Weil Du an die Liebe glaubst
–
oder warst besessen von – einer verheirateten Frau«, sagte sie zögernd. »War das einer davon?«
»Der schlimmste.« Er haßte es, von seiner verbrecherischen Verliebtheit zu sprechen, aber es war nur fair, da er Catherine gezwungen hatte, ihre tiefste Scham preiszugeben. »Sie war die Frau eines engen Freundes. Umwerfend schön und absolut skrupellos, aber das erfuhr ich erst Jahre später. Sie betrog jeden Mann, der sie liebte. Aus reiner Boshaftigkeit tat sie alles, um die Freundschaft zwischen ihrem Ehemann und mir zu vergiften, und sie hätte damit fast Erfolg gehabt.«
Seine Kehle war wie zugeschnürt, als er sich an diese Jahre der Hölle erinnerte und an das Kind, das Caro getragen hatte, als sie starb – das Kind, das wahrscheinlich seines war. Die Erinnerung quälte ihn. »Sie sagte, sie habe Angst, daß ihr Mann sie umbringen würde und daß ich sie rächen müßte, wenn sie plötzlich stürbe. Ich erklärte mich dazu bereit, da ich glaubte, sie übertriebe.
Dann starb sie bei einem sehr sonderbaren Unfall, und ich stand vor der Wahl, meinen Freund zu töten oder einen Schwur zu brechen, den ich der Frau gegeben hatte, die ich liebte.«
»Wie gräßlich.« Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, und ihr Gesicht spiegelte seine eigene Abscheu wider. »Aber das hast du nicht getan, nicht wahr?«
»Das war mehr aus Schwäche als aus Weisheit«, sagte er schmerzlich. »Ich floh in den Krieg, hoffte halb, daß ich getötet werden würde und nie den Schwur erfüllen müßte, den ich abgelegt hatte. Aber schließlich mußte ich nach Hause zurückkehren. In meiner Verrücktheit war ich um Haaresbreite davor, meinen Freund zu töten.
Wäre die Großmütigkeit des Mannes, den ich betrogen hatte, nicht gewesen, wäre es damit geendet, daß ich uns beide getötet und mich dafür selbst in alle Ewigkeit verdammt hätte.«
»Aber das hast du nicht.« Sie gab ihm einen Kuß von schmerzender Süße, wobei ihr seidiges Haar über seine Kehle glitt. »Dafür werde ich ewig dankbar sein. Niemand sonst hätte das für mich tun können, was du für mich getan hast, Michael.
Ich danke dir aus tiefster Seele dafür.«
Dafür, daß er Catherine die Zärtlichkeit und Geduld schenkte, die sie als Braut nicht bekommen hatte, wurde er tausendfach belohnt.
Was hatte er getan, daß er solches Glück verdiente? Er schwor, daß sie es niemals bedauern würde, ihm zu vertrauen. »Ich habe diese Massage noch nicht beendet. Möchtest du mehr, oder würdest du es vorziehen zu schlafen?«
Sie drehte sich auf den Rücken und streckte sich mit unschuldiger Herausforderung aus. »Beende deine Massage. Ich will das lernen, damit ich dir auch eine geben kann.«
Er war überrascht, Erregung bei sich zu spüren.
Seine langen Jahre der Enthaltsamkeit sorgten in Verbindung mit der Leidenschaft, mit der er sich zu Catherine hingezogen fühlte, dafür, daß er sich rasch erholte.
Er nahm wieder die Flasche mit der Lotion und erwärmte etwas davon zwischen seinen Händen.
Dann setzte er eine Aufgabe fort, die reines Vergnügen war. Ihr Körper war im Feuerschein wie warme Creme, ihr Haar eine dunkelglänzende Wolke um ihr Gesicht. Seine Hände glitten über ihre Schultern und Arme, dann über ihren Oberkörper herunter und zur Taille. Ihre Augen waren geschlossen, aber sie lächelte verträumt, als seine Fingerspitzen den Konturen ihrer Rippen folgten. Er ließ sich Zeit, wiederholte jedes Streicheln wieder und wieder, widmete ihren prächtigen Brüsten besondere Aufmerksamkeit.
Sie war nicht länger argwöhnisch, als er sie unter der Taille berührte. Es war gut, daß er noch seinen Hausmantel trug, weil sie so nicht bemerkte, daß er längst nicht mehr so harmlos wie ein Küken war.
Er setzte sich zu ihren Füßen und drehte ihre Beine mit einer sanften Bewegung. Sie gab ein gedämpftes, schnurrendes Geräusch von sich. Er zog ihr linkes Bein so hoch, daß es am Knie gebeugt war, und umschlang ihren Schenkel mit seinen Händen. Seine von Lotion bedeckten Hände glitten geschmeidig über ihre glatte Haut.
Sie lachte ein wenig, als er ihr rechtes Bein einrieb. »Ich fühle mich wie ein Lamm, das mit Fett begossen wird, damit es zum Abendessen gebraten werden kann.«
»Keine schlechte Idee. Ich denke, ich werde jetzt an dir kosten.«
Er beugte sich vor und leckte die zarte Haut ihres Bauches, beschrieb mit seiner Zunge lockende Kreise um ihren Nabel. Aus Mattigkeit in lebhaftes Bewußtsein gerissen, rief sie aus: »Wie kann
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