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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Nacht ihrer Zeugung getrunken hatten.
    Gerade, als Bob zum zweiten Mal auf sein Mikrophon klopfte, um anzukünden, dass er mit der Auktion beginnen wollte, kam BeBe aus dem Anhänger geschlendert.
    »Sieht gut aus«, sagte sie knapp und sah sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand lauschte.
    »Du hast einen Wein gefunden, bei dem ich mitbieten sollte?«
    »Mm-mm. Auf jeden Fall«, sagte sie. »Pass auf, wenn er den Wein in der Reihenfolge versteigert, in der er aufgelistet ist …«
    »Das wird er. Bob macht immer alles der Reihe nach.«
    »Okay. Der Wein hat die Listennummer zwölf. Also pass gut auf. Halt deine Bietertafel bereit und dann los.«
    »So gut?«
    »Es ist ein 1970er Château Pétrus Pomerol«, flüsterte BeBe. »Der Wine Spectator empfiehlt, unbedingt zu kaufen.«
    »Richtiger Jahrgang, richtige Farbe«, sagte ich und nickte anerkennend.
    »Da ist noch eine Sache, die ich dir sagen muss«, fügte sie hinzu. »Er ist nicht billig.«
    »Es ist Daniels Weihnachtsgeschenk«, entgegnete ich. »Geld spielt keine Rolle.«
    »Gut. Denn die letzte Flasche, die von diesem besonderen Jahrgang verkauft wurde, ging für tausend Dollar weg.«

15
    »Leute«, intonierte Trader Bob, »hier sind die Grundregeln für die heutige Auktion. Alle Weinflaschen werden wie gesehen verkauft. Ich übernehme keine Garantie, dass irgendeine davon auch nur genießbar ist.«
    Gekicher und schallendes Gelächter waren auf dem Feld zu hören. Mittlerweile war die Sonne zum Vorschein gekommen, doch es war immer noch kühl, und ich war froh, dass ich meine dicke Jeansjacke mit den großen, aufgesetzten Taschen angezogen hatte, in die ich ein paar Müsliriegel, mein Scheckheft und meine Brieftasche gestopft hatte.
    »Aufgrund der Besonderheit dieser Auktion und auf Bitte der Eigentümerfamilie«, fuhr er fort, »werden wir strikt darauf achten müssen, dass Sie das, was Sie kaufen, auch heute mitnehmen. Und wir akzeptieren weder Schecks noch Kreditkarten.«
    »Nein!« Ich schnappte nach Luft. BeBe sah mich alarmiert an.
    »Sie nehmen immer Schecks«, sagte ich. »Und auf dem Werbezettel stand nichts davon, dass sie heute nur Bargeld akzeptieren. Also … Scheiße.«
    »Außerdem«, fuhr Bob fort, »dürfen auf unserem Firmengelände heute ausschließlich Kaffee und Limonade getrunken werden, weil ich nicht will, dass mir der Sheriff auf die Pelle rückt.«
    Er gab einem seiner Helfer, die emsig einen immer höher werdenden Hügel aus Pappkartons mit Wein um ihn herum aufstapelten, ein Zeichen. Dann griff er nach einer schlanken, grünen Flasche und hielt sie ins Licht.
    »Fangen wir mit dieser kleinen Schönheit hier an. Es ist ein …« Er runzelte die Stirn, schob sich die Brille auf die Nasenspitze und schielte auf das Etikett.
    »Ach zum Teufel«, sagte er schließlich. »Es ist die erste Flasche, Position Nummer eins in Ihrem Katalog.«
    BeBe verdrehte die Augen und zog eine Grimasse. »Liebfraumilch. Und noch dazu ein ziemlich mittelmäßiger Jahrgang. Gut, dass der Typ, der das Zeug gesammelt hat, gestorben ist, ehe er von seinen Weininvestitionen hätte leben müssen.«
    »Wir haben hier drei Kartons von dem Zeug«, sagte Bob geschmeidig. »Und ich nehme einen Preis für alle drei. Also, was haben wir da? Zwölf Flaschen pro Kiste, macht sechsunddreißig Flaschen, sagen wir also dreißig Dollar die Flasche.«
    »Lass es bleiben«, sagte BeBe.
    »Ich runde es auf einen Tausender für den ganzen Posten«, sagte Bob. »Kommt schon. Einmal zahlen, sechsunddreißig Flaschen reines Trinkvergnügen. Wer geht mit?«
    Das Publikum blieb stumm.
    »Zwanzig pro Flasche?«, fragte Bob. »Siebenhundertachtzig. Höre ich siebenhundertachtzig?«
    Trader Bob legte die Hand ans Ohr. »Verdammt still da draußen. Seid ihr alle wach oder schlaft ihr euren Rausch aus?«
    Er wechselte einen fragenden Blick mit Leuveda.
    »Frag mich nicht«, sagte sie gedehnt. »Du weißt doch, dass ich nur selbstgemachte Kalte Ente trinke.«
    »Gebt mir zehn«, drängte Bob. »Dafür bekommt man heute doch kaum noch etwas. Und denkt nur an die Weihnachtsfreuden, die ihr damit bereiten könnt.«
    Die Menge reagierte mit ohrenbetäubender Gleichgültigkeit. Das Einzige, was ich außer BeBes verächtlichem Schnauben hörte, war das gleichmäßige, hypnotisierende Klappern von Kittys Stricknadeln.
    »Fünf?« Bob presste eine Hand an die Brust, als hätte jemand ein Messer hineingestoßen, doch noch immer hob niemand seine Bietertafel.
    »Also gut«, sagte er

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