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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Schreibmaschine eingespannt und hinterher wieder herausgezogen hat. Es
sei denn, er hätte Handschuhe getragen, als er den Brief getippt hat.« Er reichte den Brief an Carlson weiter.
    »Lassen Sie uns rekapitulieren«, sagte Ryan. »Wir wissen, dass mindestens zwei Personen beteiligt waren. Eine davon ist Lucas Wohl. In der Nacht der Entführung wollte die Babysitterin in das Schlafzimmer der Zwillinge gehen, weil eines der Mädchen geweint hatte. Sie wurde von hinten angefallen, als sie sich auf dem Flur im oberen Stockwerk befand. Sie glaubt, dass eine zweite Person bei den Kindern im Schlafzimmer gewesen sein muss, als sie angegriffen wurde. Zudem wissen wir, dass bei der Lösegeldübergabe zwei Männer beobachtet wurden, die das Geld zum Auto getragen haben.«
    »Glauben Sie, dass einer von beiden dieser Kater Karlo war?«, fragte Gunther.
    »Nein, ich glaube, Kater Karlo ist ein dritter Mann, derjenige, der bei der ganzen Sache das Kommando hatte, aber nicht bei der eigentlichen Entführung dabei war. Das ist allerdings nur so ein Gefühl.«
    »Meiner Meinung nach müsste noch eine weitere Person beteiligt gewesen sein«, sagte Walter Carlson. »Eine Frau. Als Kelly wieder zu Hause war, hat sie im Schlaf zwei Namen erwähnt, ›Mona‹ und ›Harry‹. Der Vater saß am Bett und hat das gehört. Die Frawleys sagen, weder der eine noch der andere Name komme in ihrem Bekanntenkreis vor. Harry könnte also der Name des anderen Entführers sein, und Mona könnte eine Frau sein, die auf die Kinder aufgepasst hat.«
    »Dann können wir also feststellen, dass wir mindestens zwei, vielleicht sogar drei Beteiligte außer Lucas Wohl suchen: den zweiten Kidnapper, der vielleicht auf den Vornamen Harry hört, und eine Frau, deren Vorname vielleicht Mona lautet. Und wenn keiner von diesen dreien Kater Karlo ist, dann suchen wir auch noch eine vierte Person«, sagte Ryan.

    Das leichte Kopfnicken der anderen bestätigte ihm, dass sie seiner Meinung waren. »Was uns zur Frage der Verdächtigen führt«, fuhr er fort. »So wie ich die Sache sehe, haben wir bisher vier. Da ist zum einen Steve Frawleys Halbbruder Richard Mason, der neidisch auf Steve ist, vielleicht eine Schwäche für Margaret hatte, Franklin Bailey kennt und gelogen hat, als er behauptete, in Las Vegas gewesen zu sein. Dann haben wir Franklin Bailey selbst. Des Weiteren Norman Bond, den Mann bei C.F.G.&Y., der Steve in die Firma geholt hat, der in Ridgefield gewohnt hat, dessen früheres Leben viele Parallelen zu dem von Steve aufweist, der mehrere Nervenzusammenbrüche hatte und der von seiner Ex-Frau als ›seiner verstorbenen Frau‹ gesprochen hat.«
    Ryans Lippen wurden schmal. »Schließlich haben wir noch Gregg Stanford, der bei C.F.G.&Y. heftig gegen den Vorschlag, das Lösegeld zu bezahlen, opponiert hat, dessen Ehe mit seiner reichen Gattin angeblich auf der Kippe steht und der vor einiger Zeit Lucas Wohl als persönlichen Fahrer beschäftigt hat.
    Wenn wir damit fertig sind, diese vier – Mason, Bailey, Bond und Stanford – zu durchleuchten, werden wir wahrscheinlich wissen, mit wie viel Monaten sie ihr erstes Wort gesagt haben und was ihre Lieblingsfarbe ist. Da bin ich ganz sicher. Nur bedeutet das nicht, dass wir damit schon aus dem Schneider sind. Es könnten auch weitere Personen in die Sache verwickelt sein.«
    »Wir sind bislang von der Tatsache ausgegangen, dass sich einer der Entführer im Haus der Frawleys ausgekannt haben muss«, sagte Gunther. »Unsere Jungs gehen gerade die Akten des Maklerbüros durch, um zu prüfen, ob sich irgendwelche Verbindungen ergeben. Abgesehen davon habe ich mit dem Kollegen der New Yorker Polizei gesprochen, der als Erster bei Kelly war. Er hat mich auf ein paar interessante Punkte hingewiesen. Kelly trug einen Schlafanzug, von dem wir jetzt wissen, dass es derselbe war, den sie bereits am Abend der
Entführung getragen hatte, aber er war ziemlich sauber. Kein dreijähriges Kind ist in der Lage, dieselben Sachen fünf Tage lang zu tragen, ohne dass sie aussehen, als hätte es sie fünf Monate angehabt. Das bedeutet, dass jemand ihr andere Kleidung angezogen hat oder diesen Schlafanzug mehrmals gewaschen und getrocknet hat. Für mich hört sich das so an, als ob eine Frau beteiligt gewesen sein muss.«
    »Das Gefühl habe ich auch«, stimmte Carlson zu. »Eine andere Frage ist: War es wirklich Lucas Wohl, der Kelly in diesem gestohlenen Auto zu dem Parkplatz gefahren hat? In diesem Fall hat sie vielleicht

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