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Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)

Titel: Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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herzurichten. Er schüttelte die Erinnerung ab. »Als ich noch kein Bett hier hatte«, schloss er und klappte die Liege auseinander.
    »Schlafe ich heute Nacht da drauf?«, wollte Paula wissen.
    »Jawohl, junge Dame, das ist Euer Lager für die Nacht.« Er verbeugte sich spielerisch vor ihr.
    Paula kicherte, und die Kinder sahen zu, wie Leon Bettwäsche, eine Decke und ein Kissen aus einem Schrank im Flur holte und die Liege mit geübten Händen in ein gemütliches Bett verwandelte. Da sie sich noch immer etwas unwohl fühlte, schnappte sich Hannah das Kissen und den Bezug, um wenigstens ihre Hände zu beschäftigen.
    Danach legte Leon noch einen von Marios Schlafanzügen heraus und zeigte Hannah das Badezimmer.
    Paula und Mario protestierten lautstark, als sie zu Bett geschickt wurden, und gaben erst Ruhe, nachdem Hannah versprochen hatte, ihnen noch etwas vorzulesen.
    Mario zog ein dickes Märchenbuch aus dem Regal neben seinem Bett und drückte es ihr in die Hand.
    Leon lächelte ihr zu. »Ich mache dann mal das Gästezimmer fertig.«
    Während Hannah den Kindern, die sich gemütlich in ihre Decken gekuschelt hatten, das Märchen von Aladin und der Wunderlampe vorlas, hörte sie Leon in Nebenzimmer rumoren und den Regen, der vom Wind gegen die Fensterscheiben gepeitscht wurde. Kurz darauf ging Leon am Kinderzimmer vorbei und zwinkerte ihr zu, dann hörte sie seine Schritte auf der Treppe.
    Plötzlich war sie froh, durch das Vorlesen noch eine Weile im Kinderzimmer bleiben zu können, und ließ sich noch zu einem zweiten Märchen überreden. Doch als sie die Geschichte beendet hatte, waren beide Kinder selig eingeschlummert, und sie hatte keine Ausrede mehr, hier oben zu bleiben.
    Wieder schimpfte sie mit sich selbst. Sie stellte sich schlimmer an als ein Teenager! Es wurde wirklich Zeit, dass sie aufhörte, Angst vor sich selbst zu haben.
    Sie straffte die Schultern und ging entschlossen die Treppe hinunter. Leon hatte eine Flasche Wein geöffnet und saß auf der Couch. Bis auf eine kleine Leselampe hatte er alle Lichter gelöscht, so dass das Feuer im Kamin einen romantischen Schein verströmte. Billa lag noch immer dekorativ zusammengerollt auf dem Sessel.
    Hannah blieb in der Wohnzimmertür stehen. »Es fehlt nur noch irgendeine schnulzige Musik, dann könnte ich meinen, ich wäre in einem Film gelandet«, sagte sie.
    Leon lachte. »Findest du? Ich kann gerne Musik anmachen, aber mit gefällt das Knacken des Feuers viel besser.« Er winkte sie zu sich. »Setz dich! Ich falle schon nicht über dich her.«
    Nun noch verlegener ließ Hannah sich neben ihm nieder und nahm das Glas, das er ihr hinhielt. Sie nippte daran und bemühte sich nach Kräften, sich zu entspannen. »Ein guter Wein«, meinte sie. »Geht der auch auf dein Konto des allzeit bereiten Pfadfinders, oder hattest du den nur zufällig im Haus?«
    Leon verzog gequält das Gesicht. »Ich hatte dich doch gebeten, das zu vergessen! Jetzt glaubst du mir bestimmt nicht, wenn ich dir erzähle, dass ich diesen Wein tatsächlich nur zufällig hier habe. Ein Bekannter hat ihn mir vor einiger Zeit geschenkt, nachdem ich ihm geholfen hatte, sein Auto aus dem Graben zu ziehen.« 
    Hannah trank erneut einen Schluck und hoffte, der Alkohol würde ihr helfen, lockerer zu werden. »Nun, da ich das schlechte Wetter nicht bestellt habe, um uns hier einzuquartieren, und auch nicht glaube, dass du so einen guten Draht zum Wettergott hast, vermute ich, du sagst tatsächlich die Wahrheit.« Sie lächelte, erschrak jedoch leicht, als er ihr das Glas plötzlich wieder abnahm und auf den Couchtisch stellte.
    »In diesem Punkt vielleicht.« Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und ließ seine Finger dann in ihren Nacken wandern. »Aber in einer anderen Sache habe ich nicht ganz die Wahrheit gesagt.« Er beugte sich ein wenig zu ihr vor und knabberte an ihren Lippen. »Im Augenblick hält mich nämlich nur meine gute Erziehung davon ab, nicht doch über dich herzufallen.« Er zog sie näher zu sich und küsste sie.
    »Bist du sicher, dass wir das tun sollten?«, fragte Hannah ein wenig atemlos, als er ihre Lippen für einen Moment wieder freigab.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das bin ich nicht. Und du?«
    »Ich auch nicht.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn erneut.
    Sie bemerkten beide nicht, dass Billa sie seit einiger Zeit von ihrem Sessel aus beobachtete. Und ebenso wenig fiel ihnen auf, dass die Hündin nun mit einem Satz zu Boden sprang,

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