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Wehrlos: Thriller

Wehrlos: Thriller

Titel: Wehrlos: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Sender
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entwickelt haben?«
    »Nein, ein Arzt.«
    »Ich nehme an, Doktor Wang.«
    Die Hellseherin horchte auf. »Doktor Wang ist der Meinung, dass gewisse okkulte Mächte der Heilung zuträglich sind. Ich habe es ausprobiert. Wichtig ist nur, das richtige Symbol zu finden. Und was könnte die Auferstehung besser verkörpern als ein Fötus?«
    Ein toter Fötus !, hätte Rachel am liebsten geschrien, doch sie hielt sich zurück. »Und warum haben Sie Christa diesen gegeben?«
    »Damit der Kleine Kraft bekommt.«
    Rachels Fingernägel krallten sich in den abgewetzten Stoff.
    Magdalone sprach mit einer Aggression, die an einen kampflustigen Hund erinnerte, der sein Terrain verteidigt.
    »Der Doktor geht von dem Prinzip aus, dass es Schmerzen gibt, die aus der Vergangenheit herrühren und nur verschwinden, wenn man sie analysiert … und er ist offen für alle Formen der Heilung.«
    Rachel zwang sich zur Selbstbeherrschung. »Was hat Christa nach ihrer Behandlung bei Doktor Wang getan? Hat er ihr geraten, sich alternativen Methoden zuzuwenden? Hat er mit ihr über Stammzellen gesprochen?«
    »Ja, verjüngende Stammzellen. Hier werden sie fast nicht eingesetzt, wir sind zu ängstlich, fürchten zu sehr die Risiken. Aber die Asiaten gehen einen anderen Weg. Also hat Christa in China eine Klinik gefunden, die Herzschwächen wie die ihre behandeln.«
    »Was hat man dort mit ihr gemacht?«
    »Man hat sie wie eine Königin empfangen, das ganze Team hat sich um sie gekümmert, nicht wie hier, wo es so sehr an Pflegepersonal mangelt, dass man die Leute unmenschlich behandelt. Am ersten Tag haben sie eine Biopsie aus dem Beckenknochen vorgenommen, um Knochenmark mit Zellen zu gewinnen. Die haben sie dann gereinigt und die Stammzellen isoliert, die ihr später wieder gespritzt wurden.«
    Rachel blinzelte. »Wie haben sie das gemacht?«
    »Sie haben in der Leiste einen Katheter in die Oberschenkelarterie gesetzt. Die eingespritzten Zellen gelangen durch die Blutbahn in den Herzmuskel und regenerieren das geschädigte Gewebe.«
    Rachel biss die Zähne zusammen. Sie musste sehr an sich halten, um einen gemäßigten Ton anzuschlagen. Sie beugte sich vor. Im Grunde interessierte sie nur eines. »Und dann hat sie die gleiche Behandlung bei meinem Sohn vornehmen lassen?«
    Magdalone zündete sich am Stummel ihrer Zigarette eine neue an. Sie verzog das Gesicht zu einer Art Lächeln.
    »Ja. Ich habe sie dazu ermutigt.«
    Rachel ballte die Hände zu Fäusten, bis die Knöchel weiß hervortraten. »Und?«, fragte sie leise, obwohl sie Lust hatte, der Cruella an die Gurgel zu gehen.
    »Es hat funktioniert. Ich erinnere mich noch an den Tag, als der Kleine die ersten Schritte gemacht hat. Sie war mir so dankbar.«
    »Sie wollen sagen, dass Christa dafür gesorgt hat, dass meinem Sohn Zellen entnommen wurden, die man ihm anschließend in den Rücken injiziert hat?«
    »Ja. Und das Resultat war unglaublich.«
    Rachel sprang auf und presste ihren Zeigefinger auf die Stirn der Hellseherin wie eine Pistole. Magdalone sackte in ihrem Sessel zusammen. »Unglaublich? Soll das ein Witz sein? Was unglaublich ist, ist, dass Sie Christa dazu getrieben haben, meinem Kind irgendeinen Dreckskram spritzen zu lassen. Nach der Injektion dieser verfluchten Zellen hat Christa Krebs bekommen. Das Zeug war nicht ordentlich aufbereitet! Vielleicht wird mein Sohn auch sterben, und das ist Ihre Schuld. Sie sind ja total verrückt.«
    Magdalone Fersens Gesicht verzerrte sich, sie blinzelte ungläubig. Rachel kam noch näher, und die Hellseherin duckte sich. »Ich warne Sie! Falls mein Sohn einen Tumor oder irgendetwas anderes bekommt, werden Sie dafür bezahlen, und wenn ich Sie bis in die Hölle verfolgen muss. Sie werden keine ruhige Minute mehr haben«, drohte sie.
    Sie stieß die Sporttasche mit dem Fuß zu ihr. »Hier, nehmen Sie zurück, was Sie gestohlen haben, und sorgen Sie dafür, dass dieses arme kleine Wesen eine würdige Bestattung erhält!«

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG
    Hans Renoksen und Emil Hansen umarmten sich.
    »Danke, dass du mich noch so spät empfängst, Emil«, sagte Hans. »Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Willst du ein Bier?«, fragte der Professor.
    Sie nahmen zu beiden Seiten des Schreibtisches Platz und öffneten ihre Flaschen. Die beiden waren in etwa gleich alt und hatten einen Doktortitel, der eine in Humanmedizin, der andere in Pharmazie.
    »Und?«, fragte Hans Renoksen. »Bist du mit dem neuen MRT zufrieden?«
    Die eine Million

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