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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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hochgegangen, und wir sind gewandert, und wir werden auch campieren.«
    »Campieren?« Matt schaute seine Frau besorgt an, aber Joyce wirkte unbekümmert. »Wo?«
    »An einem Wäldchen. Da sind auch ein kleiner Brunnen und ein großer Felsen.« Jeff kratzte sich nachdenklich den Kopf. »Ich weiß nicht genau, wo das ist.«
    »Aber es ist auf dem Grundstück der Ambers?«
    »Ich denke schon.« Jeff zuckte die Schultern. »Was macht das denn?«
    »Was das macht, Jeff?« echote Joyce. »Wer wird da mitgehen?« fragte sie Jeff.
    »Ich und Christie und alle anderen Kinder, die mitkommen wollen, glaube ich.«
    »Und Diana geht mit euch?«
    Er überlegte, ob er ihnen erzählen sollte, was mit Miß Diana im Bergwerk passiert war. Aber dann beschloß er, das nicht zu tun. »Ja«, sagte Jeff.
    Matt bemerkte das Zögern seines Sohnes, aber Joyce sprach, bevor er Jeff danach fragen konnte.
    »Und was ist mit den anderen Kindern?« fragte sie. »Werden sie mitgehen?«
    »Ich kann sie dazu überreden«, sagte Jeff zuversichtlich. »Ich wette, ich kann sogar Jay-Jay überreden. Ich werd' ihr sagen, daß sie feige ist, wenn sie nicht mitgeht.«
    Jetzt unterbrach ihn Matt. »Wenn du das machst, dann versohl' ich dich.«
    Jeff schaute überrascht seinen Vater an. »Warum denn das? Jay-Jay macht das doch immer. Jedesmal, wenn sie sich was ausdenkt und wir anderen wollen's nicht tun, dann sagt sie, wir seien feige.«
    »Jay-Jay mag das ja tun, doch das bedeutet noch lange nicht, daß es richtig ist«, erzählte Joyce ihrem Sohn. »Und außerdem, was könnte sie sich schon ausdenken, wobei du oder Steve oder Eddie nicht mitmachen würden?«
    Plötzlich wurde Jeff vorsichtig. Er wollte es nicht riskieren, eine Klatschbase zu sein, und er hatte Angst, daß seine Mutter Jay-Jays Mutter anrufen könnte. »Weiß ich jetzt nicht mehr«, sagte er, während er sich daran erinnerte, wie Jay-Jay vorgeschlagen hatte, Steine in Mrs. Berkeys Fenster zu werfen. Er stand vom Tisch auf. »Darf ich rüber zu Steve gehen?«
    »Sicher, aber wenn Jay-Jay das nächste Mal sagt, daß du feige bist, dann ignoriere sie einfach«, sagte Joyce.
    Nachdem Jeff gegangen war, schaute Matt seine Frau besorgt an.
    »Glaubst du, daß das eine gute Idee ist?« fragte er.
    »Das Campen? Ich halt's für eine wundervolle Idee. Das wird für die Kinder großartig sein, und für Diana ist es auch gut.«
    »Glaubst du, sie wird damit fertig?«
    »Kann überhaupt irgend jemand mit einer Kinderschar beim Campen fertig werden?« entgegnete Joyce. Doch Matt ignorierte ihren Versuch, humorig zu sein.
    »Sie kann doch gar nicht mit Kindern umgehen. Und vergiß nicht all das Gerede, das wir all diese Jahre gehört haben.«
    Joyce stand auf und begann den Tisch abzuräumen. »Und genau das ist es eben - Gerede«, sagte sie. »Diana fehlt nichts, was durch mehr Draußensein nicht zu heilen wäre.«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Matt. Doch als er sah, daß Joyce mit einem Vortrag beginnen wollte, schob er seinen Stuhl vom Tisch zurück und schaute auf seine Uhr. »Ich gehe jetzt besser. Ich habe Phil Penrose versprochen, mich heute um sein Dach zu kümmern.« Er lächelte verlegen. »Vom Bergwerksverwalter zum Handlanger. Das ist ein Leben, was?«
    Joyce küßte ihren Mann. »Es wird sich schon etwas ergeben«, sagte sie zu ihm. »Das tut es immer.«
    Nachdem er gegangen war, schenkte sich Joyce noch eine Tasse Kaffee ein und setzte sich wieder. Vielleicht, überlegte sie, sollte sie bei Diana noch einmal vorbeischauen.
    Nur um sicherzugehen.
     
    Bill Henry hatte nicht gut geschlafen.
    Die ganze Nacht hatte er immer wieder über die seltsame Geschichte nachgedacht, die Edna Amber ihm erzählt hatte, und in der Morgendämmerung hatte er beschlossen, daß es das Vernünftigste sei, mit Diana zu sprechen. Nach dem Frühstück wählte er die Nummer der Ambers.
    Zu seiner Erleichterung nahm Diana ab.
    »Hier ist Bill«, sagte er.
    »Einen wunderschönen Morgen wünsche ich dir.«
    Ihr Tonfall beruhigte ihn, und Bill begann sich zu entspannen.
    »Ich habe letzte Nacht wie ein Klotz geschlafen«, fuhr sie fort. »Mutter zu sein, scheint mir sehr gut zu tun.«
    Während sie die letzten Worte sagte, verflog Bills Ruhe, und als er wieder sprach, hatte seine Stimme ei nen ernsten Klang. »Diana, könntest du mit mir heute zu Abend essen?«
    Ein leichtes Zögern, dann: »Kann ich Christie mitbringen?«
    »Ich hoffte, wir zwei könnten alleine sein«, erwiderte Bill. Das Letzte, was er

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