Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
im Wald versuchen. Viel Glück!« Er schüttelte ihr die Hand und ging dann zu seinem Auto.
»Na toll.« Hannah lehnte sich gegen ihren Wagen. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Als in der Ferne irgendwo ein Schuss fiel, zuckte sie zusammen. »Mist«, fluchte sie. Sie wusste, dass um diese Jahreszeit viel gejagt wurde.
Also stieg sie ins Auto und fuhr langsam Richtung Waldrand. Weit und breit gab es keine Spur von Billa.
Auf einem kleinen Parkplatz hielt Hannah an und machte sich zu Fuß auf die Suche.
Im Wald war es beinahe totenstill. Lediglich zwei Krähen unterhielten sich krächzend irgendwo in den Baumwipfeln.
»Billa!«, rief Hannah und lauschte dem Schall ihrer Stimme nach. »Komm her, mein Mädchen! Wo steckst du denn?«
Doch Billa blieb verschwunden. Hannah ging fast einen Kilometer den Waldweg entlang und rief immer wieder, doch schließlich sah sie ein, dass es sinnlos war, und kehrte um.
Im nächsten Moment fing es an zu regnen. Erst fielen nur ein paar vereinzelte Tropfen, doch schon wenig später ergossen sich wahre Sturzbäche aus den Wolken.
»Verdammt!«, fluchte Hannah und rannte los.
Leon war auf dem Weg zu einem der östlichen Waldstücke, um dort den Fortgang der Beseitigung der Sturmschäden zu überprüfen, als er am Waldrand Hannahs Auto stehen sah. Er lenkte seinen Jeep an den Wegrand und stieg aus.
Ob Hannah mit Billa unterwegs war? Ein skeptischer Blick zum Himmel bestätigte ihm, dass das heute keine gute Idee war. Er blickte sich um und ging dann langsam den Waldweg entlang. Als die ersten Regentropfen fielen, schlug er die Kapuze seines Parkas hoch und blieb stehen. Eigentlich hatte er ja keine Zeit, nach Hannah zu suchen. Und warum auch? Schließlich war sie eine erwachsene Frau und durchaus in der Lage, sich vor dem Regenguss in Sicherheit zu bringen. Und das sollte auch er so schnell wie möglich tun.
»Du machst dich schon wieder lächerlich«, murmelte er und machte widerstrebend kehrt. In diesem Moment hörte er hinter sich Hannahs Stimme.
»Entschuldigung! Hallo, warten Sie doch bitte! Oh, Sie sind es.« Als Leon sich zu ihr umdrehte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihr Mantel war vollkommen durchnässt, und ihr Haar klebte in nassen Strähnen um ihr Gesicht.
Hannah bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen. »Sie haben nicht zufällig Billa irgendwo gesehen?«
Leon schüttelte überrascht den Kopf. »Nein. Ist sie Ihnen wieder ausgerissen?«
»Sie ist vorhin aus meinem Auto verschwunden.« Hannah wischte sich mit den Fingern über die Stirn und verfluchte den Regen, der ihre Frisur ruiniert hatte. »Ich habe keine Ahnung, wo sie hingelaufen sein könnte.«
»Sie ist aus dem verschlossenen Auto verschwunden?« Leon trat einen Schritt auf Hannah zu. »Sie sind ganz nass.«
»Sie werden auch nass, wenn Sie noch länger da stehen«, erwiderte Hannah. Langsam wurde ihr kalt, und sie unterdrückte ein Schaudern.
»Kommen Sie, Sie müssen sich erst einmal abtrocknen und aufwärmen«, entschied Leon und reichte ihr seine Hand.
»Aber ich muss Billa suchen.«
»Hannah, Sie werden sich erkälten, wenn Sie in den nassen Klamotten herumlaufen.« Er nahm sie einfach bei der Hand und zog sie mit sich zu den Autos. »Fahren Sie hinter mir her. In meinem Haus können Sie warten, bis der Regen nachlässt. Und dann suchen wir gemeinsam nach Billa.«
»Also gut.« Hannah sah ein, dass Leon recht hatte. Der Regen wurde immer stärker, und auch der Wind hatte weiter aufgefrischt. Sie setzte sich mit klappernden Zähnen hinter das Steuer ihres Wagens und folgte Leon, der seinen Jeep über einen asphaltierten Wirtschaftsweg zur Rückseite des Forsthauses lenkte.
Als sie vor dem halbhohen Jägerzaun, der das Grundstück umgab, anhielten, erlebte Hannah die zweite Überraschung des Tages. »Billa!« Sie sprang aus dem Auto.
Die Hündin kam ihnen schwanzwedelnd durch die offen stehende Gartenpforte entgegen und umtänzelte sie freudig.
»Was machst du denn hier?« Hannah ging in die Hocke und streichelte Billa erleichtert.
»Sie scheint ein gutes Gedächtnis zu haben«, meinte Leon und streichelte der Hündin ebenfalls über den Kopf.
Fragend blickte Hannah zu ihm auf.
Er lächelte. »Anscheinend hat sie sich daran erinnert, dass sie kürzlich erst hier war, und wollte mich besuchen.«
»Finden Sie das nicht ungewöhnlich?« Hannah erhob sich wieder. »Sie befreit sich aus einem geschlossenen Auto, um hierher zu laufen?«
»Vielleicht hat sich jemand
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