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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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brachte Pol y den
    Leutnant zu Jackrums Baum.
    »Freut mich, dass du zu uns gestoßen bist, Herr!«, zischte der
    Feldwebel, das Gesicht eine Grimasse verzweifelter Leutseligkeit.
    »Wenn du bitte hier warten würdest, während Perks und ich
    weiterkriechen und…«
    »Ich komme mit, Feldwebel«, sagte Bluse.
    Jackrum zögerte. »Jaherr«, erwiderte er. »Bei al em Respekt, Herr, ich
    kenne mich mit solchen Dingen aus…«
    »Gehen wir, Feldwebel«, sagte Bluse, legte sich flach auf den Boden
    und kroch los.
    »Jaherr«, brummte Jackrum finster.
    Pol y kroch ebenfal s. Das Gras war hier kürzer, von Kaninchen
    abgeknabbert, und hier und dort standen kleine Büsche. Sie
    konzentrierte sich darauf, möglichst leise zu sein, ließ sich vom Klicken
    den Weg weisen. Der chemische Geruch wurde stärker und hing überal
    um sie herum in der Luft. Nach einer Weile sah sie kleine Flecken von
    Licht. Sie hob den Kopf.
    Drei Männer standen dort, nur wenige Meter entfernt; ihre
    Silhouetten zeichneten sich vor dem Hintergrund der Nacht ab. Einer
    von ihnen hielt ein dickes Rohr, etwa anderthalb Meter lang. Das eine
    Ende ruhte auf seiner Schulter, das andere auf einem Stativ – dieses
    zweite Ende zielte auf den fernen Hügel. Etwa dreißig Zentimeter vor
    dem anderen Ende bemerkte Pol y einen großen, quadratischen Kasten.
    Licht drang durch kleine Öffnungen an den Verbindungsstel en, und
    dichter Rauch quol oben aus einem kleinen Ofenrohr.
    »Perks, ich zähle bis drei«, hauchte Jackrum rechts von Pol y.
    »Eins…«
    »Kommando zurück, Feldwebel«, flüsterte Bluse auf der linken Seite.
    Pol y sah Erstaunen im großen, geröteten Gesicht des Feldwebels.
    »Herr?«
    »Position halten«, sagte Bluse. Über ihnen klickte es fortwährend.
    Militärische Geheimnisse, dachte Polly. Spione! Feinde! Und wir
    sehen einfach zu! Genauso gut hätte man tatenlos beobachten können,
    wie Blut aus einer Ader strömte.
    »Herr!«, zischte Jackrum. Zorn stieg wie Dampf von ihm auf.
    »Position halten, Feldwebel. Das ist ein Befehl«, sagte Bluse ruhig.
    Jackrum fügte sich mit der trügerischen Ruhe eines Vulkans, der
    jederzeit ausbrechen konnte. Das erbarmungslose Klappern des
    Lichtklackers schien eine Ewigkeit zu dauern. Neben Pol y kochte der
    Feldwebel und zitterte wie ein Hund an der Leine.
    Das Klicken hörte auf. Polly hörte leise Stimmen.
    »Feldwebel Jackrum…«, flüsterte Bluse. »Jetzt kannst du dir die Leute
    ›schnappen‹.«
    Jackrum stob wie ein Rebhuhn aus dem Gras. » Also los, Jungs! Auf die
    Beine und zum Angriff!«
    Polly sprang auf, lief los und stellte verblüfft fest, dass die Entfernung
    plötzlich viel größer zu sein schien.
    Die drei Männer vor ihnen drehten sich um, als sie Jackrums Stimme
    hörten. Der mit dem Klackerrohr ließ dieses bereits fallen und griff
    nach einem Schwert, aber Jackrum näherte sich ihm wie ein Erdrutsch.
    Der Mann machte den Fehler, nicht auszuweichen. Zwei Klingen trafen
    kurz aufeinander, dann entstand ein Tumult, und Feldwebel Jackrum
    war schon für sich al ein ein ausreichend tödlicher Tumult.
    Der zweite Mann flog an Pol y vorbei, als sie zum dritten lief. Er wich
    vor ihr zurück, die Hand zum Mund erhoben, drehte sich um und…
    sah sich Maladikt gegenüber.
    »Lass ihn nicht schlucken!«, rief Pol y.
    Maladikts Arm schoss nach vorn. Seine Hand schloss sich um den
    Hals des Mannes und hob ihn hoch.
    Es wäre ein perfekter Einsatz gewesen, wenn nicht genau in diesem
    Augenblick der Rest der Truppe angegriffen hätte – er hatte seine ganze
    Kraft ins Laufen gesteckt und nichts mehr zum Abbremsen übrig. Es
    gab Kollisionen.
    Maladikt ging zu Boden, als ihn sein Gefangener gegen die Brust trat.
    Der Mann versuchte zu entkommen und stieß dabei gegen Toller. Pol y
    sprang über Igorina hinweg, stolperte über die gefal ene Reißer und
    warf sich auf Knien ihrem Gegner entgegen. Der Bursche hielt jetzt
    einen Dolch in der Hand und schwang ihn wild hin und her, während
    er die andere Hand zum Hals hob und erstickte Geräusche von sich
    gab. Sie stieß das Messer beiseite, trat hinter ihn und schlug ihm so hart
    wie möglich auf den Rücken. Der Mann fiel nach vorn. Bevor Pol y ihn
    packen konnte, zog ihn eine Hand hoch, und Jackrum donnerte: »Wir
    können nicht zulassen, dass der arme Kerl erstickt, Perks!« Er schlug
    mit der anderen Hand zu und traf den Mann am Bauch, wobei ein
    Geräusch erklang wie von einem Stück Fleisch, das auf eine Platte
    klatschte. Der Mann

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