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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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das sehr verbogen war. »Sie haben drei schwere Verletzungen und ein halbes Dutzend kleinerer, aber dies hat Sie vor der einen Kugel gerettet, die sonst sicher tödlich gewesen wäre.«
    Er starrte auf die Bleikugel und das lädierte Silberrohr. »Zersprungene Regenbogen, wahrhaftig.«
    Sie schaute ihn fragend an. »Zersprungene Regenbogen?«

    »Das ist das, was das Kaleidoskop enthielt –
    Stücke von Träumen und Regenbogen. Ein wundervolles Ding. Ein Geschenk eines Freundes.« Er lächelte schwach. »Mein Glücksbringer.«
    »Offensichtlich.«
    Er wollte danach greifen, konnte aber nicht seine Hand heben. Wieder Schmerz wie glühende Messer. »Nicht… genug Glück.«
    »Sie werden nicht sterben, Michael«, sagte sie nachdrücklich. »Dadurch, daß Sie von Kugeln und Säbel getroffen, von Pferden niedergeritten und getreten wurden, haben Sie soviel Blut verloren, wie ein Mensch nur verlieren kann, um gerade noch zu leben. Aus diesem Grunde werden Sie in nächster Zeit entsetzlich schwach sein – vielleicht für Monate. Aber Sie sterben nicht.«
    Sie klang so sicher, daß er halb überzeugt war.
    Nach Salamanca hatte er sich fast ebenso schrecklich gefühlt, und er hatte überlebt.
    Er krauste die Stirn. »Ich rede zuviel. Sie brauchen Ruhe.« Sie stand auf. »Noch eines. Sie wollten, daß im Falle Ihres Todes Briefe an ihre besonderen Freunde geschickt werden sollten.
    Möchten Sie, daß ich ihnen mitteile, wie es Ihnen geht? Sie werden besorgt sein, wenn sie Ihren Namen auf der Gefallenenliste finden.«
    »Bitte. Und… danke.« Er versuchte, seine Augen offenzuhalten, doch die kurze Unterhaltung hatte ihn erschöpft.
    »Ich werde heute nachmittag schreiben und die Briefe einem Militärkurier geben, so daß sie London schnell erreichen.« Catherine drückte seine Hand. »Es wird Ihnen wieder gutgehen, Michael.«
    Da sie gesehen hatte, wie der Gemütszustand die Genesung eines Mannes beeinflussen konnte, beabsichtigte sie, ihre Zuversicht oft zum Ausdruck zu bringen. Sie stand müde auf. Obwohl sie nur einen Bruchteil dessen an Blut verloren hatte wie Michael, fühlte sie sich noch immer so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen.
    Sie nahm die drei Briefe aus Michaels Kommode, um die Adressen abzuschreiben. Sie hob ein wenig die Brauen, als sie darauf schaute. Der Duke of Candover, der Earl of Strathmore, der Earl of Aberdare. Hohe Kreise, in der Tat. Sie vermutete, daß die Männer die anderen Gefallenen Engel waren. Michael hatte sie seit seiner Schulzeit gekannt. Wie hatte er sie genannt? Rafe, Lucien, Nicholas. Sie beneidete sie darum, daß sie seine Freundschaft so viele Jahre gehabt hatten.
    Als Michael beim nächsten Mal erwachte, war Catherine nicht da. Statt dessen legte eine hübsche Brünette scheu ihre Hand auf seine Schulter. Nach einem Augenblick erkannte er Elspeth McLeod, das Kindermädchen der Mowbrys. Er murmelte: »Hallo.«
    »Guten Morgen, Colonel. Ich habe Haferschleim für Sie. Dr. Kinlock sagt, wir müssen Ihnen bei jeder Gelegenheit etwas zu essen geben.«
    »Haferschleim«, sagte er so angeekelt, wie es bei einem Flüstern möglich war. Aber er fügte sich. Er hätte richtiges Essen nicht einmal dann zu sich nehmen können, wenn es ihm angeboten worden wäre.
    Nachdem er fertig war, legte Elspeth ihn zurück und glättete die Decken. »Ich muß ehrlich sagen, ich habe nicht damit gerechnet, daß Sie überleben. Als Catherine Sie heimbrachte, sahen Sie aus, als könnten Sie beigesetzt werden.«
    Er runzelte verständnislos die Stirn. »Catherine hat mich heimgebracht? Sie sagte, Kenneth Wilding habe mich gefunden.«
    »Ja, aber sie war bei ihm. Sie ging nach Waterloo, um Captain Mowbry zu holen, und am Ende ging sie mit Captain Wilding auf das Schlachtfeld.« Das Mädchen erschauerte. »Zum Glück war’s sie und nicht ich.«
    Michael hatte gewußt, daß Catherine unerschrocken war, doch er war dennoch erstaunt. »Ich verdanke ihr mehr, als mir klar war.«
    »In der Tat«, pflichtete Elspeth ihm bei. »Sie waren ausgeblutet und standen kurz vorm Tod.
    Da bat sie Dr. Kinlock um Erlaubnis, Ihnen etwas von ihrem Blut geben zu dürfen. Es half. Es ist das Seltsamste, was ich je gesehen habe. Aber es hat funktioniert. Dr. Kinlock sagt, ohne die Transfusion wären Sie gestorben.«
    Er runzelte verwirrt die Stirn. »Wie konnte sie mir ihr Blut geben?«
    »Durch ein Paar Gänsekiele, von ihrem Arm zu Ihrem.« Elspeth erhob sich. »Der Doktor sagte, Sie dürfen nicht überanstrengt werden.

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