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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jeder Kampfeinheit. Das sind immer die Besten; sie kommen auch dann durch, wenn es wirklich heikel wird, und von ihnen gibt es nur selten genug. Sie sind von sich aus motiviert - die viel zu seltenen Persönlichkeiten, die das Rückgrat der jeweiligen Einheit bilden, sei es durch ihr eigenes leuchtendes Beispiel oder indem sie ihren Kameraden ordentlich in den Hintern treten, wenn diese zu müde, zu verängstigt und zu hungrig sind, sodass sie einfach nur noch sterben wollen. Aber beim Kader sind solche Persönlichkeiten eben die Norm, nicht die Ausnahme. Man kann einen Angehörigen der Springereinheiten natürlich töten, aber das ist auch die einzige Möglichkeit, ihn aufzuhalten - und diese Unfähigkeit, bei irgendetwas einfach aufzugeben, ist eine weitere grundlegende Anforderung für den Dienst im Kader.
    Und wenn man diese Art Stolz, diesen Killerinstinkt und diese Hartnäckigkeit zusammen nimmt und das mit den Möglichkeiten kombiniert, die unseren Leuten offenstehen, nachdem sie ihre Implantate erhalten haben und in deren Nutzung ausgebildet wurden, dann sollte man verdammt noch mal darauf achten, dass es sich um geistig belastbare, vernünftige Leute handelt. Sie müssen Krieger sein, keine Mörder. Wir verwandeln sie in etwas, das den Durchschnittsbürger dazu bringt, sich vor Angst in die Hose zu machen, aber es müssen trotzdem Leute sein, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie genau wissen, wann es nicht erforderlich ist, jemanden zu töten - die das zu leisten imstande sind, was von ihnen verlangt wird, ohne dabei abzustumpfen oder, was noch schlimmer wäre, daran Gefallen zu finden. Deswegen sind die psychischen Anforderungen an unsere Rekruten doppelt so hoch wie bei der Kadettenanstalt der Navy. Dadurch finden sich im Kader ausschließlich Männer und Frauen, die in jeder Hinsicht außergewöhnlich sind. Zum Imperium gehören über eintausendachthundert bewohnte Welten, Inspector, mit einer durchschnittlichen Bevölkerung von etwa einer Milliarde, und trotzdem finden wir nicht einmal vierzigtausend Leute, die wir tatsächlich bei den Springereinheiten gebrauchen könnten. Denken Sie mal darüber nach! Ach, natürlich sind die Männer und Frauen des Kaders keine Übermenschen, und manche von ihnen halten dem Druck tatsächlich nicht stand, aber Alicia DeVries, die selbst für eine Rekrutin des Kaders außergewöhnlich gute Testergebnisse erbracht hat, ist wirklich eine der letzten Personen in der ganzen Galaxis, bei der ich mir das vorstellen könnte.«
    »Aber unmöglich ist es trotzdem nicht«, wandte Ben Belkassem mit sanfter Stimme ein.
    »Offensichtlich nicht, schließlich scheint ja genau das passiert zu sein. Aber deswegen macht es mir ja so große Sorgen. Nichts von alledem ergibt Sinn! Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat und was sie da getrieben hat, aber ich habe schon immer gesagt, Alley DeVries würde eher sterben, als unter irgendeinem Druck zu zerbrechen. Und Sie haben ganz recht mit Ihrer Einschätzung, wie überzeugend sie wirkt und wie vernünftig sie in jeglicher anderen Hinsicht auch scheint.« Unruhig drehte Keita seine Kaffeetasse hin und her und blickte auf sie hinab. Seine Augen wirkten fast schwarz, so sehr sorgte er sich um jemanden, der ihm zutiefst am Herzen lag. Doch zugleich verriet der Blick auch Verwirrung. »Ich möchte fast schon glauben können, sie befinde sich unter irgendeinem äußeren Einfluss oder irgendeiner Steuerung von außen.«
    »Gedankenkontrolle? Gehirnwäsche? Irgendeine Art der Konditionierung?«
    »Ich weiß es doch nicht, verdammt noch mal!« Keita setzte seine Tasse so heftig auf dem Tisch ab, dass der Kaffee in alle Richtungen spritzte. »Aber ich kriege dieses verdammte EEG nicht mehr aus dem Kopf!«
    »Ich dachte, dafür hätte sich eine Erklärung gefunden«, merkte der Inspector erstaunt an.
    »Hat sich ja auch. Major Cateau hat die Anwesenheit dieses zweiten Musters bei ihrer ersten Untersuchung deutlich nachweisen können, aber dann ist dieses verwünschte Ding einfach verschwunden, mitten im Scan. Jetzt ist es wirklich weg, und Alicias derzeitiges EEG entspricht genau dem, was auch in ihrer Personalakte verzeichnet ist - aber wenn das irgendwie Bestandteil ihrer Wahnvorstellungen war, wieso beharrt sie dann darauf, dieses ›Tisiphone‹-Wesen wäre immer noch da, nachdem dessen EEG-Muster doch verschwunden ist? Und woher ist das überhaupt gekommen? Weder Tannis noch irgendjemand von ihren Leuten hat jemals etwas

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