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Wege des Herzens

Wege des Herzens

Titel: Wege des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Binchy
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hast keine Lizenz dafür.«
    »Genau das meine ich.«
    »Könnten die Gäste nicht ihren eigenen Alkohol mitbringen?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll«, sagte Father Brian.
    »Wenn du ein bisschen nachhilfst, klappt das schon. Wieso sollte man es dir zum Vorwurf machen, wenn hier eine Horde Polen mit ihrem eigenen Feuerwasser auftaucht?«
    »James, das funktioniert nie.«
    »
Mein
Rat an dich wäre der – probier es einfach aus und stell dich dumm,
falls
die Sache auffliegen sollte.«
     
    Molly Carroll war restlos begeistert von Fionas Eltern. Maureen und Sean Ryan und die beiden Schwestern von Fiona hatten Molly und Paddy mit offenen Armen empfangen. Die Familie war herzlich und geradeheraus, ohne Allüren und Marotten.
    Zuerst hatte Molly es seltsam gefunden, dass die Ryans den zukünftigen Schwiegereltern ihrer Tochter keinen anständigen Braten zu bieten hatten, wie es sich gehörte, aber schließlich hatten auch sie erst in letzter Minute von der Verlobung erfahren. Und außerdem hatte das chinesische Essen sehr gut geschmeckt.
    Die beiden Elternpaare hatten beschlossen, sich aus den Vorbereitungen herauszuhalten und es den jungen Leuten zu überlassen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Wer konnte schon wissen, welche Art von Trauung oder Hochzeitsfeier sie sich vorstellten?
     
    Simon und Maud hatten Father Brian Flynn näher kennengelernt, als sie erfuhren, dass er jemanden suchte, der die Feier für eine slowakische Taufe ausrichten würde.
    »Alles klar – ostmediterrane Kost eben«, meinte Simon großspurig.
    »Kein Problem. Da kommen vor allem Auberginen, gefüllte Paprika, Gurken und viel Olivenöl in Frage«, fügte Maud hinzu.
    »Nur mit dem Alkohol habe ich ein Problem«, sagte Father Flynn.
    »Oh, darüber wissen wir bestens Bescheid, Father«, tröstete Simon ihn.
    »Unserer Mutter ging es ebenso.« Maud tätschelte seine Hand.
    »
Ich
doch nicht«, erwiderte Brian Flynn verärgert. »Mit dem Gesetz gibt es ein Problem, versteht ihr? Wegen der Alkohollizenz.«
    »Oh, ich verstehe«, antwortete Simon. »Und ich dachte, Sie persönlich hätten ein Problem damit. Dann müssen die Leute eben ihren eigenen Alkohol mitbringen. Ist es das, was Sie meinen?«
    »Ja, ich schätze, das dürfte noch innerhalb der Legalität liegen.«
    »Gut. Dann servieren wir Saft in Karaffen, und was die Gäste auf oder unter dem Tisch zu trinken haben, geht uns nichts an.«
    »Ja, das wird doch klappen, oder?«
    »Soweit wir informiert sind, dürfte damit jedes Problem behoben sein«, entgegnete Maud altklug.
    Als sie von dem Zentrum nach Hause fuhren, sagte Simon plötzlich: »
Dort
könnten wir doch die Hochzeit von Fiona und Declan ausrichten. Wir haben unsere ›Location‹ gefunden.«
     
    »Du weißt schon, dass du und Fiona dieses Jahr noch heiraten werdet?«, erkundigte sich Simon besorgt bei Declan.
    »Ja, Simon, ich habe es
nicht
vergessen.«
    »Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ihr kirchlich oder standesamtlich heiraten werdet.«
    »Ach, zuerst eine kirchliche Trauung, denke ich, den Eltern zuliebe.«
    »Ja, aber in welcher Kirche?« Simon schien sich brennend für dieses Thema zu interessieren, und Declan fragte sich, ob er es bei dem Jungen vielleicht mit einem religiösen Fanatiker zu tun hatte.
    »Äh, na ja, eine normale Kirche, denke ich. Du weißt schon, irgendeine katholische Kirche.«
    »Also habt ihr noch nichts Festes geplant?«
    »Nein, noch nicht. Sag mal, Simon, dürfte ich dich fragen, worauf das hier hinauslaufen soll?«
    »Wir hätten da einen fantastischen Ort zum Heiraten für euch beide.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, tatsächlich.«
    »Muss ich mir Sorgen machen?«, fragte Declan.
    »Nein, das ist vollkommen unnötig. Es ist eine echte Kirche mit einem echten Priester und allem.«
    »Und wo ist der Haken?«
    »Es gibt keinen.«
    »Es gibt immer einen Haken. Komm schon, raus mit der Sprache.«
    »Man müsste sich die Getränke selbst mitbringen … in braunen Papiertüten.«
    »Ist das so eine Art ›Flüsterkneipe‹, wo illegal Alkohol ausgeschenkt wird?«, fragte Declan.
    »Nichts dergleichen!«, erwiderte Simon empört.
    »Was ist es dann?«
    »Ein wunderbarer Saal unten an der Liffey. Gleich neben einer Kirche. Dort treffen sich die Leute, die neu in Irland sind, Einwanderer aus Polen, Litauen, Lettland. Ich dachte mir, dass es euch dort gefallen könnte.«
    »Das könnte schon sein«, antwortete Declan. »Aber ihr habt doch noch nichts gebucht,

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