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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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fantastisch, abwechselnd von zwei Männern verwöhnt zu werden. Der Vorteil: Wir Frauen sind zu mehreren Orgasmen hintereinander fähig, können das Liebesspiel auch in Abwandlungen, mit wechselnden Aufmerksamkeiten und in unterschiedlichen Intensitäten genießen. Eifersucht bei ihr auf die andere Frau oder bei ihm auf den anderen Mann können die Lust bei solch einer Dreier-Erfahrung sowohl multiplizieren als auch zerstören. Die Erkenntnis, dass ein Hocker auf drei Beinen am besten steht, gilt nicht unbedingt für diese sexuelle Variante. Meistens fühlt sich einer der Teilnehmer zurückgesetzt oder benachteiligt. Doch das muss jeder für sich selbst beurteilen. Und wer zu dem Schluss kommt, »Drei sind einer zu viel«, sollte Konsequenzen ziehen.
    Nicht umsonst sind »Dreier« auch eine Entscheidungshilfe bei Partnerschaften, in denen es kriselt. Manchmal fungieren sie aber auch als ein Türöffner für homoerotische Veranlagungen oder sexuelle Defizite, die bisher in der Partnerschaft nie zur Sprache kamen. Wichtig ist, dabei Regeln festzulegen, damit keiner sich zu etwas gezwungen fühlt, was er nicht will. So ein Dreier kann jedoch auch die Sicht auf die eigene Sexualität und auf die des Partners total verändern. Darum birgt er auch das Risiko, dass die Beziehung dadurch extreme Brüche erfährt und scheitern kann. Das antike Motto »Teile und herrsche« gilt hier nicht unbedingt. Menschen sind zwar nicht annähernd so monogam wie zum Beispiel Schwäne, aber den Partner mit jemand anderem zu teilen, ist für viele etwas ganz anderes, als nach einer gescheiterten Beziehung eine neue einzugehen. Darum prüfen Sie – jenseits aller Abenteuerlust –, was Sie wirklich wollen, bevor Sie sich dieser Versuchung hingeben. Denn: »flott« ist so ein Dreier manchmal, oft aber auch ziemlich »flau« und im schlimmsten Fall »frustrierend«. Eines sollte man tunlichst vermeiden: Nämlich einen Dreier mit der besten Freundin im Gespann oder seinem besten Freund. Das kann in der Regel nur schiefgehen!
    So ein Dreier ist etwas sehr Persönliches. Darum ziehen viele Menschen seit den 1990er-Jahren die anonyme, virtuelle Erotik des Cybersex vor. Dabei dient das World Wide Web als Plattform für anzügliche Chats, den Austausch erotischer Mails, das Masturbieren beim Betrachten von pornografischen Bildern oder Filmen bis hin zur sexuellen Stimulation mithilfe von Daten-Helmen oder -Handschuhen. Mit der Entstehung von 3D-basierten Chats oder Online-Rollenspielen im Internet entstanden Möglichkeiten, sexuelle Fantasien nicht nur verbal auszudrücken, sondern sie auch mit entsprechenden Avataren handlungsfähig zu machen – wenn auch nur virtuell. Was daran geschätzt wird, ist zum einen der weltweite »Zugriff« auf Gleichgesinnte, die ständige Verfügbarkeit, die Anonymität, aber auch der quasi antiseptische Sex ohne Körperkontakt, Viren oder sonstige Komplikationen.
    Cybersex ist besser als einsame Masturbation und risikoloser als eine persönliche sexuelle Beziehung. Er ist sicher, leicht verfügbar, geheim, nicht besonders teuer, normalisiert hormonelle Schwankungen und sorgt in gewisser Weise für sexuelle Befriedigung. Ähnlich wie bei der Wii Sports Konsole , mit der sich virtuell und dennoch aktiv Tennis spielen, boxen oder klettern lässt, wollen Anbieter von Cybersex das erotische Erlebnis in Zukunft mit Helmen, Handschuhen und Ganzkörperanzügen realer werden lassen. Dazu gibt es inzwischen über USB anschließbare und steuerbare Vibratoren oder Webcams zur gegenseitigen Beobachtung und viele andere Gimmicks, die virtuelle sexuelle Reize übermitteln. Aber der Hype für Cybersex ist nicht so groß, wie ursprünglich avisiert. Virtuelle Reize können das Begehren zwar leiten und stimulieren. Aber es gibt wenig »befriedigende« Ergebnisse.
    Und vielleicht ist es ja auch ein Trost, dass virtuelle Kontakte nicht dasselbe sein können wie die ganz intime körperliche Begegnung zwischen zwei Individuen und gelebter Leidenschaft. Sinnlichkeit ist der Schlüssel zu erfüllter Erotik. Dabei geht es darum, die Haut des anderen zu spüren, seine Stimme zu hören, ihn zu riechen und zu schmecken. Das Internet und modernste Technologien können vieles. Aber das können sie (noch) nicht. Sehnsüchte lassen sich inzwischen zwar auf vielfältige Weise kompensieren. Aber erfüllt werden sie so selten. Die sinnliche Intimität zwischen zwei Menschen und die Lust, die dabei entsteht, lässt sich nicht wirklich ersetzen.

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