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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den letzten Minuten hatte ich den Eindruck gehabt, beobachtet zu werden. Aus der Dunkelheit heraus und von lichtscheuen Typen, die darin Deckung gefunden hatten.
    Es war schon seltsam, daß mir keiner der von Ignatius beschriebenen Personen aufgefallen war. Es herrschte eine gewisse Ruhe vor dem Sturm, und ich hoffte nur, daß der Orkan nicht eintreffen würde.
    Die Zigarette warf ich zu Boden und zermalmte sie mit dem Absatz.
    Ich wollte meinen Weg fortsetzen, löste mich aus der Deckung und schlenderte weiter.
    Diesmal erreichte ich direkt den Rand des Praters. Das künstliche Licht blieb hinter mir zurück, dafür sah ich die Umrisse einiger geschlossener Lokale.
    Ein düsterer Flecken, eine Insel im Trubel, zugleich auch ein Versteck für zwölf Schwarze Apostel?
    Mein Herz schlug schneller. Es war die Ahnung, daß ich mich nicht mehr zu weit entfernt vom Ziel befand. Unruhig durchsuchte ich die Umgebung. An der linken Seite sah ich die mächtigen Stämme kahler Bäume. Dahinter den Schatten einer Baracke mit verdunkelten Fenstern, die allerdings nicht so dunkel waren, als daß sie die gesamte Helligkeit geschluckt hätten, die sich im Innern des stillgelegten Lokals ausbreitete.
    Durch die Ritzen der Läden schimmerte hier und da ein fahler Lichtschein. Er war weich, er bewegte sich sogar, das konnte ich gut erkennen. In diesem Lokal hielt sich jemand auf.
    Meine Neugierde war natürlich erwacht. Ich blieb stehen und schaute durch eine Lücke zwischen den Bäumen. Über meinen Rücken lief ein Kribbeln.
    Einen sechsten Sinn hatte ich natürlich nicht, aber ich konnte auf gewisse Erfahrungswerte zurückblicken. Sie hatten mich gelehrt, daß ich eine sich anbahnende Gefahr spürte, in diesem Fall verdeutlichte sie sich durch Tritte in meinem Rücken.
    Ich drehte mich um.
    Zwei Männer schauten mich an. Beide waren noch jung, beide trugen Lederkleidung, die mit irgendwelchen silbrig funkelnden Abzeichen verziert waren.
    Ich schaute genauer hin.
    Kalte Gesichter, das Grinsen auf den Lippen, und mir war klar, daß die beiden wußten, wen sie vor sich hatten.
    Das bekam ich Sekunden später bestätigt. »Da ist er ja«, sagte der Größere von ihnen und lachte…
    ***
    Ich wartete, bis das Lachen verklungen war und fragte dann: »Ihr habt mich gesucht?«
    »Sicher.«
    »Und warum?«
    »Man hat uns auf dich aufmerksam gemacht. Du bist jemand, den wir nicht haben wollen.«
    »Und warum nicht?«
    »Du störst uns.«
    Ich nickte. »Okay, dann weiß ich Bescheid. Ihr beide gehört also zu Santerre.«
    Wenn ich sie durch meine Worte überrascht hatte, so zeigten sie es kaum. Nur ihr gemeinsames Lachen schallte mir entgegen, und wiederum übernahm der Größere das Wort. Er hatte ein rundes Gesicht mit einem breiten Mund. Die Haare lagen auf seinem Kopf, als wären sie eine vor Dreck starrende Kappe. Er kam auf mich zu und glotzte mich an, als wollte er mich hypnotisieren. Das schaffte er nicht. Demnach mußte es einen anderen Grund dafür geben, daß er mich nicht aus den Augen ließ, und diesen Grund ahnte ich, als ich mir seinen Kumpan anblickte. Er war sichtlich nervös geworden, bewegte seinen Mund, ohne zu kauen, und mit den starren Augen glotzte er an meiner Schulter vorbei.
    Das hatte seinen Grund!
    Blitzschnell trat ich einen Schritt nach rechts.
    Genau in diesem Augenblick hörte ich einen wütenden Laut, ein Wort oder wie auch immer. Der Schlag hätte mich treffen sollen, aber er erwischte mich nicht voll. Etwas schrammte an meinem Arm entlang. Ich rechnete mit einem dieser Totschläger, was jetzt zweitrangig war, denn ich hatte es mit drei Gegnern zu tun.
    Der Typ, der auf mich zugegangen war, um mich abzulenken, warf sich plötzlich vor. Er kreischte dabei, wollte mich zu Boden schicken, doch ich hatte mich auf der Stelle gedreht.
    Zugleich trat und schlug ich zu.
    Mein Ellbogen erwischte den Kerl am Hals, der Tritt irgendwo anders am Körper. Ich hörte ihn ächzen, dann fiel er zu Boden, und über ihn hinweg sprang der zweite.
    Das Messer funkelte in seiner rechten Hand. Er bewegte es in Kehlenhöhe an mir vorbei, wollte mich irritieren und achtete nicht auf meine Füße.
    Der Tritt hob ihn fast aus den Schuhen. Als er kippte, hörte ich hinter mir den Pfiff.
    Wieder fuhr ich herum.
    Für einen Moment stand ich unbeweglich. Es war der Schreck, der mich gelähmt hatte. Wahrscheinlich waren die Typen aus dieser stillgelegten Kneipe gekommen, und sie waren bestimmt nicht erschienen, um mich zu umarmen.
    Bisher

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