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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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schneiden«, stellte er fest.
    »Auch das noch!« Emma kaute auf ihrer Unterlippe. »Papa, ein Hund kann auch erfrieren. Und es ist schon dunkel!«
    »Er erfriert nicht!« Mit wütendem Gesicht verließ Karl das Wohnzimmer, und Augenblicke später klappte die Tür zu seinem Büro.
    »Er ist so gemein!« Tommi schluchzte. »Ich will Otter wiederhaben!«
    »Ich weiß, Schatz.« Andrea nahm ihn in den Arm. »Du kennst doch Papa. Er meint es nicht so.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«, fragte Emma, die zum Fenster getreten war und hinausstarrte. Die Flocken fielen dicht an dicht. Der Vorgarten und die Straße waren bereits unter einer dünnen weißen Decke verschwunden.
     
     
    Otter war nach seiner Flucht durch das Gartentor quer durchs Dorf gerannt und hatte dann den Weg eingeschlagen, der zum Wildacker führte. Nach dem ersten Schrecken hatte er diesen umrundet und seine Lieblingsstellen markiert.
    Danach hatte er eigentlich umkehren wollen, doch in seinem Kopf hallte immer wieder die Stimme seines Herrchens: »Ich will dich hier drinnen nicht mehr sehen!«
    Ich darf nicht nach Hause , sonst schimpft er. Hat er mich jetzt aus dem Rudel ausgeschlossen?
    Otter wusste es nicht und umrundete ein weiteres Mal den Wildacker. Die Angst vor weiterer Schelte hielt ihn davon ab, heim zu laufen. Also schlug er schließlich den Pfad zum Wald ein, den er erst ein- oder zweimal gegangen war. Hier roch es interessant nach anderen Hunden und Tieren, die er nicht kannte.
    Schnüffelnd tappte er von Baum zu Baum. Die Fährte eines Hasen beschäftigte ihn eine Zeit lang so sehr, dass er nicht merkte, wie er vom Weg abkam.
    Das ist aufregend! Hier gibt es ja so viel zu entdecken.
    Otter streunte durch Büsche und Unterholz, schnüffelte hier, buddelte da, fand eine Spitzmaus, die erschrocken vor ihm davonlief.
    So entfernte er sich immer weiter vom Wildacker und der Gegend, die ihm vertraut war. Langsam wurde es dämmrig und schließlich dunkel. Otter spürte wieder das Verlangen, nach Hause zu laufen.
    Ich soll doch nicht nach Hause! Aber ich will so gerne zu Tommi und Emma. Sie haben ja nicht geschimpft.
    Otter blieb stehen und blickte sich um. Er war noch nie mitten in der Nacht im Wald gewesen. Das Knarren der kahlen Aste im Wind klang unheimlich. Irgendwo raschelte es, und plötzlich sah Otter einen riesenhaften schwarzen Schatten vor sich auftauchen.
    Aufjaulend und mit eingezogenem Schwanz machte er kehrt und rannte davon. Im nächsten Moment scheute der Hirsch vor dem ungewohnten Laut und flüchtete in die entgegengesetzte Richtung.
    Auf einer kleinen Lichtung blieb Otter schließlich stehen. Sein Herz raste vor Aufregung, und erst hier merkte er, dass es zu schneien begonnen hatte. Schnee war lustig, das wusste er. Er schnappte nach ein paar Flocken und spürte dann, dass er durstig war. Und hungrig.
    Ich muss nach Hause! Da gibt es was zu fressen.
    Er drehte sich um seine eigene Achse, um herauszufinden, in welcher Richtung es nach Hause ging. Mit der Nase am Boden folgte er seiner eigenen Fährte, doch das war gar nicht mehr so einfach, denn der Schnee überdeckte inzwischen an vielen Stellen die Gerüche.
    Verwirrt blieb Otter stehen und leckte sich über die Nase, an der ein Schneehäubchen haftete.
    Hm, der Schnee ist wie kaltes Wasser. Ich habe Durst.
    Vorsichtig biss er in die weiße Pracht vor seinen Füßen und schüttelte sich.
    Das ist zu kalt!
    Dennoch schnappte er ein zweites und drittes Mal zu, bis der erste Durst gestillt war. Der Schnee in seinem Magen führte jedoch dazu, dass Otter zu frieren begann. Wieder schüttelte er sich und lief auf und ab. Ihm fiel ein, dass er ja nach Hause wollte.
    Mittlerweile konnte er in dem dichten Schneetreiben kaum mehr etwas erkennen. Die Nase wieder am Boden lief er quer über die Lichtung und wieder in den Wald hinein, jedoch in die falsche Richtung, denn seine Fährte war nun ganz verschwunden und die Dunkelheit hier im Wald beinahe undurchdringlich.
    Nach Hause, nach Hause!
    Er rannte wieder durch Unterholz und gelangte schließlich zu einem Weg.
    Endlich!
    Mit großen Sprüngen folgte Otter dem Waldweg, entfernte sich jedoch immer weiter vom Dorf. Als er es bemerkte, war er bereits gute drei Kilometer gelaufen.
    Verunsichert sah er sich in dem dunklen Wald um. Hier gab es weit und breit nur hohe kahle Stämme, die unheimlich in den finsteren Himmel ragten. Otter schüttelte sich, um den nassen Schnee abzuschütteln.
    Ich mag Wasser, aber der Schnee hier ist viel zu

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