Weiberregiment
aus dem reißenden Fluss wurde ein Bach.
Gelegentlich sahen sie eine Familie oder nur eine dahineilende Frau, mit
Beuteln beladen. Ein Alter mühte sich mit einer Schubkarre vol er
Rüben ab. Sie nehmen sogar die Ernte mit, bemerkte Polly. Und alle
bewegten sich im Laufschritt, als wäre die Lage bei der Hauptgruppe
der Flüchtlinge etwas besser. Oder wenn sie an der Rekrutengruppe
vorbei waren.
Sie wichen einer Alten aus, die sich unter dem Gewicht eines
schwarzweißen Schweins krümmte. Und dann lag vor ihnen nur noch
die Straße, zerfurcht und schlammig. Nachmittäglicher Dunst stieg von
den Feldern zu beiden Seiten auf, stumm und feuchtkalt. Nach den
Geräuschen der Flüchtlinge wirkte die Stille des tiefen Lands
bedrückend. Man hörte nur das Stapfen und Platschen der
Rekrutenstiefel.
»Bitte um Erlaubnis zu sprechen, Feldwebel«, sagte Polly.
»Ja, Soldat?«, fragte Jackrum.
»Wie weit ist es bis nach Plotz?«
»Das brauchst du ihnen nicht zu sagen, Feldwebel!«, sagte Strappi.
»Etwa fünf Meilen«, antwortete Feldwebel Jackrum. »Im dortigen
Depot bekommt ihr eure Uniformen und Waffen.«
»Das ist ein Militärgeheimnis, Feldwebel«, jammerte Strappi.
»Wir könnten die Augen schließen, damit wir nicht sehen, was wir
tragen«, schlug Maladikt vor. »Was hältst du davon?«
»Schluss damit, Soldat Maladikt«, sagte Jackrum. »Bleib in Bewegung
und hüte deine Zunge.«
Sie marschierten weiter. Die Straße wurde immer schlammiger. Wind
kam auf, trug den Dunst aber nicht davon, sondern schob ihn in den
sonderbarsten Formen langsam über die Felder. Aus der Sonne wurde
ein orangefarbener Bal .
Pol y sah etwas Großes, Weißes, das vom Wind über ein Feld
getrieben wurde. Zuerst hielt sie es für einen Silberreiher, einen
Zugvogel, der ziemlich spät losgezogen war, aber das Objekt wurde
eindeutig vom Wind bewegt. Es landete ein- oder zweimal, bevor es
von einer Bö angehoben über die Straße flog und sich gegen Korporal
Strappis Gesicht presste.
Er schrie. Stecher griff nach dem weißen Objekt, das nass war. Es
zerriss in seiner – in ihrer Hand, und der größte Teil löste sich vom zappelnden Korporal.
»Es ist nur ein Stück Papier«, sagte sie.
Strappi schlug danach. »Das wusste ich«, erwiderte er. »Ich habe dich nicht gefragt.«
Pol y griff nach einem der Fetzen. Das Papier war dünn, und
Schlamm klebte daran, aber sie erkannte die Worte Ankh-Morpork. Die
gottverdammte Stadt. Und Strappis Genie bestand darin, dass al es, was
er scheußlich fand, automatisch attraktiv wurde.
» Ankh-Morpork Times …«, las sie laut, bevor der Korporal ihr den
Fetzen aus der Hand riss.
»Du kannst nicht al es lesen, was du siehst, Pimmel!«, rief er. »Du weißt nicht, wer es geschrieben hat!« Er warf das nasse Papier in den
Schlamm und trat darauf. »Geht weiter!«, rief er.
Sie gingen weiter. Als die Gruppe mehr oder weniger einen Rhythmus
gefunden hatte und auf die eigenen Stiefel oder in den Dunst sah, hob
Pol y die rechte Hand bis auf Brusthöhe und öffnete sie, sodass sie das
nasse Stück sehen konnte, das ihr geblieben war, als Strappi den Rest
fortgerissen hatte.
»Keine Kapitulation«
vor der Allianz, sagt
die Herzogin (97)
Von William de Worde
Kneck-Tal, 7. Sektober
Borograwische Truppen, unterstützt von Lord V
Leichter Infanterie haben heute Morgen d
Kneck-Festung übernommen nach ein
erbitterten Kampf Mann gegen Mann und
Die Kriegsausrüstung der Feste w
gegen den Rest der feindlichen St
Die borograwischen Truppen sind
Seine Gnaden Kommandeur Sa
hat der Times mitgeteilt, dass
Aufforderung zur Kapitulation zurü
einer Begegnung mit dem feindlichen Kom
ein Haufen sturer Narren, bring das n
in der Zeitung.«
Wie sich die Situation
Sehr verzweifelt und
Familien auf der
über den
keine Alterna
Invas
Sie gewannen doch, oder? Woher kam dann das Wort »Kapitulation«?
Und was war die Allianz?
Und dann gab es da noch das Problem namens Strappi, das Pol y
immer mehr beschäftigte. Sie wusste, dass er auch Jackrum auf die
Nerven ging. Sein arrogantes, überhebliches Gebaren schien zu
betonen, dass er eigentlich das Sagen hatte und nicht der Feldwebel.
Vielleicht war es einfach nur al gemeine Fiesheit, aber…
»Korporal?«, fragte Polly.
»Ja, Pimmel?«, erwiderte Strappi. Seine Nase war noch immer sehr
rot.
»Wir gewinnen den Krieg doch, oder?« Pol y hatte es aufgegeben, ihn
zu korrigieren.
Plötzlich lauschten al e Ohren
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