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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gehen.«
    »Schön. Sagen Sie Bradley, meinem Burschen, welche Feste Sie besuchen möchten, und ich werde zu Ihrer Verfügung stehen.« Er hielt eine Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu verdecken. »Aber heute bin ich nach Gent und zurück geritten. Ich habe seit dem Frühstück nichts gegessen. Deshalb beschloß ich, die Speisekammer zu plündern. Sind Sie auch auf der Suche nach einer späten Mahlzeit gekommen?«
    Sie warf ihren langen Zopf über ihre Schulter, als sie sich von dem Topf aufrichtete. Locken glänzenden dunklen Haares ringelten sich um ihren schlanken Hals. »Ich konnte nicht schlafen.
    Ich kam herunter, um etwas Milch zu erhitzen, aber diese Suppe duftete so gut, daß ich meine Meinung änderte.«
    Der blasse Saum eines Nachthemdes zeigte sich unter ihrem leichten blauen
    Baumwollmorgenmantel. Obwohl die Kleidung sie mehr als ein normales Kleid bedeckte, war die Wirkung beunruhigend intim. Schlimmer noch, die Küche war nur von zwei Kerzen und dem Feuer erleuchtet, und die schattige Dunkelheit wirkte eher wie ein Schlafzimmer…
    Er sah beiseite. »Gibt es eine Haushaltsvorschrift für spätabendlichen Küchendiebstahl?«
    »Eigentlich nicht – was immer Sie finden, steht Ihnen als gerechte Beute zu. Gewöhnlich kocht Suppe auf dem Feuer. Dies hier ist eine sehr schöne Mischung aus Huhn und Gemüse.« Sie deutete auf die Speisekammer. »Dort gibt es auch kaltes Fleisch, Käse und Brot. Bedienen Sie sich, während ich den Tisch für Sie decke.«
    »Sie brauchen mich nicht zu bedienen.«
    »Warum nicht?« Sie trat an einen Schrank und nahm schwere weiße Servierteller heraus. »Ich kenne mich in dieser Küche aus, und ich habe keinen so schweren Tag wie Sie gehabt.«
    »Ich dachte, die Erziehung von Kindern sei die schwerste Arbeit, die es gibt.«
    Sie hob die Brauen. »Männer sollten das nicht wissen.«
    »Eine Frau ist einmal schwach geworden und offenbarte mir dieses Geheimnis.«
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Ich könnte mir vorstellen, daß Ihnen Frauen immer Geheimnisse anvertrauen.«
    Er zog es vor, die Unterhaltung unpersönlich zu belassen und ging mit seiner Kerze in die Vorratskammer. »Die Käse hier sind wundervoll, nicht wahr? Und die Brote auch.«
    »Das Essen ist so gut, daß leicht zu verstehen ist, warum die Franzosen glauben, das Land sollte ein Teil Frankreichs werden. Mögen Sie Wein? Hier steht ein Krug mit sehr anständigem Landwein.«
    »Klingt wundervoll, aber ich muß Sie warnen.
    Zwei Gläser, und ich schlafe am Tisch ein.«
    »Falls das geschieht, werde ich eine Decke um Sie legen«, sagte sie gelassen. »Dies ist ein sehr pragmatischer Haushalt.«
    Als Michael aus der Vorratskammer kam, war der Tisch gedeckt, und Teller mit dampfender Suppe standen bereit. Kenneth hatte recht – Catherine war eine Expertin darin, Männer glücklich zu machen und gut zu nähren. Sie wäre ein seltener Gewinn, selbst wenn sie nicht schön wäre.
    Als er begann, den Käse zu schneiden, hörte er das Winseln eines Hundes. Er schaute unter den Tisch und entdeckte Louis, der ihn mit einem kläglichen Blick betrachtete. Er grinste und warf dem Hund ein kleines Stück Käse zu, das dieser geschickt in der Luft aufschnappte. »Für ein Tier, das Louis der Träge heißt, ist er bemerkenswert gut darin, immer dort aufzutauchen, wo Menschen oder Essen zu finden sind.«
    Catherine lachte. »Er gehört zu einer alten französischen Jagdhundrasse, die Basset genannt wird, weil sie so kleinwüchsig ist. Er ist wie die französischen Soldaten auf der Halbinsel ein erstklassiger Plünderer. Er und die Küchenkatze kämpfen immer um die besten Bissen.«
    Ein höfliches Miauen verkündete, daß eine dicke Katze neben Michaels Stuhl materialisiert war. Der Fairneß halber gab er ihr eine Scheibe Schinken, bevor er sich seinem Essen zuwandte.
    In den nächsten Minuten herrschte Stille. Doch obwohl er eine beachtliche Menge verzehrte, war er sich sehr wohl bewußt, daß Catherine an der anderen Seite des Tisches saß. Selbst die Bewegung ihrer Kehle, wenn sie schluckte, war erotisch. Aber paradoxerweise war ihre Anwesenheit angenehm. Seine Geliebte, Caroline, war vieles gewesen, aber nie angenehm.
    Catherine merkte, daß sein Teller leer war, und fragte: »Möchten Sie noch Suppe?«
    »Bitte.«
    Sie ergriff den Teller und ging zur Feuerstelle, die groß genug war, um ein Kalb darauf zu braten.
    Als sie sich über den Suppentopf beugte, schwangen ihre Brüste unter dem weichen Stoff ihres

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