehr schwach. Wiederholen Sie Ihre Nachricht. Ich wiederhole, hier spricht die Medusa. Ihr Signal ist sehr schwach. Wiederholen Sie Ihre Nachr ...«
    Die Medusa? Ruckartig richtete sich Howell in seinem Sessel auf und fluchte lautstark.
    »Alle Mann auf Gefechtsstation!«
    Einen kurzen Moment lang starrte ihn seine Brückenbesatzung nur an, dann heulten überall im Acht-Millionen-Tonnen-Rumpf der Procyon Alarmsirenen auf.
    Howell schwenkte seinen Sessel zu Commander Rendlemann herum, der gerade die Gefechtsstatustafel betrachtete. Der Blick des Taktischen Offiziers wirkte beinahe schon klar, obwohl er sich auf sein Cyber-SynthoLink konzentrierte und Howell deutlich erkennen konnte, dass dem Commander dutzende von

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