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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Stiefelbürgern sagt niemand was.«
    »Ich glaube, du meinst ›Fußvolk‹«, sagte Reißer und nahm den Tee
    entgegen.
    »Ich habe zwei Becher für sie vorbereitet. Vielleicht kannst du was
    herausfinden.«
    Pol y trank ihren Tee, nahm die Becher und eilte davon.
    Am Rand der Mulde lehnte Maladikt an einem Baum. Eins musste
    man Vampiren lassen: Sie sahen nie schmuddelig aus. Stattdessen waren
    sie… wie lautete das Wort… déshabillé. Es bedeutete unordentlich, aber mit Stil. Maladikts Jacke war offen, und er hatte ein Päckchen
    Zigaretten hinter das Band seines Tschakos geklemmt. Er grüßte mit
    der Armbrust, als Pol y vorbeikam.
    »Schnieke?«, fragte er.
    »Ja, Korporal?«
    »Habt ihr Kaffee in ihren Rucksäcken gefunden?«
    »Tut mir Leid, Korporal. Nur Tee.«
    »Verdammt!« Maladikt schlug den Baum. »He, du bist direkt zu dem
    Mann gelaufen, der das Codebuch essen wol te. Direkt zu ihm. Wieso?«
    »Reiner Zufall«, sagte Polly.
    »Von wegen. Denk dran, dass ich im Dunkeln gut sehen kann.«
    »Na schön. Der Mann auf der linken Seite begann zu laufen, und der
    in der Mitte ließ das Klackerrohr fallen und griff nach seinem Schwert,
    aber der auf der rechten Seite steckte sich etwas in den Mund. Er hielt
    das für wichtiger, als zu kämpfen oder zu fliehen. Zufrieden?«
    »Das hast du dir innerhalb weniger Sekunden überlegt? Nicht
    schlecht.«
    »Ja, ja, in Ordnung. Und jetzt vergiss es bitte. Ich möchte nicht
    auffallen. Eigentlich möchte ich auch nicht hier sein. Ich will nur
    meinen Bruder finden, klar?«
    »Na schön. Ich wol te dich nur darauf hinweisen, dass dich jemand
    gesehen hat. Und du sol test ihnen besser den Tee bringen, bevor sie
    versuchen, sich gegenseitig zu töten.«
    Ich war wenigstens jemand, der den Feind beobachtet hat, dachte
    Pol y wütend. Ich habe keinen anderen Soldaten beobachtet. Für wen
    hält er sich? Oder für wen hält sie sich?
    Sie hörte die Stimmen, als sie sich durch ein Gebüsch schob.
    »Du darfst einen unbewaffneten Mann nicht foltern!« Diese Worte
    stammten von Bluse.
    »Ich warte nicht darauf, dass er sich bewaffnet, Herr! Er weiß etwas!
    Und er ist ein Spion!«
    »Wag es nicht, ihn noch einmal in die Rippen zu treten! Das ist ein
    Befehl, Feldwebel!«
    »Es hat nichts genützt, ihn höflich zu fragen, Herr. ›Bitte, bitte, sei so
    lieb‹ ist keine anerkannte Verhörmethode! Du sol test gar nicht hier
    sein, Herr! Du sol test sagen ›Sprich mit dem Gefangenen und finde
    möglichst viel heraus, Feldwebel!‹ und dann weggehen, bis ich dir
    mitteile, was ich herausgefunden habe, Herr!«
    »Du hast es erneut getan!«
    »Was?«
    »Du hast ihn wieder getreten!«
    »Nein, habe ich nicht!«
    »Ich habe dir einen Befehl erteilt, Feldwebel!«
    » Und? «
    »Tee ist fertig!«, rief Polly fröhlich.
    Beide Männer drehten sich um. Ihre Gesichter veränderten sich.
    Wären sie Vögel gewesen, hätte sich jetzt ihr Gefieder geglättet.
    »Ah, Perks«, sagte Bluse. »Das ist… nett von dir.«
    »Ja… guter Junge«, sagte Feldwebel Jackrum.
    Pol ys Anwesenheit schien die Temperatur zu senken. Die beiden
    Männer tranken ihren Tee und beäugten sich wachsam.
    »Dir ist sicher aufgefal en, dass die Männer die dunkelgrüne Uniform
    des Ersten Batail ons der zlobenischen Neunundfünfzigsten
    Bogenschützen tragen, Feldwebel«, sagte Bluse mit kalter Höflichkeit.
    »Ein Plänkler-Bataillon. Dies ist nicht die Uniform eines Spions,
    Feldwebel.«
    »Jaherr! Aber sie haben ihre Uniformen sehr schmutzig gemacht. Die
    Knöpfe glänzen gar nicht mehr, Herr .«
    »Hinter feindlichen Linien zu patrouillieren ist kein Spionieren,
    Feldwebel. Sicher hast du das ebenfalls gemacht zu deiner Zeit.«
    »Öfter, als du zählen kannst, Herr«, erwiderte Jackrum. »Und ich
    wusste genau, dass ich bei einer Gefangennahme damit rechnen musste,
    Tritte in die Weichteile zu bekommen. Plänkler sind besonders
    schlimm, Herr. Man glaubt, in den eigenen Linien sicher zu sein, aber
    dann stellt sich heraus, dass ein Mistkerl, der sich im Gebüsch auf dem
    nächsten Hügel versteckt hält, Wind und Entfernung genau abgeschätzt
    hat, und plötzlich steckt ein Pfeil im Kopf des Soldaten neben dir.« Er
    nahm einen seltsam aussehenden Langbogen. »Sieh nur, womit sie
    ausgerüstet sind. Burlich-und-Starkimarm Nummer Fünf
    Zurückgebogen, in der verdammten Stadt hergestellt, in Ankh-
    Morpork. Eine Waffe zum Töten. Ich meine, wir sol ten ihm eine
    Chance geben, Herr. Wenn er uns sagt, was er

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