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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Äh…
    ich…« Er sah die Rekruten an, und ein innerer Kampf verzerrte sein
    Gesicht. »Äh… ich muss sagen, ich glaube nicht, dass wir… ich meine,
    al es deutet darauf hin, dass… äh… ich habe nicht den Eindruck,
    dass… äh… Ich glaube, ich sollte euch sagen… äh…«
    »Bitte um Sprecherlaubnis, Herr«, sagte Polly. »Fühlst du dich gut?«
    »Wir können nur hoffen, dass diejenigen, die an der Macht sind, die
    richtigen Entscheidungen treffen«, murmelte Bluse. »Aber ich setze
    größtes Vertrauen in euch und bin sicher, dass ihr euer Bestes gebt.
    Lang lebe die Herzogin! Weitermachen, Feldwebel Jackrum.«
    » Rein-und-Rausser! Aufstellung! Marsch! «
    Und sie marschierten in die Dunkelheit und in den Krieg.

    Sie gingen in der gleichen Marschordnung wie in der vergangenen
    Nacht, mit Maladikt an der Spitze. Die Wolken hielten ein wenig
    Wärme zurück und blieben dünn genug, um hier und dort ein wenig
    Mondschein durchzulassen. Nächtliche Wälder machten Polly keine
    Probleme, und dies war ohnehin kein echter urwüchsiger Wald. Ebenso
    wenig konnte von echtem Marschieren die Rede sein. Es war eher ein
    schnel es Schleichen, al ein oder zu zweit.
    Pol y führte zwei der Pistolen-Armbrüste mit sich, verstaut zwischen
    den Riemen ihres Rucksacks. Es waren grässliche Apparate, wie eine
    Mischung aus kleiner Armbrust und Uhr. Der dicke Schaft war
    mechanisch, und der Bogen durchmaß kaum sechs Zol . Wenn man
    sich mit seinem Gewicht darauf lehnte, konnte man sie mit genug
    gespeicherter Kraft spannen, um einen scheußlichen kleinen Metal pfeil
    durch zweieinhalb Zentimeter dickes Holz zu jagen. Die Pfeile
    bestanden aus bläulichem Metal , sie waren glatt und gefährlich. Aber es
    gibt eine alte militärische Redensart: Es ist besser, wenn ich damit auf
    dich schieße, als wenn du damit auf mich schießt, du verdammter
    Mistkerl.
    Pol y huschte an den übrigen Rekruten vorbei, bis sie Igor erreichte.
    Er nickte ihr in der Düsternis zu und konzentrierte sich dann wieder
    aufs Gehen. Das musste er, denn sein Rucksack war doppelt so groß
    wie die anderen. Niemand brachte es über sich, ihn nach dem Inhalt zu
    fragen; manchmal hörte man, wie Flüssiges schwappte.
    Es kamen manchmal Igors durch Münz, obwohl sie streng
    genommen Abscheulichkeiten in Nuggans Augen waren. Pol y hielt es
    eigentlich für vernünftig, Teile von Toten zu verwenden, um drei oder
    vier Personen dabei zu helfen, am Leben zu bleiben, aber von seiner
    Kanzel aus hatte Pater Joppe auf Folgendes hingewiesen: Nuggan
    wol te nicht, dass die Menschen lebten; er wol te, dass sie richtig lebten.
    Die versammelte Gemeinde hatte zustimmend gemurmelt, aber Pol y
    wusste, dass sich in ihrer Mitte einige Leute mit Gliedmaßen befanden,
    die etwas weniger gebräunt oder haariger waren als die anderen. Überall
    in den Bergen lebten Holzfäller. Es gab Unfälle, schnelle, plötzliche
    Unfälle. Und da einarmige Holzfäller nur schlecht arbeiten konnten,
    machten sich Männer auf die Suche nach einem Igor, damit er das
    erledigte, was sich mit noch so vielen Gebeten nicht erreichen ließ.
    Die Igors hatten ein Motto: Wie du mir, so ich dir. Sie waren gern
    bereit zu helfen, aber manchmal erwarteten sie ebenfal s Hilfe einer
    besonderen Art, und das beunruhigte manche Leute. Wenn man starb,
    erschien auf geheimnisvolle Weise ein Igor und bat um die Erlaubnis,
    all jene Teile nehmen zu dürfen, die andere auf seiner »kleinen Lifte«
    brauchten. Er geduldete sich, bis der Priester gegangen war, und es
    hieß, dass er zu gegebener Zeit saubere Arbeit leistete. Aber recht oft
    geschah es, dass es der Spender beim Auftauchen des Igors mit der
    Angst zu tun bekam und sich an Nuggan wandte, der ganze Menschen
    mochte. Dann ging der Igor wieder, leise und höflich, und kehrte nie
    zurück. Er kehrte auch nie in das betreffende Dorf oder das
    Holzfällerlager zurück. Und andere Igors kamen ebenfal s nicht. Wie du
    mir, so ich dir.
    Soweit Pol y wusste, hielten Igors den Körper für nicht mehr als eine
    Art komplizierte Kleidung. Erstaunlicherweise glaubten das auch die
    Nugganiten.
    »Bist du froh, dass du Soldat geworden bist, Igor?«, fragte Polly, als
    sie dahinzuckelten.
    »Ja, Schnieke.«
    »Könntest du dir bei der nächsten Rast die Hand des Ruperts
    ansehen? Er hat da eine schlimme Schnittwunde.«
    »Ja, Schnieke.«
    »Darf ich dich etwas fragen, Igor?«
    »Ja, Schnieke.«
    »Wie heißen weibliche Igors, Igor?«
    Igor stolperte und blieb

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