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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lichtminuten von Orbit One entfernt und bremste mit dreizehnhundert G ab. Wer auch immer dort am Steuer saß, er musste es verdammt eilig haben, hierherzukommen. Er würde an Soissons fast eine Lichtstunde weit vorbeirasen, bevor er seinen Schub gänzlich drosseln konnte, selbst bei dieser immensen Abbremsung.
    Das Kurierschiff war völlig überfüllt.
    Keita hatte Tannis nicht einmal gebeten zurückzubleiben - er wusste sehr genau, wann etwas völlig vergebens wäre -, und Inspector Suarez war fast ebenso hartnäckig gewesen. Eigentlich brauchte Keita ihn hier überhaupt nicht, denn seine eigene Befehlsgewalt reichte für die unschöne Aufgabe, die vor ihnen lag, voll und ganz aus, doch es konnte nie schaden, noch einen Chief Inspector der kriminalpolizeilichen Abteilung des Justizministeriums in der Hinterhand zu haben. Ben Belkassem hatte auf nichts bestanden; er war einfach nur an Bord erschienen und hatte dabei eine Miene gezogen, dass nicht einmal Keita es gewagt hätte, ihm zu widersprechen.
    Das bedeutete, dass sie alle einander seit fast einer Woche beinahe unerträglich dicht auf der Pelle hockten, denn das Schiff, das nun acht Passagiere beförderte, war auf nur zwei Fahrgäste ausgelegt. Irgendwie hatten sie es trotzdem geschafft, tatsächlich alle an Bord unterzubringen - und im Augenblick schien es ganz so, als lege es jeder an Bord darauf an, sich ins Cockpit zu drängen.
    »Wie soll ich beim Kom vorgehen, Sir Arthur?«, erkundigte sich der Lieutenant, der das Kommando über das Kurierschiff innehatte. »Innerhalb der nächsten dreißig Minuten werden die von uns noch keinerlei Kontaktaufnahme erwarten, aber so, wie wir hier angerast kommen, muss sie das doch neugierig machen.«
    »Sie überbringen dringende Nachrichten«, grollte Keita. »Sagen Sie kein Wort darüber, wer sich an Bord befindet. Falls irgendjemand danach fragt, lügen Sie eben. Ich möchte nicht, dass irgendjemand weiß, dass wir hier sind - oder warum wir hier sind-, bis ich persönlich an Bord dieser Raumfestung bin.«
    »Jawohl, Sir. Ich ...«
    Der Lieutenant hielt inne und presste sich das SynthoLink-Headset gegen die Schläfe, dann deutete er auf einen Bildschirm. Unbewaffnete Kurierschiffe hatten weder Bedarf noch Platz für die großformatigen Displays, die an Bord von Kriegsschiffen verwendet wurden, doch bei Bedarf konnte der Sichtschirm des Schiffes auch als gewöhnliches Display genutzt werden. Der blaue Lichtpunkt, der die Position ihres Fasset-Antriebs markierte, bewegte sich bei dem gewählten Maßstab des Displays nur langsam, doch ein zweiter Lichtpunkt raste ihnen mit unglaublicher Überlichtgeschwindigkeit geradewegs entgegen. Zahlen liefen über die untersten Zeilen des Bildschirms, dann stockten sie und blinkten nur noch. Der Computer konnte lediglich Vermutungen anstellen.
    Wenn das andere Schiff ebenfalls schlagartige Schubumkehr einleiten würde, dann konnte es in vierundsechzig Minuten auf Unterlichtgeschwindigkeit gehen - in einer Entfernung von zwei Komma acht Lichtstunden.
    »Na ja, Bogey Eins ist wirklich ein Kurierschiff«, verkündete Lieutenant Anders, als die lichtschnellen Sensoren der Grenzbereichs-Ortung die Analyse der Gravitationssignatur bestätigten.
    Der Wachoffizier nickte und wandte sich herum, um die Information ins Systeminnere an Orbit Two weiterzuleiten, und Anders richtete seine Aufmerksamkeit auf Bogey Zwo. Er hatte keine Ahnung, warum dieses Kurierschiff gerade jetzt hier eintraf, und doch wurde er das Gefühl nicht los, es habe irgendetwas mit Bogey Zwo zu tun - und er wusste auch, um was es sich bei Bogey Zwo handeln musste.
    »Jessas!«, murmelte er und blickte die Frau an der benachbarten Konsole an, als Bogey Zwo immer weiter auf das Powell-Limit von Franconia zuraste. »Wenn die nicht in ungefähr fünfzehn Sekunden wendet, kriegt sie heute zum Mittagessen gerösteten Fasset-Antrieb.«
    »Bereit, Admiral?«
    »So bereit, wie das eben geht.« Vice Admiral Horth saß in ihrem Kommandosessel; sie hatte ihr Headset bereits angelegt und betrachtete nun konzentriert ihre taktische Karte. »Ich wünschte, ich wüsste, was sie dieses Mal vorhat.«
    »Eigentlich ist das doch ziemlich egal, oder nicht, Becky?«, fragte Sir Amos Brinkman, und Horth schüttelte seufzend den Kopf.
    »Ja, Amos. Wahrscheinlich stimmt das wohl«, entgegnete sie leise.
    »Bereit zur Schubumkehr«, murmelte Megaira hoffnungslos. »Bitte, könnten wir nicht ...?«
    »Nein.« Alicia DeVries' Altstimme war rau und

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