Weil Du an die Liebe glaubst
irgend jemand ein Bettgefährte zu sein.
Enthaltsamkeit wurde dadurch unterstützt, daß ich seitdem wohl die Hälfte der Zeit damit verbracht habe, mich von Verwundungen zu erholen oder Fieber hatte oder in den Wildnissen von Spanien oder sonstwo war.« Er küßte sie auf die Nasenspitze. »Und außerdem war mir niemand wie du begegnet.«
»Ich bin froh, daß es so lange für dich her ist«, sagte sie weich. »Das bedeutet, daß der Abend heute für dich vielleicht etwas Besonderes war.
Ich hoffe es, denn für mich war es wunderbar.«
»Heute abend war ebenso besonders für mich«, murmelte er. Weit mehr, als er in Worten ausdrücken konnte. Er liebkoste sie weiter, bis sie wieder eingeschlafen war. Es war erstaunlich, daß sie sich völlig verändert hatte. Dies war die leidenschaftliche, liebende Frau, die zu sein Catherine bestimmt war. Er wollte wach bleiben, um die Süße zu genießen, aber er war zu müde.
Er döste ein, aber nur, um plötzlich schweißgebadet wach zu werden. Sie war nicht für ihn bestimmt. Solche Freude war zu schön, als daß sie von Dauer sein könnte. In der Vergangenheit war sein Glück immer durch einen unerwarteten Stoß zerschlagen worden.
Er versuchte grimmig, sich klarzumachen, daß solche Gedanken reiner Aberglaube waren. Was sollte zwischen ihn und Catherine kommen?
Aber es dauerte lange, bis er wieder einschlafen konnte.
Kapitel 28
Perlweißes Morgenlicht fiel durch das Fenster, als Catherine erwachte und merkte, daß ihr Kopf auf Michaels Schulter ruhte und sie ihren Arm über seine Brust gelegt hatte. Er war ebenfalls wach.
In seinen Augen war eine gewisse Wachsamkeit, gerade so, als überlege er, wie sie sich wegen der Ereignisse der vergangenen Nacht fühlen mochte.
Sie lächelte verhalten. »Das war kein Traum, nicht wahr?«
Er entspannte sich und erwiderte das Lächeln.
»Die wirklichste Erfahrung meines Lebens. Kein Bedauern?«
»Nicht im geringsten.« Sie zog eine Grimasse.
»Außer, daß ich wünschte, früher erkannt zu haben, daß ich nicht hoffnungslos fehlerbehaftet war. Es wird nicht leicht sein, das Durcheinander in Ordnung zu bringen, das ich durch meinen Betrug geschaffen habe.«
»Das muß nicht sofort geschehen. Warte ein wenig. Einer von uns hat vielleicht eine plötzliche Eingebung, wenn wir ein paar Tage lang darüber nachdenken«, schlug er vor. »Da wir gerade von Durcheinander sprechen – Kenneth schrieb, daß du durch Colins Tod eine Menge Probleme hast.«
»Eine Untertreibung. Als wir heirateten, besaßen wir beide etwas Familienvermögen, aber das ist längst verbraucht. Ich wußte bis zu seinem Tod nicht, wie schlimm die Dinge standen. Die meisten seiner Gläubiger im Regiment waren bereit, auf seine Spielschulden zu verzichten, aber es gab Rechnungen von Händlern, die bezahlt werden mußten, bevor ich Frankreich verließ.« Sie seufzte. »Am schlimmsten ist, daß er von einer seiner zahlreichen Geliebten, einem Hausmädchen, ein Kind hat.«
Michael zuckte zusammen. »Wie scheußlich für alle Beteiligten.«
Scheußlich beschrieb nicht einmal ansatzweise das Gefühl, das sie gehabt hatte, als sie die Neuigkeiten erfuhr. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. »Marie war ein Mädchen vom Lande und wußte nicht, was sie tun sollte. Ich sagte ihr, sie solle nach Hause zu ihren Eltern zurückkehren und erzählen, sie sei nach kurzer Heirat verwitwet. Eine Erbschaft hätte ihre Geschichte glaubwürdiger gemacht, und so verkaufte ich die Perlen meiner Mutter und gab ihr die Hälfte des Erlöses. Mit dieser Mitgift sollte sie wieder heiraten und das Kind anständig großziehen können.«
Er hob die Brauen. »Du wirst den Namen Saint Catherine nie loswerden, wenn du weiterhin solche Dinge tust.«
»Ich konnte das Mädchen und das Kind doch wohl schlecht verhungern lassen, oder? Es war das mindeste, was ich um Colins willen tun konnte.«
Ein Schatten alten Schuldgefühls fiel auf ihr Gesicht. »Gott weiß, daß ich ihm keine gute Ehefrau war.«
»Du mußt damit aufhören, dich selbst zu quälen, Catherine«, sagte Michael ruhig. »Jetzt, da ich die ganze Geschichte kenne, habe ich großen Respekt vor der Würde, die ihr beide in einer schwierigen Situation bewiesen habt. Und obwohl ihr ein ungleiches Paar wart, ist aus einer Ehe doch Amy hervorgegangen. Das wird gewiß keiner von euch bedauert haben.«
Er hatte den perfekten Weg gefunden, damit sie mit ihren Selbstvorwürfen aufhörte. »Du hast recht. Colin liebte
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