Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Kopf, überlegte aber bereits, was sie nun tun und wen sie zuerst verständigen musste.
»Diesmal warte ich nicht, bis mir der liebenswerte Herr Marbach seinen Onkel schickt«, beschloss sie, eilte nach oben und holte sich die Gelben Seiten hervor. Nur wenige Minuten später hatte sie einen Handwerker gefunden, der ihr versprach, sofort zu kommen. Und erst als der Mann den Schaden begutachtet, ihr einen groben Kostenvoranschlag gemacht und bereits mit der Arbeit begonnen hatte, wählte sie die Handynummer ihres Vermieters.
»Marbach?«, kam es Augenblicke später, unterlegt von dem typischen atmosphärischem Rauschen und Knacken, aus ihrem Hörer.
Sie blickte genervt zur Decke. »Hallo, hier ist schon wieder Mayer. Es tut mir leid, dass ich Sie dauernd belästige, aber ich habe hier ein ziemliches Problem.«
Als Antwort kam ein abgehacktes und unverständliches Gemisch aus Stimme und Rauschen.
»Ich habe einen Wasserrohrbruch im Keller«, sagte sie und hoffte, er würde sie besser verstehen als sie ihn.
»... nicht sein«, kam es vom anderen Ende. »... Leit... alle in Ord...«
»Dann kommen Sie mal her und sehen sich die Kellerwand an!«, fauchte Hannah. »Da ist gar nichts in Ordnung.« Im Hintergrund hörte sie das Aufheulen eines Motors und ein Quietschen, das sie nicht zuordnen konnte.
»... mehr hier rüber!«
Erschrocken hielt Hannah den Hörer ein Stück vom Ohr weg, da ihr Vermieter diesen Befehl laut gebrüllt hatte.
»... hören Sie ... jetzt nicht. Keine Lust ... schon wieder ... schicke Ihnen ...«
Hannah platzte der Kragen. »Was soll das heißen, Sie haben keine Lust, sich darum zu kümmern? Es ist Ihr Haus! Sie haben es mir vermietet, und ich bin davon ausgegangen, dass es auch bewohnbar ist. Setzten Sie gefälligst Ihren Hintern in Bewegung und schauen sich den Schaden an!«
Die Antwort war wieder nicht zu verstehen.
Hannah schnaubte erbost. »Und Sie brauchen Ihren armen Onkel gar nicht zu bemühen. Ich habe bereits einen Handwerker hier, der den Schaden behebt. Die Rechnung geht aber an Sie. Das sollten Ihnen klar sein.«
»... unverschämt werden ... kann auch ... anderen Ton reden«, kam trotz der ständigen Störungen hörbar aufgebracht die Antwort.
Hannah schüttelte fassungslos den Kopf. »Nun hören Sie mir mal gut zu! Ich bin keinesfalls unverschämt, und ich habe ja wohl das Recht und die Pflicht, Sie darüber zu informieren, dass das Haus, das Sie mir vermietet haben, eine Bruchbude ist. Sie als Vermieter haben dafür Sorge zu tragen, dass die Wasserinstallationen alle funktionieren. Im Keller ist ein Rohrbruch; ich habe einen Handwerker damit beauftragt, das zu reparieren, und Sie bezahlen die Rechnung. Ich hoffe doch wohl, dass diese Postfachadresse, die Sie im Mietvertrag angegeben haben, noch stimmt.«
»Was hat... Adresse damit...«
»Himmel, ich werde Ihnen die Rechnung zuschicken! Aber wenn die Adresse genauso falsch ist, wie die Festnetzrufnummer, die Sie angegeben haben ...«
»Die Adresse ... korrekt... von mir aus schicken ... ein andermal ... jetzt zu tun. Dieses blöde Haus ... letzten Nerv.«
»Wissen Sie was? Rutschen Sie mir doch den Buckel runter!«, schimpfte Hannah und unterbrach die Verbindung. Fuchsteufelswild ging sie in der Küche auf und ab. »So eine Frechheit! Nennt mich unverschämt, dabei ist er es, der sich unmöglich benimmt. Na warte, wenn ich den Kerl in die Finger kriege!«
Sie blieb stehen, als Billa vor ihr auftauchte und beschwichtigend winselte. Hannah bemühte sich um Ruhe und ging vor der Hündin in die Hocke. »Ist schon gut, meine Süße. Du kannst nichts dafür. Dieser blöde Kerl regt mich nur dermaßen auf! Vermietet mir ein Haus, das fast auseinanderfällt, und tut dann so, als wolle ich ihm nur die Zeit stehlen. Hätte er die Bude mal vorher richtig renoviert.« Sie streichelte Billa, die sogleich den Kopf auf ihr Knie legte. »Dann hätten wir die ganzen Probleme jetzt nicht. Eigentlich müsste ich mich ja beim Mieterbund beschweren. Oder sofort wieder ausziehen. Aber das geht nicht so einfach. Wo soll ich denn so schnell eine passende Wohnung oder ein anderes Haus finden?«
Billa hob den Kopf wieder und leckte ihr übers Kinn.
Hannah lächelte. »Ja, stimmt, und aus der Stadt will ich jetzt natürlich auch erstmal nicht weg.« Sie setzte sich kurzerhand auf den kleinen Läufer unter sich und knuddelte Billa. »Du magst Leon auch, nicht wahr?«
Billa schnaufte und legte sich quer über Hannahs Schoß.
»Ich
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