Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
schlechtes Gewissen zu haben«, sagte sie über das Tosen des Flusses hinweg.
    »Hab ich nicht.«
    »Warum bist du dann –«
    »Hör zu, Adria, wir dürfen das nicht tun. Nicht noch einmal. Nicht, solange wir nicht sicher sind.« Er legte fest die Hände auf ihre Schultern und hielt sie auf Armeslänge von sich. »Es darf nicht sein.«
    »Du fängst also an, mir zu glauben.«
    »Um Himmels willen, begreifst du denn nicht, worum es hier geht?« Er brüllte beinahe. »Inzest!« Das Wort hing zwischen ihnen in der kühlen Nachmittagsluft.
    »Es ist nicht –«
    »Woher willst du das wissen? Wenn du doch so verdammt sicher bist, London zu sein, wie willst du es dann wissen?«
    Sie schluckte mühsam. »Weil«, sagte sie und strich sich das Haar aus dem Gesicht, »weil ich glaube, dass du nicht Witts Sohn bist.«
    »Herrgott!« Er wurde aschfahl im Gesicht. »So willst du argumentieren?« Er packte ihren Arm so fest, dass seine Finger sich durch die Jacke tief in ihr Fleisch gruben. »Jetzt hör mir mal zu, Schwester . Ich bin nicht Polidoris Sohn.«
    »Und woher willst du das wissen?«, erwiderte sie seinen Einwand.
    »Meinst du nicht, dass Eunice damals, als sie und Witt sich trennten, als ihr alles genommen wurde, was ihr angeblich so am Herzen lag – meinst du nicht, dass sie ihm da ins Gesicht gelacht, ihm gesagt hätte, dass sein zweiter Sohn von seinem Erzfeind gezeugt wurde? Meinst du nicht, sie hätte darauf bestanden, mich bei sich zu behalten?«
    »Nicht, wenn sie ihren guten Ruf wahren wollte. Und soweit ich weiß, war ihr guter Ruf ihr doch genauso wichtig wie ihre Kinder.«
    »Wie wir Kinder? Das ist ein Witz. Wir waren ihr nie wichtig.«
    »Ich glaube –«
    »Du hast ja keine Ahnung.« Er schnaubte verächtlich.
    »Ich glaube nicht, dass sie euch wehtun wollte.«
    Ihm kam wieder in den Sinn, was Eunice damals an seinem Krankenbett gesagt hatte. Ich gebe es ungern zu, denn eine Mutter sollte weiß Gott nicht so empfinden, aber du bist immer mein Liebling gewesen. Von allen meinen Kindern warst du meinem Herzen am nächsten. Als sei er anders als die anderen. Als sei er nicht Witts Sohn. O Gott, nein! Sein Gaumen wurde staubtrocken, und er sah Adria an, als blickte er durch ein Fenster in seine Zukunft. »Du hättest das hier nicht tun können« – er deutete auf das Bett aus Kiefernnadeln unter dem Baum – »nur auf den Verdacht hin, dass ich kein Danvers bin.«
    »Ich habe es aus dem gleichen Grund getan wie du, Zach. Weil ich es wollte. Weil ich mich nicht zurückhalten konnte. Weil ich seit dem Augenblick, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste, dass es geschehen würde. Weil … weil ich, verdammt noch mal, weil ich glaube, ich liebe dich.«
    Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn innig auf den Mund. Er ermahnte sich, dass sie mit dem Feuer spielten und dass es kein gutes Ende nehmen würde, aber dennoch konnte er sich nicht zurückhalten. Er legte die Arme um ihre schlanke Taille und ließ sie nicht mehr los. Er küsste sie, hielt sie fest, riss ihr erneut die Kleider vom Leib und betrachtete fasziniert die Schönheit ihrer Brüste, weiß, mit einem feinen Netz bläulicher Äderchen tief unter dem festen Fleisch, die Brustwarzen perfekt geformt und hart, als er sie berührte und sie küsste und das Gesicht zwischen den warmen Halbkugeln barg.
    Er küsste die Haut ihres Unterleibs, zog mit der Zunge Kreise um ihren Nabel, glitt dann tiefer, und sie wand sich in schier unerträglicher Lust.
    Der Wind spielte in ihrem Haar, während sie ihn ihrerseits mit Fingern und Händen verzauberte, ihm seine Kleider abstreifte, mit kreisenden Bewegungen Rücken und Brust erforschte und eine Hand dann tief in seine Jeans schob, sodass der Stoff über dem Gesäß spannte.
    Sie küsste ihn mit glänzenden Augen, schmeckte seine harten Brustwarzen und fuhr mit der Zunge an seinem Brustbein hinab, an der Spur von dunklem Haar unterhalb seines Nabels.
    Er widerstand dem Drang, die Augen zu schließen, und sah sie stattdessen an, diese Frau, die für ihn verboten war, die aber dennoch in die verborgensten Winkel seines Herzens vordrang und sie bloßlegte.
    Er schauderte, und dann nahm er sie mit der gleichen heißen Leidenschaft wie beim ersten Mal, stieß mit einer Macht in sie hinein, die die Dämonen in seinem Kopf unweigerlich vertreiben musste. Er stieß hart und schnell, hörte sie nach Luft ringen, spürte die feuchte, samtige Wärme, die ihn umschloss, ließ alles Denken fahren,

Weitere Kostenlose Bücher