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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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war der Rauch besonders dicht, und er bewegte sich kaum.
    Das Dickicht endete. Einige Meter weiter vorn, in einem großen freien Bereich, spuckte ein vulkanartiger Hügel Flammen und Rauch in die Luft.
    »Ein Holzkohleofen«, flüsterte Polly. »Ton auf einem Haufen Nussholz. Sollte tagelang vor sich hinschwelen. Vermutlich hat der Wind der vergangenen Nacht das Feuer angefacht. Gute Holzkohle ist jetzt nicht mehr zu erwarten; das Holz brennt zu schnell.«
    Im Schutz der Büsche schlichen sie um den Hügel herum. Es gab noch weitere Tonkuppeln auf der Lichtung, und ganz oben kamen dünne Rauchfäden heraus. Zwei Öfen befanden sich im Bau: Frischer Ton war neben Bündeln aus Nussholzstöcken gestapelt. Eine Hütte, die Holzkohleöfen und Stille, abgesehen vom Knistern und Knacken des außer Kontrolle geratenen Feuers.
    »Der Köhler ist tot oder dem Tod sehr nahe«, sagte Polly.
    »Er ist tot«, erwiderte Maladikt. »Dieser Ort hat den Geruch des Todes.«
    »Du kannst ihn riechen, trotz des Rauchs?«
    »Natürlich«, bestätigte Maladikt. »Gewisse Dinge können wir sehr gut riechen. Aber woher weißt
du
es?«
    »Köhler lassen ihre Öfen nicht aus den Augen«, sagte Polly und sah zur Hütte. »Wenn der hiesige Köhler noch am Leben wäre, hätte er das Feuer dort drüben bestimmt nicht sich selbst überlassen. Ist er in der Hütte?«
    »
Sie
sind in der Hütte«, sagte Maladikt. Er richtete sich auf und schritt über die Lichtung.
    Polly lief ihm nach. »Mann und Frau?«, fragte sie. »Die Ehefrauen der Köhler leben oft bei…«
    »Das kann ich nicht feststellen, wenn sie alt sind.«
    Die Hütte war nur eine behelfsmäßige Unterkunft: miteinander verflochtene Haselnusszweige, darüber eine Plane; Köhler waren viel unterwegs, von Wäldchen zu Wäldchen. Fenster gab es keine, aber einen Eingang, und ein Tuch diente als Tür. Es war zur Seite gezogen, und im Innern der Hütte blieb alles finster.
    Ich muss jetzt ein Mann sein, dachte Polly.
    Eine Frau lag auf dem Bett und ein Mann auf dem Boden. Das Auge sah noch andere Details, auf die sich das Gehirn aber nicht konzentrieren wollte. Es mangelte nicht an Blut. Das Paar war alt gewesen und würde nicht noch älter werden.
    Wieder draußen schnappte Polly nach Luft. »Glaubst du, die Kavalleristen stecken dahinter?«, fragte sie und bemerkte dann, dass Maladikt am ganzen Leib bebte. »Oh… das Blut…«
    »Ich werde damit fertig! Es ist alles in Ordnung! Ich muss mich nur wieder fassen und meine Gedanken sammeln, das ist alles!«
    Er lehnte sich an die Hütte und atmete schwer. »So, jetzt geht es wieder«, sagte er. »Ich rieche keine Pferde. Warum benutzt du nicht deine Augen? Nach dem Regen ist der Boden überall aufgeweicht, aber es sind keine Hufabdrücke zu sehen. Dafür gibt es viele Fußspuren. Wir waren es.«
    »Sei nicht dumm, wir…«
    Der Vampir hatte sich gebückt und zog etwas zwischen den gefallenen Blättern hervor. Mit dem Daumen strich er Schlamm beiseite. Dünn gepresstes Messing kam zum Vorschein – das offizielle Abzeichen mit dem brennenden Käse der Rein-und-Rausser.
    »Aber… ich dachte, wir sind die guten Jungs«, brachte Polly hervor. »Wenn wir Jungs wären, meine ich.«
    »Ich glaube, ich brauche jetzt einen Kaffee«, sagte der Vampir.
     
    »Deserteure«, brummte Feldwebel Jackrum zehn Minuten später. »So was passiert.« Er warf das Abzeichen ins Feuer.
    »Aber sie waren auf
unserer
Seite!«, sagte Knaller.
    »Und?«, erwiderte Jackrum. »Nicht alle sind so nett und freundlich wie du, Soldat Manickel. Nicht, nachdem man einige Jahre lang auf sie geschossen hat und sie Rattenskubbo essen mussten. Beim Rückzug von Khrusk hatte ich drei Tage kein Wasser und fiel dann mit dem Gesicht in eine Pfütze aus Pferdepisse, was sich nicht sonderlich günstig auf meinen guten Willen in Bezug auf Kameraden und Pferde auswirkte. Stimmt was nicht, Korporal?«
    Maladikt kniete, suchte in seinem Rucksack und wirkte verwirrt. »Mein Kaffee ist weg, Feldwebel.«
    »Hast deine Sachen wohl nicht richtig gepackt«, erwiderte Jackrum ohne große Anteilnahme.
    »Ganz im Gegenteil, Feldwebel! Nach dem Essen gestern Abend habe ich den Apparat ausgewaschen und ihn dann zusammen mit dem Bohnenbeutel eingepackt. Ich weiß es
genau
. Kaffee ist mir
wichtig

    »Wenn ihn jemand genommen hat, so wird der Betreffende bedauern, dass ich geboren bin«, knurrte Jackrum und sah zu den anderen Rekruten. »Vermisst ihr etwas?«
    »Äh… ich wollte eigentlich nichts

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