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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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nach seiner Mutter zu forschen. Sie ließ ihn ziehen. Er legte Waffenrock und Rüstung an wie am Tage seiner Hochzeit und ritt auf seinem weißglänzenden Rosse fort, bis er nach Cuasan kam. Die kleine Hütte war noch da. Aber seine Mutter mit den Ziegen fand er nicht mehr vor. Er wunderte sich, wo sie wohl sein mochten oder was für ein Ende sie genommen hatten, nachdem er fort war. Er ging zu den Nachbarn, die am nächsten der kleinen Hütte wohnten. Doch keiner erkannte ihn mehr. Er war ja so verändert und trat so vornehm auf. Er fragte sie nach der alten Frau, die in dem versteckten Hüttchen gelebt hatte vor einer guten Reihe von Jahren. Sie erzählten ihm, die Frau aus jenem Häuschen von Cuasan sei vor langer Zeit gestorben und habe viel, viel Geld hinterlassen, das sie irgendwo versteckt hätte.
    »Sie starb?« fragte Seághan.
    »Ja«, sagten die Leute.
    »Mir ist’s gleich, wo sie ihr Geld versteckte, wenn sie selbst nur noch lebte!« sprach Seághan. Und damit drehte er sein Pferd herum und ritt zurück. Kein Mensch wußte, wer er war. Aber sie sahen, daß er weinte.
    Seághan kehrte nun nach Hause zurück, zum Schlosse der Riesen. Er und seine Frau lebten glücklich bis an ihr Lebensende, und nach ihnen lebten dort ihre Kinder.

Die Nacht vor dem heiligen Abend
    (Robert Reinick)
    Die Nacht vor dem heiligen Abend
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
    Und während sie schlafen und träumen
wird es am Himmel klar
und durch den Himmel fliegen
drei Englein wunderbar.
    Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der heilige Christ.
es ist so fromm und freundlich
wie keins auf Erden ist.
    Und während es über die Dächer
still durch den Himmel fliegt,
schaut es in jedes Bettlein,
wo nur ein Kindlein liegt.
    Und freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das himmlische Kind.
    Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum,
doch morgen tanzen und springen sie
um den Weihnachtsbaum.

Vom langen Winter
    (Heinrich Pröhle)
    E in kluger Mann hatte eine dumme Frau. Er kaufte einen Ochsen und trug ihr auf, während er im Sommer und Herbst auf Reisen gehen mußte, ihn fett zu füttern für den langen Winter. Sooft er einmal nach Hause kam, sagte er zu seiner Frau: »Denk an den langen Winter! Füttere mir den Ochsen recht, damit er etwas Festes vorfindet, wenn er kommt, und greife mir das Geld nicht an, das ich hier in den Schubkasten lege, denn das ist auch für den langen Winter.« Und so geht er denn wieder in seinen Geschäften auf Reisen.
    Als der kluge Mann fort ist, da kommt an einem schönen Tage im Herbst einmal ein Fleischer zu der Frau und fragt, ob sie keinen Ochsen zu verkaufen hätte. Die Frau schaut ihn an und sieht, daß er sehr lang und groß ist, und fragt, wer er denn sei. »Ich bin der Fleischermeister Winter«, antwortet er, »für mich wird gar mancher Ochse fett gemacht.«
    »Also der lange Winter«, ruft die Frau aus und sagt, ja, wenn er der lange Winter wäre, da hätten sie auch einen Ochsen für ihn, er möge nur mit in den Stall kommen, sie wolle ihm das Tier sogleich übergeben. Sie gehen also miteinander in den Ochsenstall, und der lange Winter klopft dem Ochsen so recht wohlgefällig auf sein braunes Fell und sagt, das wäre doch einmal etwas für ihn, so etwas von Ochsen wäre lange nicht für ihn gemästet worden. Da wird die Frau ganz gerührt, daß der lange Winter mit ihrem Ochsen so zufrieden ist und sagt: »Ach, lieber Herr Winter, wenn Ihr wüßtet, wie oft ich an Euch gedacht habe, sooft mein Mann fort war! Den ganzen Tag hab ich den Ochsen gepflegt und gewartet, damit Ihr ein gutes Stück Fleisch fändet, wenn Ihr kämt. Mein Mann sagte mir aber auch jedesmal, wenn er hier war: ›Frau, denke an den langen Winter.‹ O, der hält große Stücke auf Euch, das könnt Ihr mir glauben.« Der lange Winter zwickte die Frau ein wenig in die Wangen, und sie wurde in ihrem Herzen ganz glücklich darüber, von einem solchen Mann so geehrt zu werden. Da glaubte der Fleischer, jetzt sei der Augenblick gekommen, wo er mit der Frau über den Preis verhandeln müsse. Er bot ihr wenig genug, weil er sie so gut gelaunt sah. Aber die Frau sagte: »Was denkt Ihr von uns? Das ist mir und meinem Mann an der Wiege nicht gesungen, daß wir Ochsen für Geld fett machen sollen, das tun wir nur aus Liebe. Ja, ja, aus Liebe für Euch, Herr Winter, haben wir den Ochsen fett gemacht. Wir haben auch Geld

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