Weibliche Lust ohne Tabus
Keime in die Blutbahn gelangen können. Die Infektionsrate für HIV ist beim Anal-Sex übrigens am höchsten. Kolibakterien aus dem Enddarm können bei ihm zu schmerzhaften Blasenentzündungen führen und bei ihr schmerzhafte Scheidenentzündungen und vieles andere auslösen – vor allem wenn danach mit »konventionellem« Sex weitergemacht wird. Merke : Was einmal mit dem Anus in Berührung gekommen ist, darf gleich im Anschluss niemals in die Nähe des Scheideneingangs kommen!
Viertens: Jeder darf »Nein« sagen. Praktizieren Sie Anal-Sex nur, wenn Sie es auch wirklich wollen. Nicht, weil er sagt, seine »Ex« hätte das auch immer gemacht, weil Sie ihm einen Gefallen tun möchten oder weil Sie sich oder anderen etwas beweisen wollen. Und falls er es sich dennoch so sehr wünschen sollte, obwohl Sie »Nein« gesagt haben, können Sie Ihren Liebsten immer noch mit einem sogenannten »Strap-on« aus dem Sex-Shop »a tergo« verwöhnen und so den eigenen Hintern retten. »Pegging« nennt man das übrigens. Es geht zwar auch anders, aber so geht es auch …
Männer lieben es, sich von der Frau anal verwöhnen zu lassen, weil so die Prostata stimuliert wird. Allerdings haben viele auch ein Problem damit, somit als homophil oder homosexuell angesehen zu werden. Im Zweifel verwenden immerhin 20 bis 30 % aller Männer Sex-Toys wie anale Dildos mit Prostatastimulation.
Viele homosexuelle Männer befriedigen sich mit Anal-Sex. Das ist bekannt. Was aber geschieht, wenn eine heterosexuelle Frau plötzlich an sich homosexuelle Neigungen entdeckt? So ungewöhnlich ist das eigentlich gar nicht. Schon Sigmund Freud stellte fest, dass in jedem von uns eine homoerotische Neigung schlummert, und zwar völlig unabhängig davon, ob wir eine Vorliebe für Männer, für Frauen oder für beide im Wechsel haben. Wie oder wodurch sie geweckt wird, kann ganz unterschiedlich sein. Viele Mädchen wissen bereits in der Pubertät, dass sie lesbisch sind. Da ist die Sache klar. Und darum geht es hier auch gar nicht. Aber es gibt auch so manche Ehefrau und Mutter, die schon seit 15 Jahren demselben Mann treu ist und plötzlich ihre erotische Neigung zu einer Freundin entdeckt. Hin und wieder gibt es auch Frauen jenseits der 50, die nach einem erfüllten Leben mit einem männlichen Partner plötzlich diese Seite ihres Seins entdecken.
Und oft geht es auch nur darum, es einfach einmal auszuprobieren, wenn es sich so ergibt. Zum Beispiel bei einem Dreier, in einem Swingerclub oder in der Begegnung mit einer Frau oder Freundin, von der man bisher vielleicht gar nicht wusste, dass sie Lesbierin ist. Zum einen ist es wohl so, dass man bei der erotischen Begegnung mit einer anderen Frau (auch wenn man grundsätzlich nicht lesbisch ist) zunächst einmal sich selbst erforschen kann wie in einem Spiegelbild. Man kann die Brüste liebkosen, den Venushügel streicheln und die Klitoris stimulieren. Man sieht, wie die andere Frau dadurch erregt ist, fühlt sich aber dadurch nicht weniger erregt. Man sieht sich selbst quasi von außen und ist doch ganz in seinem Innersten. Darum sind homoerotische Erfahrungen mit anderen Frauen vielleicht für manche so wichtig, weil man sich selbst so besser kennenlernt.
Eine andere wichtige Rolle spielt die Zärtlichkeit. Es gilt als erwiesen, dass bei heterosexuellen Paaren, die sehr lange zusammenleben, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit irgendwann die Lust auf Sex dominiert. Wenn der Wunsch nach Zärtlichkeit viele Jahre lang zu kurz gekommen ist, kann es geschehen, dass man sich anderen Möglichkeiten zuwendet. Eine Freundin, mit der man seelenverwandt ist, mit der einen ähnliche Interessen verbinden, mit der man lachen, liebevoll und zärtlich sein kann, wiegt dann oft schwerer als die konventionelle Beziehung zum langjährigen Ehemann, in der Sex schon lange nicht mehr stattfindet und auch die Zärtlichkeit auf der Strecke geblieben ist. In solch einem Fall ist eine homoerotische Beziehung zu einer Frau manchmal ein Gewinn an Lebenslust. Auch wenn manche dieser Frauen ursprünglich nie lesbisch waren. Und dafür gibt es nicht wenige Beispiele.
Liebe und Leid, Belohnung und Strafe: Das sind beim Sex die beiden Kehrseiten der Medaille. Jede Streicheleinheit, jeder Kuss und jeder Orgasmus wird als Belohnung verbucht. Wenn das ausbleibt, leiden wir unter »Liebesentzug«. Das kann frustrierend sein, aber auch den erotischen Ehrgeiz anspornen. Denn jeder Leidenschaft wohnt ein Sado-Maso-Prinzip inne und erhält sie am
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