Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
Vom Netzwerk:
“Und ich verabschiede dich nicht als meine Geliebte …”
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. “Sag so etwas nicht”, bat sie. “Sag jetzt gar nichts.”
    Er nahm ihre Hand, drehte sie herum und küsste ihre Fingerknöchel. “Gut, aber wir sind noch nicht miteinander fertig. Und ich glaube, das weißt du auch.”
    Dann war er verschwunden.

5. KAPITEL
    Nach der nächtlichen Begegnung mit Corinne schlief Mike schlecht, verfolgt von Visionen seiner Kommandantin und ihren kühlen Augen und der noch kühleren Stimme.
    Verdammt, woher kam auf einmal diese Eiseskälte? Und warum wollte sie von ihm und ihrer gemeinsamen Nacht nichts mehr wissen? Er verstand es einfach nicht.
    Er verstand lediglich das Offensichtliche. Sie schämte sich für das, was sie getan hatten. Aber warum schmerzte ihn das so?
    Was seine Gefühle betraf, so hatte er Schwierigkeiten, die Frau, die er eine ganze Nacht lang in den Armen gehalten hatte, mit der kühlen, unnahbaren Frau zu vereinbaren, der er am Morgen vorgestellt worden war.
    Schließlich gab er es auf, Schlaf zu finden, und stand schon vor Morgengrauen auf, noch immer frustriert und wütend, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gab. Da er noch stundenlang Zeit hatte, bevor seine Arbeit begann, lief er in seinem Zimmer auf und ab. Verflixt, er hatte auf diese Gelegenheit, wieder ins All zu kommen, gewartet, hatte jahrelang darauf hingearbeitet. Er würde nicht zulassen, dass Corinne alles ruinierte.
    Er wusste, wie er den Tag verbringen würde, nicht nur diesen Tag, sondern wahrscheinlich die ganze nächste Woche. Und zwar in einem Wassertank. Es würde anstrengend, zeitraubend und beengend werden; sie mussten volle Tauchausrüstung tragen.
    Trotz all der Beschwerlichkeiten konnte er es kaum erwarten. Doch zuerst musste er etwas von dieser rastlosen Energie loswerden. Er verwarf den Fitnessraum und auch das Schwimmbad, da er demnächst die meiste Zeit ohnehin unter Wasser verbringen würde, und entschied sich fürs Joggen.
    Er ging gerade den Flur entlang, als Jimmy den Kopf aus seinem Zimmer steckte. Zerzaust und müde aussehend, warf er einen Blick auf Mikes Jogging-Outfit, bevor er stöhnte. “Na großartig. Du willst uns wohl alle bei der …”, er sah nach rechts, dann nach links und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, “… bei der Eiskönigin schlecht aussehen lassen, was?”
    “Bei wem?”
    In dem Moment streckte auch Frank den Kopf aus seiner Tür und schaute grimmig zu ihnen herüber. “Was ist das hier für ein Krach auf dem Flur?” Als er Mike und Jimmy sah, grinste er. “Hey, wie in alten Zeiten. Geht ihr laufen? Wartet auf mich.”
    “Nein”, sagte Jimmy schnell, doch Frank war schon wieder in seinem Zimmer verschwunden. Jimmy seufzte. “Verdammt, jetzt muss ich mit, nur damit ich euch beide im Auge behalten kann.”
    “Moment”, warf Mike ein. “Was war das mit der Eiskönigin …” Doch Jimmy hatte ihm schon die Tür vor der Nase zugemacht.
    Er hatte allein sein wollen, um diese rastlose Energie und den Frust abzubauen und um nachzudenken, doch jetzt hatte er Gesellschaft. Vielleicht war das ganz gut so. Vielleicht sollte er aufhören zu grübeln und einfach das Laufen genießen.
    Frank und Jimmy waren innerhalb von zwei Minuten fertig, und gerade als die drei Männer zusammen über den Flur gingen, wurde noch eine Tür geöffnet.
    Bekleidet mit weiten Joggingshorts und einem lockeren Top sowie einer dunklen Sonnenbrille, die ihre Augen völlig verdeckte, erschien die Kommandantin höchstpersönlich. Sie sah Jimmy und Frank zuerst, da sie zufällig vor Mike hergingen. Lächelnd grüßte sie die beiden: “Hallo, Jungs. Seid ihr meiner Gesellschaft gewachsen?”
    Ehe einer der beiden antworten konnte, trat Mike hervor. Weil ihm keine bessere Begrüßung einfiel, hob er lediglich die Hand und winkte ihr zu.
    Ihre Miene gefror. “Hallo”, meinte sie tonlos.
    Hallo. Das ist alles, was ihr einfällt, dachte Mike düster. Nicht, es tut mir leid, dass ich dich ignoriere. Nicht, ich wollte dir keineswegs den größten Schock deines Lebens zufügen.
    Stattdessen sah sie durch ihn hindurch, als hätte er sie nicht noch vor dreißig Stunden von einem Höhepunkt zum nächsten gebracht.
    Frank deutete mit dem Kopf zu Mike. “Wir mussten diesen Faulpelz aus dem Bett zerren. Er soll mal ein wenig laufen, damit er so gut in Form kommt, wie Sie es sind.”
    Jimmy schlug in dieselbe Kerbe. “Er wollte nicht mitkommen, Commander.

Weitere Kostenlose Bücher