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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Feldwebel. »Aber… wenn ich so dreist sein und dich nach deinem Namen fragen darf, Ver
ährteste

    »Ich bin Frau Schwupp, Feldwebel.«
    »Und hast du auch einen Vornamen, wenn du gestattest?«
    »Dolores«, sagte Frau Schwupp. »Für meine… besonderen Freunde.«
    »Nun, Dolores«, sagte Jackrum, und in seiner Tasche klimperten weitere Münzen, »ich möchte sofort zum Kern der Sache kommen und ganz offen sein, denn ich sehe, dass du eine Frau von Welt bist. Diese zarten Blumen sind ja ganz schön und gut, denn die heutige Mode verlangt von jungen Damen, weniger Fleisch auf den Knochen zu haben als der Bleistift eines Metzgers, aber jemand wie ich, der in der Welt herumgekommen ist und das eine oder andere gesehen hat, so jemand lernt… Reife zu schätzen.« Er seufzte. »Von Hoffnung und Geduld ganz zu schweigen.« Wieder klirrten die Münzen. »Vielleicht könnten wir beide uns in ein geeignetes Budwuah zurückziehen, Ver
ährteste,
und die Dinge dort bei einem Likörchen besprechen?«
    Frau Schwupp sah vom Feldwebel zu den »Jungs«, blickte ins Vorzimmer, sah dann erneut Jackrum an und neigte den Kopf mit einem berechnenden dünnen Lächeln auf den Lippen.
    »Ja-ah«, sagte sie. »Du bist ein stattlicher Mann, Feldwebel Schmitt. Lassen wir es gemeinsam… klimpern.«
    Sie hakte sich bei Jackrum unter, der Polly und Knaller schelmisch zuzwinkerte. »Damit wäre ja alles geregelt, Jungs!«, kicherte er. »Und damit ihr Bescheid wisst, ich pfeife, wenn’s Zeit wird zu gehen, und dann solltet ihr besser Schluss machen, womit auch immer ihr beschäftigt seid, haha, und zackzack bei mir erscheinen. Die Pflicht ruft! Denkt an die gute Tradition der Rein-und-Rausser!« Er kicherte erneut und verlor fast das Gleichgewicht, als er am Arm der Inhaberin den Raum verließ.
    Knaller schob sich etwas näher an Polly heran. »Ist mit dem Feldwebel alles in Ordnung, Schnieke?«, flüsterte sie.
    »Er hat nur ein bisschen zu viel getrunken«, antwortete Polly laut, als die vier jungen Frauen aufstanden.
    »Aber er…« Knaller bekam einen Stoß in die Rippen, bevor sie mehr sagen konnte. Eine der Frauen legte sorgfältig ihr Strickzeug beiseite, nahm Pollys Arm, zeigte gut einstudiertes Interesse und sagte: »Du bist ein attraktiver junger Mann. Wie heißt du, Schatz? Ich bin Grazia.«
    »Oliver«, sagte Polly. Und was zum
Teufel
war die gute Tradition der Rein-und-Rausser?
    »Hast du jemals eine Frau ohne Kleidung gesehen, Oliver?« Die anderen Mädchen lachten.
    Die Frage traf Polly unvorbereitet, und für einen Moment runzelte sie die Stirn. »Ja«, sagte sie. »Natürlich.«
    »Oh, mir scheint, wir haben hier einen echten Don Juhan, Mädels«, sagte Grazia und trat zurück. »Vielleicht müssen wir Verstärkung anfordern. Was hältst du davon, wenn wir zusammen mit Prudentia ein stilles Plätzchen aufsuchen, während dein Freund bei Frommia und Komfortia zu Gast ist? Komfortia weiß, wie man mit jungen Männern umgeht, nicht wahr, Komfortia?«
    Feldwebel Jackrum hatte sich bei der Beschreibung der jungen Frauen geirrt. Drei von ihnen waren tatsächlich einige Mahlzeiten von einem gesunden Gewicht entfernt, aber als Komfortia aufstand, wurde klar: Der Lehnstuhl, auf dem sie bis eben gesessen hatte, war recht klein; sie selbst schien ein großer Teil von ihm gewesen zu sein. Für eine große Frau hatte sie ein kleines Gesicht, worin ein finsterer Ausdruck klebte. Auf einen ihrer Arme war ein Totenkopf tätowiert.
    »Er ist jung«, sagte Grazia. »Er wird es überstehen. Komm, Don Juhan…«
    In gewisser Weise war Polly erleichtert. Die Mädchen gefielen ihr nicht. Ein solcher Beruf setzte allen zu, aber sie hatte einige leichte Mädchen in ihrem Heimatort kennen gelernt, und die hatten etwas, das den hiesigen fehlte.
    »Warum arbeitet ihr hier?«, fragte Polly, als sie einen kleineren Raum mit Wänden aus Zeltleinwand betraten. Den größten Teil davon beanspruchte ein wackliges Bett.
    »Du siehst zu jung aus, um
so
ein Kunde zu sein«, sagte Grazia.
    »
So
einer?«
    »Ein Herr Heilig«, sagte Grazia. »›Was macht ein Mädchen wie du an einem solchen Ort?‹ und so weiter. Wenigstens haben wir Garri dort draußen. Wenn jemand grob wird, knöpft er sich den Burschen vor, und wenn er mit ihm fertig ist, erfährt der Oberst davon, und dann kommt der Mistkerl in den Knast.«
    »Ja«, bestätigte Prudentia. »Nach dem, was ich gehört habe, gibt es im Umkreis von fünfundzwanzig Meilen keine Frauen, die so sicher sind

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