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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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würde jemals irgendetwas ahnen. Unfassbar, was ihr widerfahren war ... Lautlos konnte sich jemand an sie heranpirschen, ohne dass sie es merkte ...
    Und dann hörte sie es – polternde Schritte, Männerstiefel, ein Stimmengewirr, darunter Toms Stimme. Also sollte sie doch noch gerettet werden. Erleichtert dankte sie dem Himmel.
    „Von da drüben kam der Ruf“, meinte ein Mann.
    „Dort sehe ich nichts.“ Francesca erkannte die Stimme ihres Bruders.
    „Schau eben genauer hin, zum Teufel!“, stieß ein anderer hervor.
    Hinter den Hummerfangkörben tauchte ein dunkler Schatten auf. Als die Wolken auseinanderglitten, sah Francesca im bleichen Mondschein etwas Silbernes glänzen.
    „Was haben wir denn da?“ Die Ruhe in der Stimme lenkte nicht von ihrem bedrohlichen Klang ab.
    Unbehaglich betrachtete Francesca den Sprecher, einen hochgewachsenen, dünnen weißhaarigen Mann. In seiner schmalen Hand hielt er einen Spazierstock mit Silbergriff.
    Ihr Angreifer, an dessen Körper sie gepresst wurde, erstarrte plötzlich, und er drückte seine Hand noch fester auf ihren Mund. Dann ging er zu den gestapelten Hummerfangkörben – zu den Männern, die schweigend danebenstanden und die Ereignisse verfolgten. „Seht doch, was ich gefunden habe.“ Diesmal flüsterte er nicht, Francesca bemerkte seine kultivierte Sprechweise. Offenbar war er ein gebildeter Gentleman.
    Vier Männer musterten sie, darunter Tom. Im Mondlicht wirkte sein Gesicht unnatürlich blass. Flehend erwiderte er ihren Blick, und in diesem Moment erschien er ihr jünger als seine achtzehn Jahre. Wie entsetzt er war, spiegelte seine Miene deutlich wider.
    „Erledigt sie“, befahl der Mann mit dem Gehstock. „Für so etwas fehlt uns die Zeit.
    Jetzt ist die Ebbe genau richtig, um hinauszusegeln.“ Auch er drückte sich gewählt aus – ein weiterer Gentleman.
    „Nein!“, protestierte Tom etwas zu energisch.
    Francesca beobachtete, wie der weißhaarige Mann sich zu ihrem Bruder umdrehte und ihn musterte.
    Nervös zuckte Tom die Achseln. „Sie ist nur ein Mädchen, und sie wird nichts verraten.“
    „Mit einem Schlitz in der Kehle sicher nicht“, meinte ein kleiner Mann. Seine Augen glitzerten bösartig.
    „Ja, Mr White und Weasel haben völlig recht“, sagte ein anderer im Hintergrund der Gruppe. „Wir dürfen nicht riskieren, dass sie alles verbockt. Hier geht’s um die Weihnachtsfracht. Zu viel steht auf dem Spiel.“
    „In der Tat, zu viel“, bestätigte der Mann mit dem Spazierstock.
    Tom trat einen Schritt vor, und Francesca empfand eine so beklemmende Angst wie nie zuvor in ihrem Leben. Denn nicht nur sie schwebte in Lebensgefahr, sondern auch ihr Bruder.
    „Das dürft ihr nicht tun, sie ist ...“, begann er.
    Doch der Mann, der Francesca immer noch festhielt, ließ ihn nicht ausreden. „Das Letzte, was wir brauchen, wäre ein Konstabler, der hier unten herumschnüffelt.“
    „Und was sollen wir machen?“, fragte der kleine Mann namens Weasel.
    „Lassen Sie die junge Frau los!“, verlangte Tom.
    „Damit sie überall ausplaudert, was sie gesehen hat?“, erwiderte der Weißhaarige.
    „Allmählich gewinne ich den Eindruck, du bist hier fehl am Platz, Linden. Nur erwachsene Männer eignen sich für dieses Geschäft, keine grünen Jungen.“
    „Die Lösung des Problems ist ganz einfach“, erklärte der Mann hinter Francesca.
    „Nehmen wir sie mit.“
    Mühsam schluckte sie.
    „Eine Frau an Bord bringt nur Pech“, murrte jemand.
    „Und der Konstabler, der bei unserer Rückkehr hier warten wird, etwa nicht?“, konterte der Mann, der sie festhielt, gedehnt. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
    Weasel schnaufte röchelnd. „Was machen wir, Mr White?“
    Schwerfällig stützte sich der weißhaarige Mann auf seinen Gehstock. „Wie Mr Black gesagt hat, wir nehmen sie mit. Brechen wir auf, Gentlemen, nutzen wir die Ebbe.“
    Er wies mit dem Stock auf Francesca und ihren Angreifer. „Nach Ihnen, Mr Black.“
    „Danke, Mr White“, antwortete Mr Black.
    Plötzlich fühlte sie sich wie in einem albernen Spiel. Halb ging sie, halb wurde sie die Laufplanke zur „Swift“ hinabgetragen. Sie wehrte sich nicht – klug genug, um zu erkennen, dass es sinnlos wäre. Stattdessen sparte sie ihre Kräfte, für was immer an Bord mit ihr geschehen mochte. Denn sie fürchtete, dort würde sie alle Energien brauchen, die in ihr steckten.
    Sobald sie die „Swift“ betreten hatten, wurden die Taue losgemacht. Lautlos glitt sie aus dem winzigen

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