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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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bewusst zu machen. Ich selbst habe Magnete entwickelt, die sich entweder in die Scheide einführen lassen oder dezent in den Slip integriert den Beckenboden aktivieren und die Durchblutung des Genitalbereichs fördern (siehe S. 239). Das verspricht nicht nur einen Lustgewinn beim Sex, sondern auch die dafür entscheidende »Erdung«, die jede Frau braucht, um sich in ihrem Körper und in ihrer Sexualität zuhause zu fühlen.

5
STIMMT DIE CHEMIE?
Die Molekular-Küche der Lust
    Erotik ist nicht nur eine Herzensangelegenheit
    Machen Sie sich keine Illusionen: Lust ist keine Frage der freien Selbstbestimmung, man kann der Libido auch nicht unbedingt per Psychoanalyse Herr werden, wie Sigmund Freud behauptete. Und Lust ist auch keineswegs eine reine Herzensangelegenheit. Innige Gefühle, weltumspannende Philosophien, psychologische Befindlichkeiten und gesellschaftliche Prädispositionen haben letztlich nur einen geringen Einfluss darauf, ob wir gerade Lust auf Sex haben oder nicht. Manchmal überfällt sie uns plötzlich und unerwartet wie ein Gewitterschauer – egal, ob wir gerade die Fenster putzen oder mitten in einer wichtigen Konferenz sitzen. Dann wieder schleicht sie sich langsam von hinten an wie ein Verbrecher und killt nach und nach jeden vernünftigen Gedanken, bis wir uns auf nichts anderes mehr konzentrieren können. Dann wieder kommt sie harmlos und niedlich daher wie ein weiches Plüschtier, das das Kind in uns tröstet. Und manchmal bleibt sie lange und gänzlich weg wie ein Matrose auf großer Fahrt.
    Beim Sex selbst scheint allein der Unterleib die Regie zu führen. Doch auch dieser Eindruck täuscht. Denn: Lust entsteht im Kopf! Erst durch ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen und Botenstoffen wird aus der physiotherapeutischen Turnstunde ein leidenschaftliches Erlebnis. Die Mechanismen, durch die das Hirn zur Schaltzentrale der Begierden, Sehnsüchte und Bedürfnisse wird, sind in Teilen gut erforscht, warten aber immer noch mit einigen Rätseln auf. Denn wie so oft steckt der Teufel im Detail. Es sind diabolische Hormone wie Testosteron und Östrogen und heimtückische Neurotransmitter wie Oxytocin und Dopamin, die darüber bestimmen, wonach uns gerade ist. Hergestellt werden Hormone unter anderem in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), der Zirbeldrüse, der Schilddrüse, in den Eierstöcken, der Nebenniere, in Nervenzellen und in bestimmten Bereichen der Bauchspeicheldrüse. Sie sind klein, aber oho! Sie schwimmen durch unsere Adern, tummeln sich in unseren Nervenbahnen, stimulieren unsere Drüsen, bedienen sich unserer Gehirnzellen, lenken unsere Bedürfnisse, unseren Appetit auf Sex und regieren sogar unseren Kleiderschrank.

    Mal fühlen wir uns begehrt, wählen ein elegantes Outfit, bestellen uns Champagner und Kaviar, sonnen uns in der Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts und finden es göttlich, aus der Ferne angebetet zu werden. Dann wieder haben wir ganz bodenständige Gelüste, werfen uns in einen Jogginganzug, ziehen dicke Socken an, knabbern Kekse, legen eine romantische Hollywood-Komödie in den DVD-Player und möchten einfach nur kuscheln. Manchmal stehen wir auf scharfe Sachen, haben regelrechten Heißhunger auf Sex und nutzen jede Gelegenheit, um ihn möglichst hier und jetzt zu befriedigen: Aufreizendes Styling, eine heiße Party und hoffentlich jemand zum Abschleppen für einen One-Night-Stand. Hin und wieder haben wir einfach »null Bock«, sind völlig abgetörnt, geben uns zölibatären Phasen und vegetarischer Küche – ganz ohne »fleischliche Gelüste« – hin, treffen gleichgesinnte Freundinnen beim Yoga und reden über esoterische statt erotische Selbstverwirklichung. Und dann wieder träumen wir von der romantischen Liebe und dem Märchenprinzen, der uns auf dem weißen Pferd abholt und auf Händen trägt. Wir ziehen das weiße Flatterkleid aus dem Kleiderschrank, schütteln das Federbett auf und möchten Tauben fliegen lassen – nur ja nicht profan gevögelt werden.
    Und wenn wir zu diesen ganzen, schwankenden Befindlichkeiten dann doch irgendwann den richtigen Partner finden, sagen wir nicht umsonst: »Bei uns stimmt eben einfach die Chemie!« Ja, das ist tatsächlich so.
    Hinter alldem stecken nämlich diese molekularen Kobolde, die unsere Triebe steuern und sich immer wieder neu formieren. Welche biochemischen Botenstoffe der Lust bei Ihnen gerade Oberhand haben, können Sie mit dem folgenden kleinen Situations-Check prüfen:

LUST-TEST
    Es ist Abend. Sie stehen

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