Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
der Gruppe.
    »Mach dir darüber keine Gedanken, Pimmel!«, schnappte der
    Korporal. »Deine Aufgabe besteht darin zu kämpfen!«
    »Ja, Korporal. Und… ich kämpfe auf der Seite des Siegers, nicht
    wahr?«
    »Oho, wir haben hier jemanden, der zu viele Fragen stel t,
    Feldwebel!«, sagte Strappi.
    »Ja, stell keine Fragen, Perks«, brummte Jackrum geistesabwesend.
    »Verlieren wir?«, fragte Toller. Strappi wandte sich ihm zu.
    »Das ist erneut Verbreitung von Sorge und Verzagtheit!«, kreischte er.
    »Damit hilfst du dem Feind!«
    »Ja, lass das, Soldat Halter«, sagte Jackrum. »Und jetzt…«
    »Halter, ich stelle dich unter Arrest wegen…«
    » Korporal Strappi, ein Wort im Vertrauen! Ihr Männer, stehen bleiben !«, knurrte der Feldwebel und kletterte vom Karren herunter.
    Jackrum ging etwa zwanzig Meter weit über die Straße. Der Korporal
    richtete einen finsteren Blick auf die Rekruten, bevor er dem Feldwebel
    folgte.
    »Sind wir in Schwierigkeiten?«, fragte Toller.
    »Ich denke schon«, sagte Maladikt.
    »Bestimmt«, meinte Knaller. »Strappi findet immer was, um einen
    dranzukriegen.«
    »Sie streiten sich«, sagte Maladikt. »Und das ist seltsam, findet ihr
    nicht? Ein Feldwebel sol te einem Korporal Befehle geben.«
    »Wir gewinnen doch, oder?«, fragte Knal er. »Ich meine, ich weiß, dass Krieg ist, aber… Ich meine, wir bekommen Waffen, und dann… Sie
    müssen uns erst ausbilden, oder? Und bis wir fertig ausgebildet sind, ist
    wahrscheinlich alles vorbei, stimmt’s? Alle sagen, dass wir gewinnen.«
    »Heute Abend beim Gebet frage ich die Herzogin«, sagte Reißer.
    Die anderen Rekruten sahen sich an, und ihre Mienen glichen sich.
    »Ja, in Ordnung, Reißer«, sagte Toller sanft. »Mach das.«
    Die Sonne ging schnel unter, halb verborgen im Dunst. Auf der
    schlammigen Straße zwischen feuchten Feldern schien es plötzlich sehr
    kalt zu sein.
    »Niemand sagt, dass wir gewinnen, abgesehen viel eicht von Strappi«,
    sagte Polly. »Die Leute sagen nur, dass alle sagen, wir würden
    gewinnen.«
    »Die Männer, die Igor… repariert hat…«, murmelte Toller. »Sie
    haben nicht einmal das gesagt. Sie sagten: ›Ihr armen Schweine. Ihr
    würdet weglaufen, wenn ihr auch nur einen Funken Verstand hättet.‹«
    »Danke für den Hinweis«, ließ sich Maladikt vernehmen.
    »Wir scheinen allen Leid zu tun«, sagte Polly.
    »Daf gilt auch für mich, und ich gehöre fu unf«, meinte Igor. »Einige
    der Männer…«
    »Schon gut, hört auf zu quatschen und zu gaffen!«, rief Strappi und
    näherte sich.
    »Korporal?«, sagte der Feldwebel leise und kletterte auf den Karren.
    Strappi zögerte und fügte dann mit einer vor Sirup und Sarkasmus
    triefenden Stimme fort: »Ent schuldigung . Der Feldwebel und ich würden uns sehr freuen, wenn ihr braven Helden die Güte hättet, uns bei einem
    kleinen Marsch Gesel schaft zu leisten. Na wunderbar! Und später
    gibt’s feine Sachen. Zeigt euer Bestes, werte Damen!«
    Pol y hörte, wie Tol er nach Luft schnappte. Strappi drehte sich um,
    und in seinen Augen funkelte unheilvolle Vorfreude. »Ach, jemandem
    gefällt es nicht, Dame genannt zu werden, wie?«, sagte er. »Meine Güte, Soldat Halter, du musst noch eine Menge lernen. Du bist eine
    verweichlichte kleine Dame , bis wir einen Mann aus dir gemacht haben, klar? Und mir graust bei dem Gedanken, wie lange das dauern kann.
    Bewegung!«
    Ich weiß, wie lange es dauert, dachte Pol y, als sie wieder losgingen.
    Es dauert etwa zehn Sekunden, und man braucht ein Paar Socken. Eine
    Socke genügt für einen Strappi.

    Plotz war wie Plün, nur noch schlimmer, weil größer. Es begann erneut
    zu regnen, als sie den gepflasterten Platz erreichten. Der Ort sah aus, als
    würde es hier immer regnen. Die Gebäude waren grau und im Bereich
    des Erdgeschosses mit Schlamm bespritzt. Regenwasser strömte aus
    überfül ten Dachrinnen auf das Kopfsteinpflaster und die Rekruten.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Pol y sah offene Türen, die im
    Wind hin und her schwangen, bemerkte die Abfäl e auf den Straßen
    und dachte an die Flüchtlinge, denen sie unterwegs begegnet waren.
    Hier gab es niemanden mehr.
    Jackrum kletterte vom Karren, als Strappi die Rekruten anschrie und
    zum Antreten aufforderte. Daraufhin übernahm der Feldwebel, und
    Strappi musste sich mit der Rolle des Beobachters begnügen.
    »Dies ist das wundervol e Plotz!«, sagte Jackrum. »Seht euch gut um,
    damit ihr keinen Schock erleidet, wenn ihr sterbt und in die

Weitere Kostenlose Bücher