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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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müssen.«
    Sie blinzelte ihre Tränen fort, wußte, daß sie nicht nur aus Kummer über ihre Eltern kamen, sondern auch um ihrer selbst willen. Sie hatte eine Ehe wie die ihrer Eltern gewollt. Tatsächlich hatte sie geglaubt, die auch führen zu können. Die Erwartung hatte ihr Scheitern noch erdrückender gemacht.
    Ihr Großvater räusperte sich. »Dein Mann ist nicht so, wie ich erwartet hatte. Er wirkt ausgeglichen.«
    »Colin und ich waren sehr jung, als wir heirateten. Ich will nicht leugnen, daß er eine wilde Phase hatte, aber seinen Verpflichtungen gegenüber seiner Familie und seinen Männern ist er stets nachgekommen.« Das war die Wahrheit.
    Ebenso war es Wahrheit, was sie sagte, als sie fortfuhr: »Sollte ich deine Erbin werden, verspreche ich, daß Colin kein Leid über Skoal oder seine Bewohner bringen wird.«
    »Davin sagt, er habe einige vernünftige Bemerkungen darüber gemacht, wie mein Land bebaut wird und welche Änderungen gut sein könnten.«
    »Er hat ein beeindruckend umfassendes Wissen.«
    Anders als Colin, war Michael auf einem großen Gut aufgewachsen, und offensichtlich hatte er genau zugeschaut, wie es geführt wurde. Da sie nicht weiter über ihren Mann sprechen wollte, fuhr sie fort: »Davin verwies auf Bone und erzählte von seiner Geschichte. Ist es wirklich ein so vom Pech verfolgter Ort?«
    »Seine Vergangenheit spricht für sich. Neben den Raubzügen der Wikinger und ansteckenden Krankheiten, war Bone immer bei Piraten und Schmugglern beliebt. Davin soll dir einen guten Schiffer besorgen, damit du auf einen Besuch hinüberfahren kannst. Die größte Seehöhle der Inseln ist am Westende.« Er lächelte bei der Erinnerung daran. »Sie ist sehr ungewöhnlich.
    Darin gibt es sogar eine heiße Quelle. Aber sei dennoch vorsichtig. Die Höhle kann man nur bei Ebbe erreichen. Wenn du zu lange bleibst, bist du gefangen, bis die Flut wieder fällt.«
    »Das klingt interessant. Ich bin sicher, daß mein Mann sie auch gerne sehen würde. Ich hoffe, es besteht Gelegenheit zu einem Besuch vor unserer Abreise.«
    Ihr Großvater trommelte mit den Fingern auf die Armlehne seines Rollstuhls. »Wie lange willst du bleiben?«
    »Vielleicht zwei Wochen?« Sie lächelte zögernd.
    »Es sei denn, du findest, daß wir miserable Gesellschafter sind und uns hinauswirfst.«
    »Zwei Wochen sind nicht sehr lang. Du hast hier viel zu lernen.«
    Das klang immer mehr danach, als wolle er sie als Erbin einsetzen. Sie versuchte, ihre Zufriedenheit zu verbergen und sagte: »Ich werde alles lernen, was du für nötig hältst, aber wir können nicht ewig bleiben. Colin muß zu seiner Truppe zurückkehren.«
    Er zog seine buschigen Brauen zusammen. »Du kannst ohne ihn bleiben.«
    Ihr Großvater war einsam. Es war ein Zustand, den sie nur zu gut verstand. »Im Augenblick ist mein Platz bei meinem Ehemann und bei meiner Tochter.«
    Er schaute finster drein. »Und was, wenn du erbst und Melbourne beschließt, daß er an einem so abgelegenen Ort nicht leben will? Würdest du bei ihm bleiben und Skoal verkommen lassen?«

    Sie schaute ihn fest an. »Wenn du mich zu deiner Erbin machst, steht die Insel für mich an erster Stelle. Meine Pflicht gegenüber der Allgemeinheit hätte Vorrang vor meiner Pflicht gegenüber meinem Mann. Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen darum zu machen, daß Colin versuchen würde, mich zurückzuhalten.«
    »Das solltest du nicht vergessen.« Er lehnte sich in seinem Rollstuhl zurück. Sein Gesicht war müde. »Und jetzt fort mit dir.«
    Sie stand auf, beugte sich dann impulsiv vor und küßte ihn auf die Wange.
    »Glaub ja nicht, du könntest mich freundlich stimmen, Mädchen«, knurrte er. »Ich habe seit über fünfzig Jahren alle auf dieser Insel erschreckt, und ich habe nicht die Absicht, jetzt damit aufzuhören.«
    Sie lachte. »Großvater, jede Frau, die einmal vom Herzog von Wellington angebellt worden ist, dürfte sehr schwer zu erschrecken sein. Wäre es nicht einfacher, Freunde zu werden, statt zu versuchen, mich zu terrorisieren?«
    Er streichelte den Hund, dessen Kopf noch immer auf seinem Knie lag. »Abendessen um sechs. Sieh zu, daß du pünktlich bist.«
    Sie verließ ihn und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Sie war stolz über die Tatsache, daß sie sich nur zweimal verlief. Sie erinnerte sich daran, daß Michael vorgehabt hatte, ein Bad zu nehmen, und klopfte vorm Eintreten. Er rief mit tiefer Stimme »Herein«.
    Sie trat ein und stellte fest, daß er mit dem

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