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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich die Beretta nicht eingesetzt, das sollte sich nun ändern.
    Meine Hand rutschte hin, es war zu spät. Einer der Kerle hatte sich abgestoßen. Er war klein, aber kratzig und beweglich wie eine Katze. Er hängte sich an meinen rechten Arm. Ich schaute für einen Moment in sein verzerrtes Gesicht, und das zuckende Gewicht des Knaben ließ mich zur Seite taumeln.
    Den Stein sah ich fliegen, aber ich konnte ihm nicht mehr ausweichen.
    Er prallte neben dem Ohr gegen meinen Kopf. Siedende Schmerzstiche rasten durch meinen Schädel, und ich wußte genau, daß ich verloren hatte. Ich wurde nicht bewußtlos, aber ich war schwach geworden. So schwach, daß ich mich nicht wehren konnte.
    Der kleine Kerl riß mich um.
    »Ja!« schrie jemand.
    Auf dem Boden liegend, riß ich die Augen auf. Ich sah einen blonden Typen mit langen Stehhaaren auf mich zukommen. Wieder vernahm ich den Schrei. Er brüllte etwas von einem verdammten Kreuz, sprang noch einmal auf und trat zu.
    Der Tritt erwischte mich am Kopf.
    Und diesmal löschte er mein Bewußtsein aus. Daß ich weggeschleift wurde, in die Dunkelheit unter den Bäumen, kriegte ich nicht mit. Für mich war erst einmal Sense…
    ***
    Neben einer Imbißbude, wo frierende Menschen standen und ihr Essen in sich hineinschlangen, blieb Father Ignatius stehen. Er schob den Ärmel des Mantels zurück, blickte auf die Armbanduhr und schaute dann Suko an. »Schon eine halbe Stunde vorbei…«
    »Ich weiß.«
    »Und wir haben noch immer keine Spur, Suko.«
    Der Inspektor konnte sich ein knappes Lächeln nicht verkneifen. »Hast du denn damit gerechnet?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, schon. Ich habe gedacht, sie würden zumindest mich zu sich holen. Da scheine ich wohl einem Irrtum erlegen zu sein.«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es wäre doch möglich, daß man dich und mich bereits entdeckt hat. Nur haben wir davon nichts bemerkt. Die anderen sind zumindest von der Menge her im Vorteil. Sie können sich hier auf dem Gelände verteilen und sich gegenseitig Bericht erstatten. Rechne damit, daß sie uns gefunden haben.«
    »Okay, ich finde mich damit ab. Aber was ist mit Santerre? Glaubst du, daß er auch unterwegs ist?«
    »Möglich.«
    Ignatius schaute sich um. »Wenn ja, weiß er genau, wie er sich verhalten muß.«
    »Wie denn?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß er sich bereits in der Nähe des Riesenrads aufhält.«
    Suko hatte begriffen. »Das heißt mit anderen Worten, daß du dorthin willst.«
    »Wir sollten es zumindest in Erwägung ziehen.«
    »Aber nach unserem Treffen mit John.«
    »Das versteht sich.«
    Beide Männer standen nicht allein nahe der Imbißbude. Die anderen Esser schauten sie an, während sie kauten, denn ein Pfarrer und ein Chinese fielen selbst an einer Stelle wie dieser auf. Hinzu kam, daß sie nichts aßen.
    Beide fingen die Blicke auf, taten sie aber als normal ab. Sogar der Griller und Bräter der Bude warf ihnen hin und wieder einen Blick zu. Er trug eine weiße Jacke und um den Hals einen Schal. Die Mütze auf seinem Kopf sah aus wie ein kleines Schiff.
    »Laß uns weitergehen«, schlug Father Ignatius vor.
    »Hunger hast du nicht?«
    »Soll ich dir darauf eine Antwort geben?«
    Suko lächelte nur. Beide verließen im wahrsten Sinne des Wortes den Dunstkreis der Imbißbude und schlenderten weiter wie zwei Müßiggänger. Suko hatte dem Mann aus Rom die Führung überlassen.
    Ob bewußt oder nicht bewußt, irgendwo zog es den Father schon in Richtung Riesenrad, das den gesamten Prater beherrschte und seinem Namen als Wahrzeichen alle Ehre machte.
    Er drehte sich und brachte die Gondeln in ihren Kreisverkehr. Sie sahen aus wie gewaltige Lichtschaukeln, und jede Gondel wirkte wie eine kleine Welt für sich.
    Das Gestänge war mit unzähligen Glühbirnen bestückt und ähnelte einem leuchtendem Stern.
    Suko hielt die Augen offen. Es waren die unterschiedlichsten Typen unterwegs. Nicht alle gehörten zu den Sumpfblüten der Nacht. Zu dieser Stunde war der Prater auch noch von Touristen besucht. Ein Besuch auf diesem Jahrmarkt gehörte einfach zum Programm dazu. Viele waren auch mit Bussen hergebracht worden, denn mit dem Gang über den Prater endete so manche Stadtrundfahrt.
    Ignatius ballte beide Hände zu Fäusten und schlug damit durch die Luft.
    »Nichts«, sagte er, »keine Spur dieser elf Typen. Ich habe allmählich den Eindruck, als hielten sie sich bewußt versteckt. Vielleicht wissen sie auch, daß wir ihnen gefährlich werden

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