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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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eicht
    ›ekfotisch‹?«, fragte Igor.
    »Ja, Sachen solche«, bestätigte der Troll.
    »Aber sie lügen immer«, sagte jemand, und plötzlich begriff Polly,
    dass die Worte von ihr selbst stammten. »Sie lügen die ganze Zeit. Über
    alles.«
    »Amen!«, erwiderte Toller. »Wir kämpfen für Lügen.«
    »Es mögen Lügen sein«, sagte Polly scharf und versuchte, Strappis
    bel ende Stimme nachzuahmen. »Aber es sind unsere Lügen!«
    »Wir sollten jetzt schlafen, Kinder«, sagte Maladikt. »Und euer Onkel
    Maladikt hat einen hübschen Traum für euch. Träumt davon, dass uns
    Korporal Strappi anführt, wenn wir in die Schlacht ziehen. Wäre das nicht schön?«
    Nach einer Weile fragte Toller: »Vor uns, meinst du?«
    »Ja. Offenbar verstehst du, was ich meine, Toller. Direkt vor uns. Im
    lärmenden Durcheinander des Schlachtfelds, wo so viel schief gehen kann.«
    »Und wir haben Waffen?«, erkundigte sich Knal er sehnsüchtig.
    »Natürlich haben wir Waffen. Wir sind Soldaten. Und dort ist der
    Feind, direkt vor uns…«
    »Das ist ein guter Traum, Mal.«
    »Schlaf, Junge.«
    Pol y drehte sich auf die Seite und suchte nach der bequemsten
    Position. Es sind al es Lügen, dachte sie benommen. Einige davon sind
    nur hübscher als andere, das ist alles. Die Leute sehen, was sie zu sehen
    glauben. Selbst ich bin eine Lüge. Aber ich komme damit durch.

    Ein warmer Herbstwind wehte Blätter von den Ebereschen, als die
    Rekruten in den Vorbergen marschierten. Es war der Morgen des
    nächsten Tages, und die Berge lagen hinter ihnen. Pol y vertrieb sich die
    Zeit, indem sie die Vögel in den Hecken identifizierte. Es war eine alte
    Angewohnheit. Sie kannte die meisten von ihnen.
    Sie hatte nie Ornithologin werden wol en. Doch Vögel machten Paul lebendig. Die Anwesenheit von Vögeln verwandelte sein… langsames Denken in helle
    Aufmerksamkeit. Plötzlich kannte er ihre Namen, Lebensweisen und
    Lebensräume. Er konnte ihre Lieder pfeifen, und nachdem Pol y Geld gespart und von einem Reisenden im Wirtshaus einen Malkasten gekauft hatte, malte Paul einen Zaunkönig: Der Vogel wirkte so real, dass man glaubte, ihn zwitschern zu hören.
    Damals war ihre Mutter noch am Leben gewesen, und tagelang hatte es Streit gegeben. Bilder lebender Geschöpfe waren eine Abscheulichkeit in Nuggans Augen.
    Polly hatte gefragt, wieso dann überal Bilder von der Herzogin hingen, und die Antwort waren Prügel. Ihre Mutter hatte das Bild verbrannt und den Malkasten weggeworfen.
    Eine schreckliche Sache. Ihre Mutter war eine freundliche Frau gewesen, so freundlich, wie es eine fromme Frau sein konnte. Sie hatte versucht, mit Nuggans Launen Schritt zu halten, und sie war langsam gestorben, umgeben von Bildern der Herzogin und den Echos unbeantworteter Gebete. Doch gelegentlich schlich sich diese Erinnerung verräterisch in Pollys Bewusstsein: der Zorn und die Schelte, während der kleine Vogel in den Flammen zu flattern schien.
    Auf den Feldern holten Frauen und alte Männer nach dem Regen der
    vergangenen Nacht den Weizen ein, um von ihm zu retten, was noch
    zu retten war. Junge Männer fehlten. Pol y bemerkte, dass einige der
    anderen Rekruten zu den Erntenden blickten, und sie fragte sich, ob
    ihnen ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen.
    Sie begegneten niemandem auf der Straße, bis sie gegen Mittag durch
    eine Landschaft aus niedrigen Hügeln wanderten. Die Sonne hatte
    einige der Wolken verbrannt, und der Sommer schien zurückzukehren:
    feucht, klebrig und ein wenig unangenehm, wie ein Partygast, der nicht
    nach Hause gehen will.
    Aus einem roten Fleck in der Ferne wurde ein größerer roter Fleck
    und dann eine lockere Gruppe von Männern. Pol y wusste sofort, was
    sie erwartete. Die Reaktionen einiger anderer Rekruten verrieten, dass
    sie nicht Bescheid wussten. Als beide Gruppen aufeinander trafen, gab
    es einige Momente der Verwirrung, und dann verharrten die Rekruten
    und starrten.
    Die Verwundeten brauchten eine Weile, um sie zu erreichen und zu
    passieren. Zwei unverletzte Männer – soweit Pol y das feststellen
    konnte – schoben einen Handkarren, auf dem ein dritter lag. Andere
    hinkten auf Krücken oder hatten die Arme in Schlingen oder trugen
    rote Jacken mit einem leeren Ärmel.
    Vielleicht noch schlimmer waren die Leute wie der Mann im
    Wirtshaus: die Gesichter farblos, den Blick nach vorn gerichtet, die
    Jacken trotz der Wärme zugeknöpft.
    Ein oder zwei der Verletzten sahen die Rekruten an, als sie
    vorbeiwankten, doch in

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