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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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verdrehte die Augen. Etwas Großes und Weißes
    flog aus seinem Mund und sauste über Jackrums Schulter hinweg.
    Der Feldwebel ließ den Mann fallen und wandte sich an Bluse.
    »Herr, ich protestiere, Herr!«, stieß er hervor und bebte vor Zorn.
    »Wir haben dort gelegen und beobachtet, wie diese Mistkerle wer
    weiß welche Nachrichten übermittelt haben, Herr! Spione, Herr! Wir

hätten sofort zuschlagen sol en, Herr!«
    »Und dann, Feldwebel?«, fragte Bluse.
    »Was?«
    »Wenn die Übermittlung der Nachrichten plötzlich unterbrochen
    worden wäre…«, sagte der Leutnant. »Das hätte die Leute, die sie
    empfingen, bestimmt misstrauisch gemacht, oder?«
    »Trotzdem, Herr…«
    »Aber jetzt haben wir ihren Apparat, Feldwebel, und die anderen
    wissen nichts davon«, sagte Bluse.
    »Ja, gut, aber du hast doch von codierten Nachrichten gesprochen,
    Herr, und…«
    »Äh, ich glaube, wir haben auch das Codebuch, Feldwebel«, ließ sich
    Maladikt vernehmen und trat mit dem weißen Objekt in seiner Hand
    vor. »Der Mann hat versucht, es zu verschlucken, Feldwebel.
    Reispapier. In diesem Fall ist ihm die Mahlzeit im Hals stecken
    geblieben.«
    »Und du hast das Buch aus seinem Hals gelöst und ihm damit
    wahrscheinlich das Leben gerettet, Feldwebel«, sagte Bluse. »Bravo!«
    »Ein Mann ist entkommen, Herr«, erwiderte Jackrum. »Bestimmt
    erreicht er bald…«
    » Feldwebel? «
    Jade stieg über dem Gras auf. Als die Troll-Frau näher stapfte, sahen
    sie, dass sie einen Mann am Fuß hinter sich herzog. Kurz darauf wurde
    klar, dass es sich um eine Leiche handelte. Lebende Menschen hatten
    mehr Kopf.
    »Ich gehört habe die Schreie, und er gelaufen kam, und ich
    aufgesprungen bin, und er direkt auf mich zukam, mit Kopf voran!«,
    klagte Jade. »Ich nicht einmal Gelegenheit hatte, ihn zu schlagen!«
    »Nun, Soldat, es besteht wohl kaum ein Zweifel daran, dass er
    aufgehalten wurde«, sagte Bluse.
    »Herr, diefer Mann ftirbt.« Igorina kniete neben dem Mann, den
    Feldwebel Jackrum vor dem Ersticken bewahrt hatte. »Er ift vergiftet
    worden.«
    »Ist er das?«, fragte Bluse. »Von wem? Bist du sicher?«
    »Der grüne Schaum, der auf feinem Mund kommt, lässt darauf
    schließen, Herr.«
    »Was findest du so komisch, Soldat Maladikt?«, fragte Bluse.
    Der Vampir lachte leise. »Oh, tut mir Leid, Herr. Aber Spione sollen
    doch ihre Dokumente essen, wenn man sie fasst, nicht wahr? Damit
    keine Geheimnisse preisgegeben werden.«
    »Aber du hältst das… verdammte Buch in der Hand, Soldat!«
    »Vampire kann man nicht so leicht vergiften, Herr«, sagte Maladikt
    ruhig.
    »Vermutlich wirkt ef ohnehin nur beim Kontakt mit dem Mund
    tödlich, Herr«, sagte Igorina. »Schreckliches Zeug. Ich meine,
    schrecklichef Feug. Er ift tot, Herr. Konnte ihm leider nicht helfen.«
    »Armer Kerl«, sagte Bluse. »Aber, wir haben die Codes. Das ist eine
    großartige Entdeckung, Männer.«
    »Und einen Gefangenen, Herr«, warf Jackrum ein. »Wir haben auch
    einen Gefangenen.«
    Der Überlebende – der Mann, der den Lichtklacker bedient hatte –
    stöhnte und versuchte, sich zu bewegen.
    »Ein bisschen mitgenommen, vermute ich«, fügte Jackrum mit einer
    gewissen Zufriedenheit hinzu. »Die Leute, auf denen ich lande, bleiben
    liegen.«
    »Ihr beiden, nehmt ihn mit«, sagte Bluse. »Feldwebel, uns bleiben
    noch einige Stunden bis zur Morgendämmerung, und ich möchte dann
    ein ganzes Stück von hier weg sein. Die anderen beiden begraben wir
    irgendwo unten im Wald und…«
    »Du brauchst nur ›Weitermachen, Feldwebel‹ zu sagen, Herr«, sagte
    Jackrum fast wehklagend. »So funktioniert das, Herr! Du sagst mir, was
    du willst, und ich gebe die Befehle!«
    »Die Zeiten ändern sich, Feldwebel«, erwiderte Bluse.

    Nachrichten, die über den Himmel flogen, waren eine Abscheulichkeit
    vor Nuggan.
    Die Logik erschien Pol y tadellos, als sie Reißer half, zwei Gräber
    auszuheben. Gebete der Gläubigen stiegen zu Nuggan auf, waren also
    nach oben unterwegs. Verschiedene unsichtbare Dinge wie zum
    Beispiel Heiligkeit, Segen und die Liste der Abscheulichkeiten dieser
    Woche sanken von Nuggan zu den Gläubigen hinab, waren also nach
    unten unterwegs. Das Verbot betraf Nachrichten, die Menschen
    untereinander austauschten, die also seitwärts reisten. Dabei drohten
    Zusammenstöße. Wenn man an Nuggan und an das Gebet glaubte.
    Reißers richtiger Name lautete Alice, vertraute sie Pol y während des
    Grabens an, aber es fiel schwer, diesen Namen mit einem

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