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Weihnachtsengel gibt es doch

Weihnachtsengel gibt es doch

Titel: Weihnachtsengel gibt es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Schüler. Sie sah, dass Eddie sich weggedreht hatte und sich mit der Musikanlage neben der Bühne beschäftigte. „Kamerascheu?“, fragte sie.
    „Ja, so bin ich.“
    „Wissen Sie, wie die Anlage funktioniert?“
    „Ich kann es versuchen.“
    „Kann ich helfen? Ich bin ziemlich gut mit solchen Sachen.“
    „Ihr Bibliothekare“, sagte er. „Nur eine Stufe unter Superhelden.“ Er lachte, als er ihren Gesichtsausdruck sah. „Machen Sie sich keine Sorgen, ich bekomme das schon hin.“
    Maureen hoffte, dass die Kamera nicht gerade auf sie gerichtet war und ihr Erröten aufnahm. Er war ein ausgebildeter Musiker, als sollte er wohl wissen, was er tat. Sie ließ ihnallein, und er stöpselte die Anlage zusammen und probierte sie aus. Bereits jetzt konnte sie sehen, dass sie vollkommen unterschiedliche Stile hatten. Er stürzte sich einfach kopfüber in eine Aufgabe, frei nach dem Motto „Versuch und Irrtum“. In diesem Fall war es eine gute Arbeitsteilung, denn sie wäre immer noch damit beschäftigt, die Bedienungsanleitung zu le sen.
    Sie klemmte einen Beurteilungsbogen auf ihr Klemmbrett und bereitete auch eins für ihn vor. „Ich habe hier je eine Spalte für Name und Telefonnummer des Vorsprechenden, eine für die mögliche Rolle, für die er infrage kommt, und eine, in der wir uns Notizen machen können.“
    Er nickte, nahm ihr das Klemmbrett aber nicht ab. „Okay. Aber ich brauch das nicht.“
    „Ich erwarte, dass mehrere Leute für die gleiche Rolle vorsprechen. Wie wollen Sie sich an die Einzelnen erinnern?“
    „Darum kümmern Sie sich doch.“
    „Ich würde aber auch gerne Ihre Meinung hören“, sagte sie.
    „Meine Meinung ist, dass ich Leute nicht auf einem Blatt Papier beurteilen muss.“
    „Haben Sie hiermit ein echtes Problem, oder versuchen Sie nur, mir auf die Nerven zu gehen?“
    „Problem“, sagte er, ohne zu zögern. „Die Nerven sind nur ein Bonus.“
    Sein Geständnis überraschte sie. „Was ist das für ein Problem?“
    „Es ist schon schwer genug, auf einer Bühne zu stehen. Das vor einer Gruppe Streber mit Klemmbrettern zu tun macht es nur noch schwerer.“
    „Sie sprechen aus Erfahrung, oder?“
    „Und wenn? Hören Sie, wie wäre es, wenn Sie die Dinge auf Ihre Art tun und ich auf meine, und am Ende vergleichen wir unsere Notizen und Eindrücke.“
    Sie hätte weiter mit ihm diskutiert, wenn nicht in diesem Moment Ray Tolley gekommen wäre, der ihnen beim Vorsprechen helfen wollte. Ray, der Klavier spielte, war direkt von der Arbeit gekommen und trug noch seine Uniform. Den Kindern fielen bei seinem Anblick beinahe die Augen aus dem Kopf. Einige der Highschoolschüler schauten etwas unbehaglich drein. Maureen fragte sich, ob Eddie sich in Rays Gegenwart auch unbehaglich fühlte. Aber sie schienen befreundet zu sein; Eddie ging zu Ray und half ihm, sein Keyboard aufzubauen.
    Ein paar Minuten später stand Maureen an der Tür und begrüßte die Leute, die zum Vorsprechen gekommen waren. Eltern und ihre Kleinen, die Bethlehem bevölkern würden; ältere Schüler aus der Middle- und Highschool, die die Sprech- und Singrollen besetzen würden. Sie staunte über die Menge älterer Schüler, obwohl sie wusste, dass viele nur hier waren, weil sie dafür ein paar Freistunden in der Schule und ein paar Punkte für den Dramakurs oder den Chor bekamen. Sie versuchte herauszufinden, ob Cecil Byrne unter den Highschoolschülern war. War er der still aussehende Junge mit dem Schottenpulli? Der im Hockey-Trikot? Der Angeber mit den hochgegelten Haaren? Sie hoffte, dass er der Herzensbrecher war, der inmitten von ihn anbetenden Mädchen saß, aber nach dem, was Mr Byrne ihr erzählt hatte, war das eher unwahrscheinlich.
    Es war am Anfang etwas chaotisch, alles zu organisieren, aber schließlich hatte sie es geschafft, dass die Eltern in den letzten Reihen saßen und die Kinder nach Alter geordnet in den vorderen Reihen, sodass die jüngsten am ehesten wieder fertig waren. Die Filmcrew hielt Wort und sich im Hintergrund, obwohl die Kamera die ganze Zeit lief.
    Maureen stellte sich vor die versammelte Gruppe und tippte auf das Mikrofon. „Ich freue mich, dass ihr alle hier seid. Jeder, der bei diesem Krippenspiel mitmachen will, sollseine Chance erhalten. Das Vorsprechen wird uns zeigen, wo jeder von euch hineinpasst.“ Sie hatte diese kleine Ansprache bis zur Erschöpfung einstudiert. Ihr Ziel war es, jeden Schüler auf irgendeine Weise teilnehmen zu lassen. Sie wusste, dass sie damit von

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