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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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laufenden Wolf.«
    »Gut. Knuddel wird dich im Auge behalten. Der kleine Heinrich wird
    nach Hause hüpfen oder einer seiner Patrouillen begegnen oder einer
    feindlichen… was auch immer. Aber es wird drunter und drüber gehen,
    wenn al e dieses Bild sehen. De Worde hätte ihn bestimmt freigelassen,
    wenn er nett und höflich gewesen wäre. Das wird ihm eine Lehre sein –
    so was kann passieren, wenn man die gewaltige Macht einer fairen und
    freien Presse herausfordert.« Mumm straffte die Schultern und rieb sich
    die Hände wie jemand, der zur Sache kommt. »Also, schicken wir die
    Taube auf den Weg, bevor sie jemand vermisst. Reg sol zu den Leuten
    von der Times torkeln und ihnen sagen, dass ihre Taube ins falsche Fenster geflogen ist. Schon wieder.«

    Es war eine angenehme Zeit, erinnerte sich Pol y.
    Sie gingen nicht zu den Anlegestel en hinunter – schon von weitem
    war zu sehen, dass es dort keine Boote gab. Sie waren nicht gekommen,
    und der Bootsführer hatte sich ohne sie auf den Weg gemacht. Die
    Gruppe ging über die Brücke und in den Wald, angeführt von Bluse auf
    seinem klapprigen Pferd. Maladikt bildete die Vorhut und… Jade den
    Abschluss. Man brauchte kein Licht in der Nacht, wenn ein Vampir
    vorausging, und ein Trol am Ende schreckte eventuelle Verfolger ab.
    Niemand erwähnte das Boot. Niemand sprach. Etwas hatte sich
    verändert, und Pol y wusste auch, was es war: Sie marschierten nicht
    mehr allein. Sie teilten das Geheimnis.
    Das war eine große Erleichterung, und derzeit brauchten sie nicht
    darüber zu reden. Trotzdem hielten sie es für eine gute Idee, weiterhin
    zu furzen, zu rülpsen, in der Nase zu bohren und sich im Schritt zu kratzen, nur für den Fal .
    Polly wusste nicht, ob sie stolz darauf sein sollte, dass die anderen sie
    für einen Jungen gehalten hatten. Ich habe mir große Mühe gegeben,
    al es richtig zu machen, dachte sie. Ich habe den Gang gemeistert.
    Doch wenn man genauer darüber nachdenkt, habe ich ihn wohl eher
    gemeisterint, haha. Und dann das falsche Rasieren – die anderen haben
    nicht einmal daran gedacht. Tagelang habe ich mir die Fingernägel nicht gereinigt, und beim Rülpsen kann ich mit den besten Jungen mithalten.
    Ich meine, ich habe wirklich versucht, ein Junge zu sein.
    Aber es ärgerte sie ein wenig, dass sie so erfolgreich gewesen war.
    Nach einigen Stunden, als der Morgen dämmerte, rochen sie Rauch.
    Dünne Schwaden waren zwischen den Bäumen zu sehen. Leutnant
    Bluse hob die Hand, woraufhin die Truppe verharrte, und Jackrum
    flüsterte mit ihm.
    Polly trat vor. »Bitte um Erlaubnis zu flüstern, Feldwebel. Ich glaube,
    ich weiß, was das ist.«
    Jackrum und Bluse starrten sie an. Dann sagte der Feldwebel: »Na
    schön, Perks. Geh und finde heraus, ob du Recht hast.«
    Das war ein Aspekt, an den Pol y nicht gedacht hatte, aber es gab kein
    Zurück mehr. Jackrum ließ sich erweichen, als er ihr Gesicht sah. Er
    nickte Maladikt zu. »Begleite ihn, Korporal.«
    Sie ließen die Gruppe hinter sich zurück und stießen über eine Decke
    aus frisch gefallenen Blättern langsam weiter in den Wald vor. Die
    Rauchschwaden wurden dichter, und ihr Geruch rief Erinnerungen in
    Pol y wach. Sie ging dorthin, wo dichteres Unterholz den Vorteil
    zusätzlichen Lichts einer Lichtung nutzte, und schlüpfte durch ein
    Dickicht aus Haselnusssträuchern. Hier war der Rauch besonders dicht,
    und er bewegte sich kaum.
    Das Dickicht endete. Einige Meter weiter vorn, in einem großen
    freien Bereich, spuckte ein vulkanartiger Hügel Flammen und Rauch in
    die Luft.
    »Ein Holzkohleofen«, flüsterte Pol y. »Ton auf einem Haufen
    Nussholz. Sol te tagelang vor sich hinschwelen. Vermutlich hat der
    Wind der vergangenen Nacht das Feuer angefacht. Gute Holzkohle ist
    jetzt nicht mehr zu erwarten; das Holz brennt zu schnell.«
    Im Schutz der Büsche schlichen sie um den Hügel herum. Es gab
    noch weitere Tonkuppeln auf der Lichtung, und ganz oben kamen
    dünne Rauchfäden heraus. Zwei Öfen befanden sich im Bau: Frischer
    Ton war neben Bündeln aus Nussholzstöcken gestapelt. Eine Hütte, die
    Holzkohleöfen und Stille, abgesehen vom Knistern und Knacken des
    außer Kontrolle geratenen Feuers.
    »Der Köhler ist tot oder dem Tod sehr nahe«, sagte Pol y.
    »Er ist tot«, erwiderte Maladikt. »Dieser Ort hat den Geruch des
    Todes.«
    »Du kannst ihn riechen, trotz des Rauchs?«
    »Natürlich«, bestätigte Maladikt. »Gewisse Dinge können wir sehr gut
    riechen. Aber woher weißt

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