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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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sehr viele Frauen, die ihren eigenen Intimbereich gar nicht kennen, sich dort auch nicht berühren können und dazu oft nur sagen »da unten«. Egal, wie Ihre Erziehung Sie geprägt hat: Nehmen Sie doch einfach mal einen Spiegel zur Hand und geben Sie sich einer intensiven »Selbstbetrachtung« hin. Frauen, die es verstehen, sich selbst zu befriedigen, haben darüber hinaus schon immer die Fantasien der Männer beflügelt. Man denke nur an das Kunstwerk »Masturbation«, das Gustav Klimt vor 100 Jahren schuf. Frauen, die sich ihrer eigenen Sexualität bewusst sind, können nämlich auch den Geschlechtsverkehr mit dem Partner viel intensiver genießen (er übrigens auch) und haben dabei viel größere Chancen auf einen erfüllenden Orgasmus als Frauen, die ihren Intimbereich verschämt tabuisieren.
    Nicht umsonst wird in der hinduistischen Kultur dieser Bereich als Kraftquelle angesehen und gilt in der Chakren-Lehre als Wurzel der Lebensenergie. Hinzu kommt, dass heute, in einer Zeit wechselnder Partnerschaften und vieler Single-Existenzen die Onanie auch dabei hilft, in Phasen ohne Partnerschaft die eigene Sexualität zu leben und Kraft aus sich selbst heraus zu schöpfen, ohne erotischen Frust aufzubauen. Denn das würde sich spätestens bei der nächsten Beziehung rächen.
    Der Beckenboden: Die Basis der Lust
    Egal ob allein oder zu zweit: Basis der Lust ist der Beckenboden. Es ist zum Teil erschreckend, wie viele Frauen nicht wissen, wo er eigentlich ist und was man mit ihm tun kann. Medizinisch betrachtet, handelt es sich beim Beckenboden um Schichten aus Bindegewebe und Muskulatur, die den Bauchraum nach unten, hinten und vorne abschließen, Blase, Harnröhre, Scheide und Darm umgeben und die Bauchorgane tragen. Durch seine »tragende Rolle« wird der Beckenboden im Laufe des Lebens sehr belastet. Schwangerschaften und Geburten, häufiges Husten, Niesen, Lachen oder Hüpfen, berufliche Sitztätigkeiten, das Tragen schwerer Lasten oder eine Gewichtszunahme strapazieren ihn zusätzlich, weil er immer dagegenhalten muss. Zu wissen, wie man ihn aktiv anspannt und entspannt, bestimmt nicht nur unseren täglichen Weg zur Toilette beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang, sondern auch den Stoffwechsel und die Funktionen der inneren Organe sowie das Erleben des Geschlechtsverkehrs. So pulsiert der Beckenboden bei einem Orgasmus reflektorisch, das heißt Entspannung und Anspannung wechseln sich ab. Je stärker die Kontraktionen, desto intensiver das Erlebnis.
    Der Beckenboden gilt darum in vielen Kulturen als Basis des Lebens. Im Hinduismus ist hier nicht umsonst der Sitz des »Wurzel-Chakras«. Das kann man sich – auch ohne Yogi zu sein – so vorstellen, dass es der Boden ist, in dem der Baum des Lebens fest verwurzelt ist. Aus ihm bezieht er seine Kraft, seine Nährstoffe und die Energie zu wachsen, zu blühen und Früchte zu tragen. Ihn zu stärken, ist darum auch ein wichtiges Prinzip beim Yoga-Training. Da geht es um »Erdung« und darum, sich seiner Wurzeln bewusst zu werden – nicht nur geistig, sondern auch körperlich. Darum ist es in der hinduistischen Kultur so wichtig, das Wurzel-Chakra zu aktivieren, unter anderem, um guten Sex zu haben.
    Das ist auch medizinisch richtig. Denn erst wenn man einen Bezug zum Beckenboden und den Beckenorganen hat, ist man sich auch seiner Identität und Weiblichkeit bewusst. Die meisten Menschen fühlen den Beckenboden zunächst gar nicht, weil er nicht so spürbar wie andere Muskeln ist (zum Beispiel an Waden oder Po), die man im Laufe des Tages immer mal wieder bewusst oder unbewusst kontrahiert. Dabei ist es gerade für Frauen wichtig, ihn regelmäßig und intensiv zu trainieren, nicht nur, um einer Senkung vorzubeugen, sondern auch, um mehr Lust beim Sex zu empfinden. Eine gut trainierte Beckenboden-Muskulatur verstärkt nämlich auch die Kontraktionen der Vagina. Ist die Muskulatur eher schlaff, reagiert sie nämlich weniger intensiv auf Stimulierungen, das Körperempfinden ist eher passiv und die Auslösung eines Orgasmus wird unwahrscheinlicher. Das ist etwa so wie bei einem Sprinter, der sich vor dem Start nicht genügend aufwärmt, und dann mit einer Zerrung ausscheiden muss, bevor er ins Ziel kommt. Wer noch dazu gut geübt hat, tief ins Becken atmen zu können, ist im Vorteil. Denn so wird die Sauerstoffzufuhr im Genitalbereich intensiviert, und das steigert das Lustempfinden.
    Außerdem wirken das eigene Körperbewusstsein und das Wissen um die aktiven

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