Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
oder zwei Tage.«
    Flammen lohten auf, und die unteren Wände der Höhle begannen in feinen Regenbogenfarben zu schimmern. Sie keuchte und schloß die Augen, glaubte, Halluzinationen zu haben. Aber als sie die Augen wieder öffnete, waren die Farben noch da.
    Michael blickte auf und stieß leise einen überraschten Pfiff aus. Er erhob sich geschmeidig und ging, um sich das näher anzusehen. »Die Wände sind mit winzigen Meeresgeschöpfen bedeckt, die fast transparent sind. Sie leuchten wie kleine Regenbogen, wenn das Licht auf sie fällt.«
    »Ich hoffe, das ist ein gutes Omen.« Sie war außerstande, ihre größte Angst länger zu unterdrücken. Angespannt fragte sie: »Glaubst du, daß Haldoran Amy etwas antun wird, wenn er heute abend nach Skoal zurückkehrt?«
    »Nein.« Michael kam zum Feuer zurück. »Selbst wenn es ihm ernst damit war, sie zu heiraten, wenn sie zwölf wird, wäre er ein Narr, belästigte er sie jetzt. Wenn du stirbst, ist Amy die Erbin von Skoal, und er kennt sie gut genug, um zu wissen, daß sie eine entschlossene junge Dame ist. Wenn er ihre Zusammenarbeit und ihre Erbschaft haben will, muß er ihr Vertrauen gewinnen. Ich vermute, daß er sie wie eine Prinzessin behandeln wird. Lucien wird sie vor ihrem zwölften Geburtstag in Sicherheit gebracht haben.«
    Das klang einleuchtend. Sie betete, daß er recht haben möge. Da sie über die Alternative nicht nachdenken wollte, sah sie sich um und schaute blinzelnd in die Dunkelheit. »Der Laird sagte, es gäbe in dieser Höhle eine natürliche heiße Quelle.«
    »Wirklich?« Michael hockte sich auf seine Fersen.
    »Das wäre erfreulich. Ich werde sehen, was ich finden kann.« Er nahm ein brennendes Stück Treibholz aus dem Feuer, hob es hoch über seinen Kopf und schwenkte es, um die Flammen mehr zu entfachen, während er davonging. »Ich habe die Stille unter der Erde schon immer gemocht. Das ist ein Grund dafür, warum Bergbau mich interessiert. Die vom Wasser geformten Wände und die Regenbogenspiegelungen machen diese Höhle geradezu jenseitig.«
    »Wird das Reich des Hades sein, vermute ich«, sagte Catherine, die von der Örtlichkeit weniger begeistert war. »Schau hinter dich. Da drüben scheint Dampf aufzusteigen, etwa auf halbem Wege zur Wand.«
    Michael ging hin, um nachzusehen. »Hier ist ein recht großes Becken.« Er kniete sich hin und prüfte das Wasser. »Ahh, wundervoll. Das hat genau die Temperatur eines angenehm heißen Bades.« Er leckte mit der Zunge an seinen Fingern. »Und es ist Süßwasser, kein Salzwasser.«

    Catherine stand auf und kniete sich neben ihn.
    Das Steinbecken war fast oval, etwa vier Meter lang und zweieinhalb Meter breit. Sie schöpfte eine Handvoll Wasser. Die warme Flüssigkeit rann sinnlich durch ihre Finger. »Würdest du mich für schrecklich gewöhnlich halten, wenn ich meine Kleidung ablege und hineinsteige?«
    »Ich denke, das klingt sehr vernünftig.« Michael erhob sich. »Während du dich aufwärmst, sehe ich zu, ob ich einen Fisch zum Abendessen auftreiben kann.«
    Obwohl klar war, daß er es vorzog, Distanz zu wahren, legte sie zögernd eine Hand auf seinen Arm. »Später. Du mußt fast ebenso kalt und müde sein wie ich. Es wäre nicht gut, wenn du dir eine Lungenentzündung holst. Also wärme dich zuerst auf.«
    Seine Muskeln spannten sich unter ihrer Handfläche, entspannten sich dann wieder. »Also gut. Aber wir sollten erst unsere Kleidung zum Trocknen aufhängen. Ich werde ein Gestell bauen.
    Lege deine Sachen einfach hier auf den Rand.«
    Während sie ihre Jacke auszog, drehte er sich abrupt um und entfernte sich. Für einen Augenblick zeichnete sich seine Silhouette gegen den Feuerschein ab. Seine breiten Schultern und seine schlanke, muskulöse Gestalt waren ein dunkles Symbol von maskuliner Kraft und Anmut.
    Der Anblick hypnotisierte sie. Sie sehnte sich körperlich und emotional mit einem Verlangen nach ihm, das fast unerträglich war. Vielleicht würde Leidenschaft Michaels eiserne Zurückhaltung schmelzen und die Kluft zwischen ihnen verringern.

    Langsam streifte sie ihre restlichen Kleider ab. Ihr Blick verweilte auf Michael, während der phantastisch verdrehte Stücke von Treibholz sammelte und sie in den Sand neben dem Feuer steckte. Sie überlegte, ob sie den Mut haben würde, eine direkte Annäherung zu wagen.
    Wahrscheinlich nicht, da seine Reaktion vermutlich Zurückweisung sein würde. Eine subtilere Vorgehensweise würde wahrscheinlich ebensowenig wirken. Leidenschaft

Weitere Kostenlose Bücher