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Wege des Herzens

Wege des Herzens

Titel: Wege des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Binchy
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dass sie und Hilary irgendwann einmal verabredet hatten, Nick und Linda zu verkuppeln, aber so, dass ihre beiden Mütter persönlich nicht in Erscheinung treten mussten. Jetzt freute sie sich, dass Hilary sich offensichtlich wieder so weit erholt hatte, um daran Interesse zu zeigen.
    »Wir werden uns deswegen mal zusammensetzen und die Sache bei einem guten Essen diskutieren müssen«, regte sie an. »Aber zuerst sagst du mir, was dieser Tag außer Lavenders Makrelenvorstellung – gut – und Franks kleinem Schwatz – schlecht – noch in petto für mich hat.«
    »Diese grässliche Frau von Bobby Walsh behauptet, dass eines der Präparate, das wir ihrem Mann verschrieben haben, in den Vereinigten Staaten vom Markt genommen wurde.«
    »Hat sie gesagt, welches?«
    »Hat sie. Ich habe auch nachgesehen, habe aber nichts darüber gefunden. Ich habe mich sogar bei Peter in der Apotheke erkundigt. Er meint, dass er sicher davon erfahren hätte, und er weiß nichts.«
    »Ach, du meine Güte, kommt sie heute auch vorbei?«
    »Um zehn Uhr … weil ich mir gedacht habe …«, begann Hilary.
    »… weil du dir gedacht hast, je eher wir das Grauen hinter uns bringen, desto besser«, beendete Clara den Satz für sie.
     
    Als Mrs.Walsh kam, hatte sie einen Zeitungsartikel dabei, in dem stand, dass ein Medikament, das zur Gruppe der ACE -Hemmer gehörte, von den Gesundheitsbehörden in den Vereinigten Staaten überprüft wurde.
    Geduldig erklärte Clara ihr die Wirkungsweise dieser Substanz, die unter anderem zur Herzinfarktprophylaxe eingesetzt wurde, dass es Dutzende dieser Präparate auf dem Markt gab und dass vor allem ein ganz bestimmtes auf seine Nebenwirkungen überprüft wurde. Doch das war nicht das Präparat, das Bobby Walsh bekam. »Wenn ich Ihnen vielleicht erklären könnte, was ACE -Hemmer genau sind«, begann Clara. »Das ist ein Angiotensinkonversionsenzym-Hemmer und …«
    »Behandeln Sie mich nicht so von oben herab, Dr.Casey«, fiel Mrs.Walsh ihr mit schneidender Stimme ins Wort.
    Am liebsten hätte Clara ihr für immer Hausverbot erteilt, aber das wäre nicht angebracht gewesen. Schließlich ging es um das Herz von Bobby Walsh. Hier lag ihre Verantwortung, und sie durfte sich von dieser grässlichen Frau nicht davon ablenken lassen.
    »Es liegt mir fern, Sie von oben herab zu behandeln, Mrs.Walsh. Ich will Ihnen und Bobby nur klarmachen, dass es keinen Grund gibt, besorgt zu sein. Als Hauptnebenwirkungen dieser Medikamente können Benommenheit oder ein trockener Husten auftreten. Bobby hat weder das eine noch das andere. Gut. Was kann ich sonst noch für Sie tun?«
    »Mir gefällt Ihre neunmalkluge Art ganz und gar nicht, Dr.Casey, und glauben Sie mir, das hier wird noch ein
Nachspiel
haben.«
    »Gewiss doch. Sie sorgen sich um die Gesundheit Ihres Mannes, also steht es Ihnen frei, alles zu tun, um seine und Ihre Bedenken zu zerstreuen.«
    »Oh, Bobby macht sich keine Sorgen. Für ihn sind Sie hier die Größten.« Mrs.Walshs Stimme troff vor Verachtung.
    Clara stand auf, um zu zeigen, dass sie das Gespräch für beendet hielt. »Schön, das zu wissen, Mrs.Walsh. Und falls es noch etwas geben sollte …?«
    »
Sie
werden es als Erste erfahren, falls es noch etwas geben sollte. Ich werde ein persönliches Schreiben an Frank Ennis richten, der im Verwaltungsrat des Krankenhauses sitzt. Ich bin überzeugt, dass er sich gern mal mit Ihnen über die Vorgänge hier in der Klinik unterhalten wird.«
    Clara setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Wie schön. Wir erwarten Mr.Ennis in ungefähr einer Dreiviertelstunde zu einer Besprechung. Also, wenn Sie möchten, kann ich Sie mit ihm bekannt machen, und dann können Sie gleich mit ihm reden.« Clara genoss die Vorstellung, diese schreckliche Frau mit ihrer schneidenden Stimme auf den armen alten Frank Ennis zu hetzen.
    »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Aber das machen wir doch gern, Mrs.Walsh. Wir können Ihnen das Besprechungszimmer zur Verfügung stellen, und ich werde auch nicht dabei sein. Ich muss nämlich zu Lavenders Koch-Show.«
    Mrs.Walsh hatte es plötzlich sehr eilig, und Clara und Hilary grinsten einander an.
    »Der haben wir es aber gezeigt«, meinten sie erfreut.
     
    Frank erwies sich als äußerst stur. Der verstorbene James O’Brien habe sein Geld nun mal dem Krankenhaus hinterlassen, und St. Brigid wurde im Testament des Mannes namentlich erwähnt. Das Geld würde in den Wohltätigkeitsfonds des Mutterkrankenhauses fließen und dort klug

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